"Expendables 4": Aus diesen Gründen ist der Action-Film gefloppt!
Die Macher:innen von “Expendables” haben es sich auf die Fahnen geheftet, alternde Actionstars aus den 80er-Jahren wieder auf die Leinwand zu bringen, die sich in waghalsige Missionen stürzen. Neben der packenden Action wurde auch ein Wert auf pointierte Dialoge und eine charmante Gruppendynamik gelegt.
Nun erschien der vierte Teil der Reihe in den Kinos und hatte des schlechteste Eröffnungswochenende des gesamten Franchises. Mit einem Produktionsbudget von etwa 100 Millionen Dollar, konnte der Film in den USA knapp 8 Millionen und international 22 Millionen Dollar einspielen. Ein Film dieser Größenordnung muss rund 200 Millionen Dollar erwirtschaften, um die Produktions- und Werbekosten zu decken.
Warum aber ist “Expendables 4” gefloppt?
Lange Pause
Es sind neun Jahre vergangen, seitdem der letzte Teil der "Expendables" in den Kinos erschien. Während die ersten drei Filme innerhalb von vier Jahren erschienen, mussten Fans diesmal deutlich länger auf eine Fortsetzung warten. Dadurch ist das Franchise bei vielen schon in Vergessenheit geraten oder hat nicht mehr jene starke emotionale Bindung erzeugt wie die vorherigen Teile.
Es ist jedoch nicht so, dass der Misserfolg von "Expendables 4" völlig unerwartet kam, denn bereits der dritte Teil war kein großer finanzieller Höhenflug. Die Produzent:innen gingen dennoch das Risiko ein und müssen nun wortwörtlich den Preis dafür bezahlen.
Weniger Stars – und (fast) kein Stallone
Der größte Unterschied zu den bisherigen Filmen sind die fehlenden Stars. Während im dritten Teil noch die Haudegen Arnold Schwarzenegger, Harrison Ford, Wesley Snipes, Antonio Banderas, Jet Li, Mickey Rourke, Mel Gibson, Dolph Lundgren, Jason Statham und Sylvester Stallone dabei waren, sind in “Expendables 4” nur noch die letzten drei übrig. Als Neuankommlinge werden Curtis Jackson (50 Cent), Andy Garcia und Megan Fox in die Gruppe eingeführt. Diese reichen jedoch nicht aus, um die 80er-Jahre Nostalgie wieder zu erwecken, dafür ist deren Starpower nicht groß genug.
Zusätzlich dazu spielt Sylvester Stallone, das Zugpferd des Franchises, bloß eine sehr untergeordnete Rolle im Film. Er ist nur in wenigen Szenen zu sehen, wodurch man das Gefühl bekommt, nicht mehr in einem “Expendables”-Film zu sitzen. Viele Fans fühlen sich veräppelt, da sie Stallone als Gesicht des Franchises ansehen.
Flache Story und schlechtes CGI
Neben den fehlenden Stars sorgten auch die schlechten Actionsequenzen für Kritik. Einige Szenen wurden in einem Studio gedreht, was nicht sonderlich verwerflich ist, doch die Tatsache, dass die Animationen derart überhastet und billig aussehen, verdirbt leider jeglichen Spannungsaufbau.
Zusätzlich dazu ist das Drehbuch extrem flach. Wie der Erfolg von "Oppenheimer" und "Barbie" gezeigt haben, erwartet das Publikum auch in Blockbustern eine (halbwegs) anspruchsvolle Handlung. Die wenig überraschenden und unglaubwürdigen Wendungen in “Expendables 4” sind leider genau das Gegenteil davon.
Das Eröffnungswochenende ist oft entscheidend über den weiteren finanziellen Erfolg eines Films. Es ist ein Indikator dafür, in wie vielen Sälen und wie lang ein Film in den Kinos zu sehen ist. Es kann durchaus sein, dass “Expendables 4” in den nächsten Wochen an den Kinokassen reüssieren kann, doch zum großen Kassenschlager dürfte der Film nicht mehr mutieren.