"Eden": Diese tragische wahre Geschichte steckt dahinter

Regisseur Ron Howard blickt mit seinem Werk "Eden" tief in menschliche Abgründe und erzählt seine hochspannende Version der mysteriösen wahren Geschichte um acht Galápagos-Aussteiger, die in den 1930er Jahren ihre persönliche Utopie leben wollten – für einige endete dies tödlich. 

Im Film erleben wir den deutschen Arzt und Philosophen Dr. Friedrich Ritter (Jude Law) und seine Geliebte Dore Strauch (Vanessa Kirby). Als weitere Figuren betreten Weltkriegsveteran Heinz Wittmer (Daniel Brühl), gemeinsam mit seinem Sohn Harry und seiner jungen Frau Margret (Sydney Sweeney) den Schauplatz. Als zuletzt die kapriziöse Eloise Wehrborn de Wagner-Bosquet (Ana de Armas) mit ihren zwei Liebhabern anreist, nimmt alles eine tragische Wendung.  Was passierte damals tatsächlich? Hier ist die Chronologie einer Insel-Tragödie.

Historisch verbürgtes Geschehen der Galápagos-Affäre

Im Verlauf der Ereignisse, auch unter "Galápagos-Affäre" bekanntgeworden, kamen drei Menschen unter teilweise ungeklärten Umständen zu Tode und drei weitere verschwanden spurlos. Die Vorfälle, die niemals restlos aufgeklärt wurden, beschäftigten weltweit die Medien und regten bis in die jüngste Vergangenheit literarische und filmische Verarbeitungen an.
Die im Süden des Galápagos-Archipels gelegene Insel Floreana (auch als Santa Maria bekannt) ist 173 Quadratkilometer groß. Die Entfernung zum ecuadorianischen Festland beträgt 1000 Kilometer. Die Insel diente als Strafkolonie und seit 1793 als Postumschlagplatz britischer Walfänger.

• 1929 landen der Berliner Arzt Dr. Friedrich Ritter und seine vormalige Patientin, spirituelle Schülerin und an Multipler Sklerose erkrankte Lebensgefährtin Dore Strauch als erste Siedler auf Floreana. Gemeinsam wollen sie in ihrer „Frido“ getauften Utopie ein natürliches Leben führen. Die Presse in Deutschland ist fasziniert von dem Paar und berichtet - mit teils erfundenen Detals - über dessen Leben abseits der Zivilisation. 
• Durch diese Berichte angelockt, kommt im August 1932 der 42-jährige Weltkriegsveteran Heinz Wittmer mit seiner 14 Jahre jüngeren, schwangeren Ehefrau Margret und dem 12-jährigen Sohn Harry aus erster Ehe auf die Insel. Die Wittmers beziehen zunächst auf der Insel gelegene Höhlen, sind jedoch praktisch veranlagt und bauen sich bald ein Steinhaus mit Garten auf. Das Verhältnis zu Ritter und Strauch ist distanziert.
• Im Oktober 1932 treffen Eloise Wehrborn de Wagner-Bosquet und ihre beiden Liebhaber Rudolf Lorenz und Robert Philippson treffen auf Floreana ein. Die Baronin, deren adlige Herkunft in Zweifel steht, beabsichtigt, ein Luxushotel auf der Insel zu errichten. Sie ernennt sich zur "Kaiserin von Floreana", gibt sich exzentrisch, tritt mit Pistole und Peitsche auf. Das Verhältnis zu den anderen Inselbewohnern ist angespannt. Die „Hacienda Paradiso“ wie Eloise das Hotelprojekt nennt, ist lediglich eine Weißblechhütte mit 2 Räumen.
• Rudolf Lorenz wird von Eloise und Robert misshandelt und zum Verrichten schwerer Arbeiten genötigt. Er sucht immer wieder Zuflucht bei den Wittmers. Am 26. März 1934 erklärt Eloise laut Margret Wittmer, dass sie zusammen mit Philippson die Insel auf einer amerikanischen Yacht Richtung Tahiti verlassen würde. Sie verschwinden am selben Tag spurlos. Ihre wertvollsten Besitztümer bleiben zurück.
• Juli 1934: Rudolph Lorenz verlässt Floreana auf einem Fischerboot des Norwegers Trygve Nuggerud. Im November 1934 werden die Leichname der beiden am Strand einer unbewohnten Insel des Archipels gefunden.
• Im selben Monat, am 21. November 1934, stirbt Friedrich Ritter an einer Lebensmittelvergiftung. Der Vegetarier hatte Hühnerfleisch gegessen.
• Dezember 1934: Dore Strauch verlässt die Insel in Richtung Deutschland. Zuvor musste sie sich dem Verhör der ecuadorianischen Behörden und dem deutschen Konsul stellen.

"Eden" ist derzeit in unseren Kinos zu sehen. Hier geht's zu den Spielzeiten!