
How To Sell Drugs Online (Fast)-Staffel 4: Was bedeutet das Ende?
Von Franco Schedl
Ein letztes Mal stellt sich Moritz (Maximilian Mundt) all den Herausforderungen, die sein recht chaotisches Leben für ihn zu bieten hat. Dabei scheint der Titel dieser Netflix-Serie gar nicht mehr aktuell zu sein, weil der Online-Drogenverkauf bereits in Staffel 3 endgültig aufgeflogen ist und Moritz im Gefängnis landete. Nun kommt er nach vier Jahren Haft wieder frei und erlebt große Überraschungen. Wir wollen euch das absolute Ende von "How To Sell Drugs Online (Fast)"-Staffel 4 erklären. Dafür müssen wir aber erstmal etwas weiter ausholen.
Was hat es mit "Bonus Life" auf sich?
Für die anderen Hautfiguren hat in der Zwischenzeit der Schulabschluss stattgefunden und Moritz bekommt nun staunend mit, was sie aus ihrem Leben gemacht haben. Dan (Damian Hardung) hat "Bonus Life" zum Supplement-Start-up ausgebaut und sich zum Top-Jungunternehmer gemausert. Dadurch erregt er den Neid von Moritz – und als der noch dazu erfährt, dass auch Lenny (Danilo Kamperidis) als Mitbesitzer an "Bonus Life" beteiligt ist, hat Moritz ein neues Ziel: die Übernahme des Unternehmens.
Dafür hat er sich dort anstellen lassen, um die Firma von innen zu unterwandern. In Wahrheit geht es "Bonus Life" aber finanziell gar nicht gut, was Mo nicht weiß. Über einen Strohmann will er mit seinem Gefängnis-Freund Ersan (Leonidas Emre Pakkan) als neuer Investor auftreten und die Firma "Brofrost" als Geldgeber gewinnen. Das hätte er besser nicht getan.
Was steckt hinter "Brofrost"-Tiefkühlservice?
Am Ende von Episode 1 ist ja eine erste Leiche aufgetaucht – in der Gegend wurden bereits zuvor vier Tote gefunden, die alle erfroren sind und wir haben gesehen, dass das im Kühlwagen des "Brofrost"-Lieferservices passiert ist – jene Firma, für die auch Ersan arbeitet. Deren Chef heißt Behzat Aygün (Hasan Ali Mete) und hat einen riesigen Drogenring aufgezogen.
Mo hatte im Gefängnis einen Deal mit dem Landes-Kriminalamt (LKA) gemacht und in dessen Auftrag Spyware programmiert. Nun bittet ihn Polizist Benedikt (Florentin Will) von der Cybercrime-Unit erneut um Hilfe, um die Mordserie aufzuklären und den Drogenring zu sprengen, Mo lehnt jedoch ab. Daraufhin wird er von Benedikt observiert und zu "Brofrost" verfolgt, wo beide von den Gangstern überwältigt werden. Benedikt wird von Behzat erschossen, Mo bleibt am Leben, weil er den Dealern verspricht, abhörsichere Software für deren Handys zu liefern. Unter Zeitdruck mobilisiert er - unter Vorspiegelung falscher Tatsachen - das gesamte "Bonus Life"-Team zum Programmieren.
Lisa und die Jungs in tödlicher Gefahr
Mos Ex-Freundin Lisa ist noch als Journalistin tätig, will ihre Recherche über das Drogenmilieu fortsetzen und arbeitet mit ihrer Chefin an der "Brofrost"-Story. Auch Benedikts Vorgesetzten, Hauptkommissar Welter, suchen sie dabei auf, der sich aber als Kontaktmann zu Behzat entpuppt; die beiden Frauen landen somit auf der Abschussliste der Gangster und die Chefin stirbt durch eine Autobombe, während Lisa überlebt.
Gleich zu Beginn der Staffel haben wir ja gesehen, dass die drei Kumpel in ziemlichen Schwierigkeiten stecken: Mit Säcken über den Köpfen sind sie in einem Jeep in einer südlichen Wüstenlandschaft gelandet. In der sechsten und letzten Folge wissen wir nun, dass Behzat und seine Handlanger aufgeflogen sind und die Flucht nach Spanien angetreten haben. Mo, Dan, und Lenny dienen ihnen als Geiseln – sie sollen den Server wieder zum Laufen bringen, damit das Drogengeschäft am neuen Standort weitergehen kann.
Mo versucht den Gangstern, "Bonus Life" als neue Tarnfirma schmackhaft zu machen, da sein geschickt eingefädelter Deal via Strohmann geklappt hat und ihm nun 51% dieser Firma gehören. Dan soll Geschäftsführer bleiben, doch Mo und Lenny stellt Behzat vor eine teuflische Entscheidung: Da er nur einen von den beiden braucht, sollen sie eine Art Duell austragen. Eine Explosion und ein anschließender Schusswechsel ermöglicht ihnen die Flucht. Sie werden aber verfolgt und Mo beschließt, sich zu opfern, damit sein Freund entkommen kann. Lenny fährt tatsächlich alleine davon, während man im Hintergrund Schüsse hört. Bald bleibt sein Wagen jedoch ohne Benzin in der Einöde liegen und er schleppt sich durch die heiße Wüstenlandschaft, wird aber von einem Suchtrupp gerettet.
Was ist mit Moritz passiert?
Ein paar Wochen später findet das Begräbnis von Moritz Zimmermann statt – wobei das Grab leer bleibt, weil keine Leiche gefunden wurde. Wir als Zuschauer sind nun verwirrt, da sich Moritz auch in dieser Staffel als Erzähler betätigt hat, doch nun wissen wir, dass wir bloß eine Aufnahme sehen, die er zuvor für den Fall seines Todes angefertigt hat. Lenny und Dan erhalten den Stick und spielen die Video-Botschaft ab.
In Wahrheit ist Mo aber gar nicht tot, sondern hat seine Schwester dazu gebracht, diese Täuschung durchzuziehen, damit er seine Freunde auch künftig nicht mehr in Gefahr bringen kann. Die bösen Typen haben sich in der Wüste nämlich irrtümlich gegenseitig erschossen und Moritz ist nun weitab von allen anderen auf einer Ölbohrinsel mitten im Ozean untergetaucht.
Lenny und Kira wollen nach San Francisco ziehen, wo man Kiras Programmierungskünste zu schätzen weiß. Dan hat sich mit Ersan zusammengetan und führt "Bonus Life" in bescheidenem Maßstab in Fritzis Lokal weiter. Die Serie endet damit, dass Lenny eine Freundschaftsanfrage von einem m2000 erhält. Als letzte Einstellung sehen wir sein verblüffts Gesicht, denn er ahnt nun, dass Mo noch leben muss. Als Mo MyDrugs aufgezogen hatte, wählte er nämlich m1000 als Pseudonym.
"How To Sell Drugs Online (Fast)" bietet in der finalen Staffel somit kein eindeutiges Ende. Weshalb Moritz seinen vorgetäuschten Tod zumindest seinem besten Freund gegenüber zugibt, bleibt unklar und es sieht ganz danach aus, als hätte sich Netflix eine Hintertür offengelassen, um eine Spin-off-Serie oder einen Spielfilm (wie einst bei "Buba") hinterherzuschicken.