"Forever Young": Das leuchtende Paris der 1980er
Von Maike Karr
Französische Filme schaffen es immer wieder ein ganz besonderes Lebensgefühl zu vermitteln. Es gibt wohl niemanden, der "Ziemlich beste Freunde" nicht gesehen und geliebt hat. Auch der Coming-of-Age-Film "LOL" hatte einen außergewöhnlichen Charme und der Witz und das Gefühl von "Verstehen sie die Béliers?" berührt Zuschauer:innen noch immer.
Nach seiner gefeierten Weltpremiere auf dem Internationalen Filmfestival in Cannes 2022 kommt nun "Forever Young" aus Frankreich nach Deutschland und Österreich ins Kino. Seht euch hier den Trailer an:
Worum geht's in "Forever Young"?
Paris, Ende der 1980er Jahre: Für eine Handvoll junger Frauen und Männer geht ein Traum in Erfüllung, als sie an der renommierten Theaterschule "Théâtre des Amandiers" aufgenommen werden. Unter der Leitung des so brillanten wie eigenwilligen Regisseurs Patrice Chéreau (Louis Garrel) soll die Studierendengruppe Tschechows "Platonow" auf die Bühne bringen.
Zwischen rauschhaften Partyexzessen, leidenschaftlichen Liebeswirren und intensiver Probearbeit wachsen die jungen Eleven zusammen. Besessen von der Angst, die eigene Jugend verrinnen zu lassen, stürzt sich auch die talentierte Stella (Nadia Tereszkiewicz) in das wilde und unberechenbare Leben, das die Welt der Schauspielkunst für sie bereithält. Neue Freundschaften werden geschlossen, die erste große Liebe entflammt. Eine neue Ära ist angebrochen und Stella scheinen alle Türen offenzustehen.
Doch auf wie hinter der Bühne wird die Grenze zwischen Spiel und Wirklichkeit zunehmend durchlässiger. Schon bald muss Stella der Wahrheit ins Auge blicken: Ihr jugendlicher Leichtsinn ist befristet und die Uhr tickt unaufhörlich. Die unbändige Schauspieltruppe ist auf einem Kollisionskurs mit der harten Realität des Erwachsenenlebens, die sich erst unmerklich und schließlich mit voller Wucht ins Rampenlicht drängt.
Als junge Frau besuchte die französische Schauspielerin und Regisseurin Valeria Bruni Tedeschi ("Meine schöne innere Sonne") selbst die berühmte "Théâtre des Amandiers" – nun hat sie das vibrierende Lebensgefühl der 1980er Jahre in Paris in leuchtenden Farben auf Zelluloid gebannt!
Sieben César-Nominierungen in Cannes
Der autobiographische "Forever Young" ist eine so kraft- wie kunstvolle Momentaufnahme der eigenen jugendlichen Unbeschwertheit und dem Trugschluss ihres ewigen Fortbestands.
Uraufgeführt bei den Filmfestspielen von Cannes 2022 und nominiert für sieben Césars: Ein zutiefst persönlicher Film über die schmerzhafte Schönheit des Erinnerns und unsere Rollen auf der Bühne des Lebens – mitreißend, tief berührend und voll ungestümer Leidenschaft.
Wann startet "Forever Young" im Kino?
Ab dem 18. August könnt ihr euch den französischen Film in den hiesigen Lichtspielhäusern ansehen.