
"Emilia Pérez": Das sagen Saldaña und Gomez über ihre Rollen
Von Franco Schedl
Regisseur Jacques Audiard erzählt mit seinem gefeierten neuen Werk "Emilia Pérez", das 13 Oscar-Nominierungen erhielt, eine formal revolutionäre Geschichte über die absolute Freiheit der Selbsterfindung. Ein brutaler Kartellboss (Karla Sofía Gascón) will mit Hilfe einer korrupten Anwältin (Zoe Saldaña) die Mafi-Welt hinter sich lassen und zugleich das Geschlecht wechseln. Das bedeutet außerdem ein neues Leben für seine Frau Jessi (Selena Gomez) und ihre gemeinsamen Kinder. Doch Manitas‘ Vergangenheit gehorcht ihren eigenen Regeln und das wird sich tragisch auswirken.
Der Film bietet ein Erlebnis voller Vitalität und Energie, das alle Sinne fesselt und die Macht des Kinos so leidenschaftlich zelebriert, wie selten zuvor. Doch wie haben Saldaña und Gomez die Dreharbeiten erlebt?
Zoe Saldaña : "Das ist meine Art zu meditieren"
In einem Interview, das im Presseheft zu finden ist, fasst Zoe Saldaña zunächst den Inhalt des Film knapp zusammen: "Er handelt von Menschen, die in unmöglichen Situationen gefangen sind und sich unmögliche Lösungen ausdenken. Die Figuren leben alle außerhalb der üblichen Schubladen."
Da "Emilia Pérez" zugleich ein Musical ist, spielt Musik eine wichtige Rolle. Saldaña fühlte sich von diesem Ansatz sofort angezogen: "Als ich dann die Songs hörte, war ich begeistert. Von da an musste ich den Mut aufbringen, daran zu glauben, dass ich es schaffen könnte." Auf ihre Gesangs- und Tanzszenen hat sie sich penibel vorbereitet: "Ich bin mit dem Tanzen und Theaterspielen aufgewachsen, daher kann meiner Meinung nach nichts jemals gut sein, wenn es nicht geprobt, vorbereitet, recherchiert und geübt wurde. Natürlich ist es ein Opfer, das man erbringt, denn es ist eine Menge Arbeit. Aber wenn man am Set ist, hat man die Freiheit, mit dem Regisseur
flexibel umzugehen. Ich bin auch sehr ängstlich und Legasthenikerin, deshalb übe ich gerne Dinge immer wieder. Das ist meine Art zu meditieren."
Eine Szene, die während einer Gala-Veranstaltung spielt, war besonders anstrengend umzusetzen und erforderte monatelange Vorbereitungen: "Aber zum Glück konnten wir viel mit unserem Steadicam-Operator proben, denn die Szene war wirklich ein Tanz mit ihm. Es war lustig, erstaunlich, beängstigend...
Und es tat weh! Ich musste mir danach tagelang den Rücken, die Ellbogen und den Nacken kühlen. Aber ich habe es geschafft! Ich liebe alles an dieser Szene."
Selena Gomez: "Am nervösesten war ich vor der Tanznummer"
Für Selena Gomez, die bei den Oscar-Nominierungen übergangen wurde, stellte die größte Herausforderung ein Dreh auf Spanisch dar: "Ich habe schon Musik auf Spanisch aufgenommen, aber für den Film Spanisch zu sprechen hat mich viel, viel nervöser gemacht. Meine Rolle ist mexikanisch-amerikanisch, und das hat mir geholfen, einen Teil des Stresses abzubauen, um sicherzustellen, dass alles perfekt klingt."
Aber auch eine andere Aufgabe hat sie nervös gemacht: "Am nervösesten war ich vor der Tanznummer, weil ich diese Art von Tanz noch nie zuvor gemacht hatte. Es war sehr anstrengend und ich wusste, dass es meinen Körper stark beanspruchen würde. Aber am Ende hatte ich so viel Spaß dabei - sowohl bei den Proben als auch bei den Dreharbeiten."
Der Dreh fand übrigens fast ausschließlich in Paris auf einer Soundstage statt, was Gomez folgendermaßen kommentiert: "Sie haben alles so
realistisch gemacht, dass wir, als wir die Bühne betraten, in eine andere Welt versetzt wurden. Obwohl es schön gewesen wäre, in Mexiko zu drehen, denke ich, dass sie die Atmosphäre Mexikos unglaublich gut eingefangen haben."
Wo ist "Emilia Pérez" zu sehen?
Der Film läuft noch in unseren Kinos. Hier geht's direkt zu den Spielzeiten!