"Guardians of the Galaxy": 7 wichtige Unterschiede zwischen Comic und Film
Von Franco Schedl
Der verrückte und bunte Haufen rund um den Star-Lord Peter Jason Quill (Chris Pratt) erlebt soeben sein drittes Kinoabenteuer bei uns. In "Guardians of the Galaxy Vol. 3" gerät vor allem Waschbär Rocket in Bedrängnis und seine Freund:innen starten zu einer Rettungsmission in die Vergangenheit.
Auf der großen Leinwand hinterlässt diese exzentrische Gruppe immer unauslöschliche Eindrücke, doch wir wollen jetzt einmal der Frage nachgehen, wie sehr sich die MCU-Versionen dieser intergalaktischen Kämpfer:innen eigentlich von den gezeichneten Vorlagen in den Marvel-Comics unterscheiden.
Die sieben größten Abweichungen greifen wir im Folgenden heraus.
1. Drax und Mantis haben andere Herkunft
Eine einschneidende Abweichung findet sich zum Beispiel bei der Hintergrundgeschichten dieser beiden Charaktere.
In den Comics ist Drax (Dave Bautista) ursprünglich ein Mensch namens Arthur Douglas, der als Immobilienmakler arbeitet und bei Thanos Ankunft auf der Erde gemeinsam mit seiner Frau stirbt. Daraufhin erschafft Thanos Vater Mentor einen neuen Körper für Douglas und löschte seine Erinnerungen an das frühere Leben – nur das Rachebedürfnis an Thanos blieb erhalten. So entstand der gefährliche Kämpfer Drax, der Zerstörer.
Auch Mantis (Pom Klementieff) ist in der gezeichneten Form menschlich: Als halbe Vietnamesin und halbe Deutsche war sie eine Martial-Arts-Kämpferin, die von einer Kree-Sekte aufgezogen wurde. Dort verehrt man sie als eine Art Madonna, die laut Prophezeiung einen intergalaktischen Messias gebären sollte.
2. Rockets Ursprungsgeschichte
Auch der Hintergrund des kampferprobten Waschbären Rocket weicht im Film ziemlich von der Comic-Vorlage ab. Die einprägsame Figur wurde erstmals 1982 in "The Incredible Hulk Nr. 271" eingeführt, wo er als sprechendes Tier vom Planeten Halfworld in Erscheinung trat. Dort lebten gefühlsfähige Roboter, die über eine Technologie verfügten, um die Intelligenz von Tieren zu steigern.
Im Film sorgt der von Chukwudi Iwuji gespielte High Evolutionary durch seine Experimente für die Vermehrung von Rockets kleinen grauen Zellen. Dieser Prozess scheint jedoch viel schmerzhafter und anstrengender für unseren tierischen Helden zu sein, als die frühere Prozedur auf Halfworld.
3. Ravagers sind neu
Die diversen Gruppierungen der Weltraum-Piraten namens Ravagers hat es in den Comics nicht gegeben, sondern sie wurde exklusiv für das MCU erfunden. Diese Abenteurer sind in unterschiedlichen Fraktionen tätig – eine davon wird zum Beispiel durch den von Sylvester Stallone verkörperten Starhawk angeführt, während eine andere unter dem Befehl von Yondu Udonta (Michael Rooker) steht.
James Gunn hat sich die Ravagers eigens für den ersten "Guardians"-Film aus dem Jahr 2014 ausgedacht und damit das MCU entscheidend bereichert.
4. Star-Lords Abstammung
Quills Vater spielt in beiden Versionen immer eine höchst wichtige Rolle und motiviert viele Entscheidungen des Star-Lords. Doch die Beweggründe dieses Seniors sind sehr unterschiedlich: In den Comics heißt er J'son und hat Anspruch auf den Thron von Spartax. Auf der Erde verliebt er sich in die Menschenfrau Meredith Quill und zeugt Peter, bevor er sich wieder in seine weit entfernte Heimatgalaxie zurückbegibt.
Im Film ist der Celestial Ego (Kurt Russell) Peters Papa und offenbart einen sehr schäbigen Charakter. Er schwängerte Meredith nur, um seine Gene weiterzugeben und lud den Star-Lord später ein, sich auf seine Seite zu schlagen. Doch dieser Plan ging nicht auf, wie wir dank "Guardians of the Galaxy Vol. 2" wissen.
5. Romanze zwischen Star-Lord und Gamora
Die große und tragisch endende Liebe zwischen dem Star-Lord und Gamora (Zoe Saldaña) wäre aus den Filmen nicht wegzudenken. Doch sie ist eine reine MCU-Zugabe, weil in den Comics die Zuneigungen ganz anders verteilt waren. Dort hatte nämlich Gamora eher zu Adam Warlock tendiert, Star-Lord Quill hingegen hatte romantische Beziehungen zu Mantis und Kitty Pryde.
Doch immerhin bot sich auch in den Comicheften eine kurzfristige Möglichkeit, dass sich zwischen den beiden Figuren zarte Gefühle entwickelten. Diese Anknüpfung wurde aber rasch unterbrochen, da der Star-Lord eine Mission in einer alternativen Realität antreten musste.
6. Drax besiegt Thanos
Der gefährliche Gegner Thanos hatte in den Marvel-Comics bereits viele Tode zu sterben. Im Zuge der sogenannten "Annihilation"-Storyline kam zum Beispiel Drax auf seine Kosten und konnte das alte Rachebedürfnis befriedigen: Nachdem Drax Tochter als Geisel genommen wurde, reißt der Zerstörer mit bloßen Händen Thanos das Herz aus dem Leib.
Doch wie das so in der Marvel-Welt geht, wird der verrückte Titan bald wieder zum Leben erweckt. Als Drax und Thanos einander bei späterer Gelegenheit gegenseitig töten, ist das für die beiden ebenfalls nur eine kurze Verschnaufpause, bis sie ins Comic-Leben zurückkehren.
7. Star-Lords Kindheit verlief anders
Im Film läuft Peter Quill davon, nachdem er zum Zeugen des Krebstodes seiner Mutter wurde und wird dann von Aliens entführt.
In seiner Comic-Version entwickelt Peter bereits in früher Kindheit eine Faszination für den Weltraum und träumt von Reisen durch den Kosmos. Nachdem er mitansehen musste, wie seine Mutter von zwei Aliens ermordet wurde, tritt er der NASA bei, stiehlt ein Raumschiff und bricht auf in die unendlichen Weiten des Alls.
MCU macht Peter stattdessen zum Musik-Nerd und lässt ihn kein frühzeitiges Interesse für den Weltraum an den Tag legen.
Wo sind die "Guardians of the Galaxy"-Filme zu sehen oder zu streamen?
"Guardians of the Galaxy Vol. 3" läuft derzeit in unseren Kinos. Hier geht's zu den Spielzeiten!
Die beiden ersten Teile sind auf Disney+ zum Streamen verfügbar.