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"Keine Zeit zu sterben": Diese 4 Fragen wirft das Bond-Finale auf

Daniel Craig war der einzige James Bond, dem man auch eine charakterliche Entwicklung zugebilligt hat und dessen fünf Filme "Casino Royale", "Quantum of Solace", "Skyfall", "Spectre" und "Keine Zeit zu sterben" miteinander in Verbindung stehen, da sich wesentliche Handlungs-Elemente durch sie hindurchziehen.

Daher war es auch ein wirklicher Glücksfall, dass Craig nach "Spectre" seine Rolle nicht einfach abgegeben hat, weil ihm das 007-Spielen zu anstrengend geworden ist, sondern sich doch zu diesem fünften Bond entschließen konnte, weil so für seine Figur ein passender Abschied möglich wurde.

Trotzdem lässt uns der Film mit mindestens vier großen Fragen zurück, die wir nun stellen wollen.

SPOILER-WARNUNG: Wer "Keine Zeit zu sterben" noch nicht gesehen hat, liest ab hier auf eigene Gefahr weiter, da wichtige Ereignisse erwähnt werden.

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1. Wieso verfolgt Safin seine bösen Pläne?

Obwohl Lyutsifer Safin einer der gefährlichsten Bond-Schurken ist – worauf auch der teuflische Vorname hindeutet –, und Rami Malek ihn unvergesslich darstellt, wird seine Motivation nicht hinreichend begründet.

Es ist zwar verständlich, dass er an Blofeld und der Spectre-Organisation Rache nehmen will, doch wie erklärt sich sein weiteres Vorgehen? Warum plant er mittels seiner biologischen Waffe die Menschheit zu dezimieren und weshalb entwickelt er eine unerwartete Geldgier, die so gar nicht zu seinem Charakter passt, indem er die fatale Erfindung an den Meistbietenden verkaufen will?

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2. Was meint Blofeld mit seinen Andeutungen?

Der inhaftierte Blofeld verrät 007 während ihres letzten Gesprächs, dass alle gesuchten Antworten bei Madeleine Swann zu finden seien, und fügt noch hinzu, die Enthüllungen würden Bonds Tod bedeuten.

Der von Christoph Waltz erneut hervorragend gespielte Bösewicht weiß also über Bonds Tochter Bescheid und hat fünf Jahre zuvor durch einen Anschlag auf Vespers Grabstätte zwischen 007 und Madeleine Misstrauen gesät, was er nun ebenfalls ausplaudert.

Doch wieso kann er von den tödlichen Konsequenzen wissen, die sich zuletzt für Bond auf Safins Insel ergeben werden? War der Mann etwa, kurz bevor er selber das Zeitliche segnet, plötzlich in der Lage, einen Blick in die Zukunft zu werfen?

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3. Weshalb leugnet Madeleine Bonds Vaterschaft?

Als Bond erstmals Swanns Kind gegenübersteht, ist ihm sofort klar, dass das kleine Mädchen seine Tochter sein muss – worauf auch die blauen Augen hindeuten – und er spricht seinen Verdacht aus, doch Madeleine streitet die Tatsache ab.

Will sie verhindern, dass 007 Vatergefühle entwickelt, und das Kind von dem Mann fernhalten, weil sie ahnt, dass es in seiner Gegenwart immer lebensgefährlich zugeht?

Falls sie das vorhatte, ist ihr Plan gleich im Ansatz gescheitert, denn das Mädchen wird ab sofort mit einer schrecklichen Situation nach der anderen konfrontiert.

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4. Warum entscheidet sich Bond für den Tod?

Diese Frage lässt sich eindeutiger beantworten: Das Ende ist zwar auch hier zunächst ein typisches Bond-Finale, da der Stützpunkt eines Super-Schurken auf einer entlegenen Insel in die Luft gesprengt werden soll und 007 nur ein knappes Zeitfenster hat, um lebend zu entkommen, was er garantiert hinkriegen würde – doch dann nimmt alles eine gänzlich unerwartete, emotionale Wendung.

Bond wählt den Tod, weil er durch die Infizierung mit dem für Madeleine und seine Tochter tödlichen Virus alles verlieren würde, was für ihn wirklich noch zählt. Er müsste sich fortan von den beiden wichtigsten Menschen fernhalten und könnte niemals als Familienvater leben.

Darum begrüßt er bei diesem starken Finale auch die Atomraketen geradezu mit offenen Armen und wird als erster 007, der tatsächlich stirbt, in die Agenten- und Film-Geschichte eingehen.

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Aber der Abspann lässt uns zumindest nicht im Zweifel darüber, dass bald ein neuer Doppel-Null-Nachfolger gefunden sein wird.

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