James Dean spielt 64 Jahre nach seinem Tod eine neue Filmrolle
Von Franco Schedl
Es war nur eine Frage der Zeit, bis ein paar findige bzw. unverfrorene Filmschaffende auf die Idee kommen würden, eine schon lange verstorbene Berühmtheit wieder zum künstlichen Leben zu erwecken. Jetzt ist es so weit: James Dean (1931-1955) soll 64 Jahre nach seinem Tod in dem Film "Finding Jack" wiederbelebt werden. Der Stoff über eine Hundestaffel aus dem Vietnam-Krieg ist eine Umsetzung des 2008 publizierten Romans von Gareth Crocker.
Das Regieduo Anton Ernst und Tati Golykh hat die Zustimmung von Deans Nachkommen eingeholt und darf nun über altes Film- und Bildmaterial verfügen, um auf dieser Basis eine Computerversion der Filmlegende zu erstellen. Die Stimme des vituellen James Dean wird allerdings von einem lebenden Schauspieler eingesprochen.
Regisseur Ernst erklärte gegenüber dem 'Hollywood Reporter', der Entscheidung sei eine monatelange Suche nach einem Darsteller vorhergegangen. Dean habe sich letztendlich als perfekte Besetzung erwiesen. Deans Familie "betrachtet dies als seinen vierten Film, einen Film, den er nie drehen durfte. Wir haben nicht vor, seine Fans zu enttäuschen."
Wie zu erwarten, hat diese Neuigkeit bei anderen Schauspielern eher Befremden ausgelöst: so findet Chris Evans die Entscheidung "schrecklich" und fügt hinzu, dass es nun eigentlich auch möglich sein sollte, via Computer ein neues Picasso-Bild zu malen oder einen neuen Lennon-Song zu komponieren. Der völlige Mangel an Verständnis sei hier beschämend. Und für Zelda Williams, Tochter des verstorben Robin Williams, ist dies ein besorgniserregendes Ereignis, das einen "schrecklichen Präzedenzfall für die Zukunft" schaffe. Die Filmbranche habe hiermit einen Tiefpunkt erreicht.
Da kann man nur den Titel von Deans zweitem Film zitieren: "... denn sie wissen nicht, was sie tun".