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"Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile": Die wahre Geschichte dahinter

Heuer erschien Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile endlich auf Netflix. Der Mix aus Biopic, Krimi und Psychothriller wirft einen Blick auf das Leben von Ted Bundy, des wohl bekanntesten Serienmörders der Welt. Die Inszenierung von Joe Berlinger ist jedoch sehr effekthascherisch, sodass man immer wieder dazu verleitet wird, mit dem Mörder zu sympathisieren. Durch die starke Emotionalisierung verliert man immer wieder den wahren Kontext aus den Augen, in dem die Geschichte stattfindet. 

Wir haben uns deshalb näher mit der Hauptfigur beschäftigt, um euch die wahre Geschichte von Ted Bundy zu erläutern. 

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Kindheit und Jugend

Ted Bundy wurde 1946 in Vermont als Sohn der alleinstehenden Louise Cowell geboren. Um eine Stigmatisierung ihrer Tochter zu verhindern, gaben die Großeltern an, dass Ted ihr leiblicher Sohn sei, wodurch er lange in dem Glauben aufwuchs, dass seine leibliche Mutter seine Schwester sei. 

1956 heiratete Louise Cowell John Bundy, der gleichzeitig auch zum Adoptivvater von Ted wurde. Aus der Ehe entstammten vier Kinder, doch die Beziehung zwischen Ted und John war alles andere als harmonisch. Mit zwanzig Jahren zog Bundy schließlich von zuhause aus, um zu studieren. Nachdem er mehrmals das Studium wechselte, machte er 1972 in Washington einen Abschluss in Psychologie.

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Die Morde 

Es ist wichtig festzuhalten, dass Ted Bundy jahrelang alle Vorwürfe gegen ihn bestritten hat. Erst kurz vor seinem Tod gestand er, 30-Mal gemordet zu haben, es ist jedoch durchaus möglich, dass die Dunkelziffer weitaus höher liegt. Deshalb ist es auch schwierig festzumachen, wann die Morde von Bundy genau angefangen haben. 

Die ersten Morde, die Bundy zugewiesen werden konnten, fanden im Jahr 1974 in Washington statt. Daraufhin verlagerten sich seine Taten nach Utah und Colorado. Dabei nutzte er immer wieder dieselbe Masche: Er gab vor, ein verletzter Student zu sein und Hilfe beim Beladen seines beigen VW-Käfers zu brauchen. Nachdem ihm die jungen Frauen halfen, tappten sie in seine Falle 

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Ted Bundy und die Frauen 

Ted Bundy bekam in den Medien vor allem durch seine Beziehungen zu Frauen eine große Plattform. Elizabeth Kendall war mit ihm zwischen 1969 und 1974 zusammen.  

Sie war auch die Erste, die die Polizei kontaktierte, als sie von den Morden mitbekam. Kendall erkannte das Auto und Phantombild ihres Partners, doch die Ermittler:innen gingen ihrem Verdacht nicht nach, weshalb Bundy weiter töten konnte. 

Die zweite wichtige Frau im Leben von Bundy war Carol Ann Boone, die während seines letzten Gerichtsprozesses einen Heiratsantrag von Bundy erhielt. Die beiden hatten eine gemeinsame Tochter, wobei Boone bis zum Schluss davon überzeugt war, dass ihr Mann unschuldig ist. 

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Verhaftung und Prozess 

Bundy ging den Beamt:innen bei einer routinemäßgen Verkehrskontrolle in Utah ins Netz, weil in seinem Auto Gegenstände gefunden wurden, die auf einen Diebstahl hindeuteten. In Folge wurde er von einer Frau, die ihm in letzter Sekunde entkommen konnte, identifiziert. 

Der Prozess rund um Bundy erhielt großes Medieninteresse, doch auch abseits von den Kameras war es alles andere als ein gewöhnlicher Ablauf. Nachdem er im ersten Verfahren für schuldig bekannt wurde, beschloss er im zweiten Verfahren, sein eigener Anwalt zu sein. 

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Im Rahmen seiner Tätigkeit als Verteidiger hatte er Zugang zur Bibliothek im Gerichtsgebäude in Aspen, Colorado. Er nutzte jedoch die Gelegenheit, sprang aus dem Fenster und flüchtete. Wenige Tage später wurde er aber wieder festgenommen und verurteilt. 

Wenige Monate später im Dezember 1977 gelang ihm ein weiterer Fluchtversuch. Er hatte ein Loch in seine Gefängniszelle gebohrt und konnte den Beamt:innen wieder entwischen. Während seiner zweiten Flucht tötete er mehrere Studentinnen in Florida. 

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Tod und Bekanntheit 

Ted Bundy wurde am 24. Jänner 1989 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet. Kurz vor seinem Tod gestand er 30 Morde verübt zu haben. 

Bis heute hat die Faszination mit seiner Person in der Popkultur Anklang gefunden. Die Gründe dafür können vor allem auf sein charmantes Auftreten beim Gerichtsprozess, die schwere seiner Taten und auch auf die nicht enden wollenden Spielfilme und Dokumentationen über ihn zurückgeführt werden. Schon damals gab es viele Stimmen, die Unglauben zum Ausdruck brachten, dass so ein einnehmender, hinreißender und fescher Mann könne zu solch Gräueltaten fähig sein könne.

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Joe Berlinger und Bundy 

Regisseur Joe Berlinger hat es sich anscheinend zur Lebensaufgabe gemacht, das Leid von Opfern von Serienmörder auszuschalten. Er ist nicht nur für “Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile”, sondern auch für die Netflix-Serien “Ted Bundy Tapes” und “Jeffrey Dahmer Tapes” verantwortlich. 

All diese Werke gehen besonders rücksichtslos mit komplexen Themen um und befriedigen hauptsächlich eine Sensationsgier, anstatt sich ernsthaft mit den Gründen der Straftaten zu beschäftigen. Schade!
 

Quellen:

The Only Living Witness: The True Story of Serial Sex Killer Ted Bundy von Stephen G. Michaud und Hugh Aynesworth; crimeinvestigation.de

 

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