Johnny Knoxville erlitt bei "Jackass Forever"-Stunt Gehirnschaden
Von Manuel Simbürger
"Jackass" hat mit pubertären Mutproben, waghalsigen Adrenalinkicks und hohem Fremdschämfaktor (zweifelhafte) TV- und Kino-Geschichte geschrieben. Die Zeit der extremen Stunts ist nun aber für Johnny Knoxville vorbei.
Wie der 50-Jährige kürzlich in der kultigen Radiosendung "Howard Stern Show" verriet, hat er sich im Rahmen der Dreharbeiten für den kommenden "Jackass Forever"-Film (ab 17. März im Kino) mehrere schwere Verletzungen zugezogen, die ihn zwingen, es künftig um einiges ruhiger angehen zu lassen.
Blutungen im Gehirn
Der Film wirbt damit, dass Knoxville (neben dem Tom Cruise anmutet wie das Sandmännchen auf Koffein) den "intensivsten Bullenritt seiner Karriere" erlebt. Das scheint tatsächlich mehr als bloßes Marketing-Geschwurbel zu sein, denn beim Ritt (inklusive heftigem Sturz) zog sich Knoxville ein gebrochenes Handgelenk, gebrochene Rippen und eine Gehirnerschütterung zu – inklusive Blutungen im Gehirn.
Die Gehirnverletzung habe drei Monate lang zu einer erheblichen Beeinträchtigung seiner kognitiven Fähigkeiten geführt, erzählt Knoxville offen im Interview: "Meine kognitiven Fähigkeiten waren nach diesem Schlag stark vermindert. Niemand in meiner Familie ist mit dem Stunt zufrieden."
17 von 100 Konzentrations-Punkten
Der Schlag, den der Bulle ihm versetzt habe, sei "der schlimmste Schlag, den ich jemals von einem Bullen oder überhaupt jemals erlitten habe", so Knoxville. Nach dem Stunt habe er sich ärztlich untersuchen lassen, unter anderem aufgrund von starken Konzentrationsschwierigkeiten und auch Depressionen ("Das ist noch nie vorgekommen!"). Beim Konzentrationstest habe er 17 von 100 Punkten erreicht, erzählt er.
"Ich musste mich all diesen Arten von Behandlungen unterziehen, dieser transkraniellen Magnetstimulation, bei der sie deinen Kopf mit diesen Magneten für etwa 30 Minuten am Stück summen lassen." Zehn bis zwölf Behandlungen innerhalb von zwei Monaten musste der Schauspieler über sich ergehen lassen.
"Es soll bei meinen Depressionen und meinen kognitiven Fähigkeiten helfen. Es war schwierig, davon zurückzukommen. Ich habe damals versucht, den Film zu schneiden, aber ich konnte nicht still sitzen."
"Habe genug getan"
Die Gehirnverletzung war für Knoxville offenbar jener berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte: Er sei fertig mit extremen Stunts, werde zukünftig keine mehr durchführen, stellt er klar. "Ich habe genug von ihnen gemacht."
Wenn das Gehirn nicht mehr so funktioniert wie gewohnt, flößt einem das fürchterliche Angst ein – und Draufgänger Knoxville ist da keine Ausnahme: "Ich kann keine Schläge mehr auf den Kopf ertragen. Mein Gehirn spielte mir nur noch einen Streich. Ich wurde wirklich depressiv und überfokussiert, was einzelne Dinge betrifft. Ich musste zum ersten Mal in meinem Leben Medikamente nehmen. Es hat mich vollständig umgedreht." Zudem habe er eine Psychotherapie gemacht.
Nun aber sei wieder alles in Ordnung, beruhigt er: "Es war eine wirklich harte Genesung, aber jetzt geht es mir großartig. Ich fühle mich so gesund wie nie zuvor."
Die Moral von der Geschicht: Es geht so lange gut, bis einer heult. Merkt euch das, Kinder!
Das vollständige Interview mit Howard Stern seht ihr hier:
"Jackass Forever" startet am 17. März 2022 in den Kinos.