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"Die Kunst der Folgenlosigkeit": Ö-Premiere bei Crossing Europe

Kann man mit Kunst die Welt nachhaltiger machen? Oder hat es vielleicht den kleinsten ökologischen Fußabdruck, gar nichts zu tun? Der Film "Die Kunst der Folgenlosigkeit" von Jakob Brossmann und Friedrich von Borries, der am Donnerstag bei Crossing Europe zu sehen ist, geht dieser Frage nach. Der Untertitel "Alle großen Ideen scheitern an den Leuten" - ein Zitat von Bert Brecht - bringt die Überlegungen auf den Punkt, ist aber keinesfalls ein Urteil über den Film.

"Die Kunst der Folgenlosigkeit" ist weder Dokumentation noch Spielfilm, vielmehr ist es ein hybrides Format, in dem man in mehreren Ebenen den Filmemachern über die Schulter blicken kann - eine Doku über eine Doku über das Making-of eines Doku-Spielfilms, skurril und ein Spiegel für intellektuelle Klimaschützer-Darsteller, die für ihre Nachhaltigkeitsprojekte im Flieger um den Globus jetten und so tun, als könnte man die Rettung des Planeten mit Worten bewerkstelligen anstatt mit Taten. Ebenso wie die Kameraperspektive lässt sich auch der Titel umdrehen: Der Film fragt nicht nur nach der Kunst der Folgenlosigkeit, sondern auch nach der Folgenlosigkeit der Kunst.

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Ein Museum für ökologische Kunst soll entstehen. Der noch halb gedeckte Tisch nach einem opulenten und wenig klimafreundlichen Gelage - wohl mit Sponsoren oder Stakeholdern - bildet den Rahmen für den Film. Der Konzeptkünstler Florian (Albert Meisl) und die PR-Zuständige Cornelia (Katharina Meves) arbeiten an einer Pressemitteilung. "Du klingst wie ein Corporate-Responsibility-Nachhaltigkeits-Greenwashing-Pamphlet", meint er im Drehbuch - um auch gleich privat klarzumachen, wie es um sein eigenes ökologisches Engagement bestellt ist: Nur "wenn ich ewig leben würde, würde ich mich für Ökologie einsetzen".

In der Küche diskutieren indes Kellner Issa (Ahmed Soura) sowie die sich selbst spielenden Doku-Proponenten - Klimaaktivist Tadzio Müller, Autor Milo Rau und Kulturjournalistin Antje Stahl - über Klimawandel und Kunst. Die Filmemacher interviewen sich gegenseitig, die Darsteller kommen sowohl als sie selbst als auch in ihren Rollen zu Wort - die Ebenen verschwimmen, Fiktion und Wirklichkeit ebenfalls, immer wieder wird ein Vorhang weggezogen. Im Zentrum steht immer die Frage: Was machst du? Kann Kunst etwas bewirken? Oder bewirken Schafe in ihrer Bescheidenheit mehr?

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Eine Antwort gibt der Film nicht, denn er sitzt in derselben Falle, die er thematisiert: man diskutiert nur. Auch wenn der Streifen nicht extrem in die Tiefe geht, so liefert er doch wichtige Denkanstöße - etwa die Thesen: "Es gibt nichts umweltfreundlicheres als Armut" und dass man vielleicht nicht immer etwas tun muss, um nachhaltig zu leben. Nichts zu tun spart Ressourcen.

Hier geht's zur "Crossing Europe"-Seite des Films!