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"House of the Dragon": Geburtsszene hätte brutaler sein sollen

Achtung, Spoiler!

Die Premiere von "House of the Dragon" war reich an Highlights – aber eine Szene blieb den ZuschauerInnen besonders im Gedächtnis und sorgte am Tag darauf für reichlich Gesprächsstoff: nämlich jene der traumatischen Geburt des Kindes von König Viserys und Königin Aemma Targaryen.
 

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Während der Geburt kommt es zu Komplikationen, das Kind dreht sich, kann nicht auf natürlichem Wege geboren werden. Also entscheidet sich Grand Maester (quasi Arzt und wissenschaftlicher Berater des Königs) zu einer Art mittelalterlichem Kaiserschnitt – ohne Betäubung und ohne dem Einverständnis der Königin. Das Baby wird also aus dem Leib von Aemma geschnitten, die dabei bei vollem Bewusstsein ist – und die Geburt nicht überlebt.

Die quälenden Schreie der Königin gehen den ZuschauerInnen durch Mark und Bein, die Szene gleicht einem Höllentrip, die bestialischen Schreie von Aemma vereinen körperliche und psychische Gewalt zugleich und verschmelzen zu einer drastischen, verstörend intensiven Gewalteruption, die uns beinahe zum Abschalten zwingt. Eine grandiose Metapher für die Fremdbestimmung, denen Frauen in der damaligen Zeit hilflos ausgeliefert waren.

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Testpublikum: "Noch brutaler!"

Die Showunner Miguel Sapochnik and Ryan Conda verrieten im Interview mit "PopSugar", dass sie sich im Vorfeld viele Gedanken über diese Szene machten und sie bereits vor Ausstrahlung mehreren Frauen zeigten.

Sie wollten von ihrem Testpublikum wissen, ob die Szene zu brutal sei, ob sie vielleicht entschärft gehöre, um die Nerven der ZuschauerInnen (besonders die der weiblichen) zu schonen. Die für Sapochnik und Conda überraschende einstimmige Antwort: Nein, die Szene ist nicht zu brutal! "Oft war die Antwort: 'Wenn überhaupt, dann müsste es noch brutaler sein."

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Die Geburtsszene sollte nicht einfach nur schockieren, sondern zum Nachdenken anregen, so die Showrunner. Sie wollten zeigen, wie Aemma die eigenständige Entscheidung über die Art der Geburt und über ihr eigenes Leben (der König musste wählen, wer überleben solle: seine Frau oder sein Kind) von ihrem Ehemann abgenommen wird. Eine Metapher, die noch heute aktuell ist, ist Sapochnik überzeugt. "[Aemma] darf nicht wählen. Sie wird effektiv von ihrem Ehemann ermordet. Und das ist ein guter Hinweis auf den Stand der Dinge in dieser Welt, in der wir leben."

Die Geburt glich zur Zeit, in der "HotD" spielt, einem Schlachtfeld, die Chance, dass die Frauen sie überlebten, stand bei 50 Prozent, erklärt Sapochnik weiter. "Und so schien es, als wäre dies ein geeigneter Zeitpunkt, um die Parallele zwischen dem männlichen und dem weiblichen Kampf visuell zu zeigen. Der eine kämpft auf dem Schlachtfeld, die andere ums Überleben – manchmal gegen die Person, die ihr am nächsten steht.“

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Emma D'Arcy über die Geburtsszene

Auch Emma D’Arcy, die die erwachsene Rhaenyra spielt,von "HoftD" hat sich in einem Interview mit "Den of Geek" zu der schockierenden Szene geäußert und mit uns ihre Gedanken darüber geteilt. "Ich denke, es ist von grundlegender Bedeutung, [solche Situationen] ehrlich zu zeigen“, ist D'Arcy überzeugt.

„Es geht um den Kontext, dass ein ungeborenes Kind, wenn es ein Mann sein könnte, wertvoller ist als die Frau, die dieses Kind trägt. Und es ist nicht so, als wäre diese Situation erfunden worden. In der Vergangenheit schrieben Frauen vor der Geburt Abschiedsbriefe an geliebte Menschen, weil die Sterblichkeitsrate so hoch war, dass man nicht wusste, ob man [sie überleben würde].“

Die Szene gliedert sich wunderbar in den thematischen roten Faden der Serie ein, so die Schauspielerin: nämlich der Kampf der Frauen um Anerkennung und Selbstbestimmung inmitten einer patriarchalen Welt. "Ich glaube nicht, dass es in dieser Szene etwas gibt, das unnötig wäre. Ich denke, [die Szene beschreibt einen Kontext], in dem Männer ihre Macht festigen und Frauen Brutstätten sind, möglicherweise für mehr Männer.“
 


"House of the Dragon" ist aktuell auf Sky X zu sehen.