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"Devil in Ohio": Das Ende der Netflix-Serie erklärt

Am 2. September erschienen alle acht Episoden von "Devil in Ohio" auf Netflix. Wie Fans feststellen mussten, hat die Serie ein sehr ambivalentes Ende.

In "Devil in Ohio" nimmt die Psychiaterin Suzanne Mathis die verwirrte Teenagerin Mae bei sich auf. Bis ein Heim für sie gefunden ist, lebt sie mit der Ärztin und ihrer Familie unter einem Dach. Während sich immer mehr Spannungen zwischen der leiblichen Tochter Jules und dem neuen Mädchen auftun, versucht Suzanne, das Geheimnis um die Vergangenheit von Mae zu lüften.

Als sie ein okkultes Mal an ihrem Körper entdeckt, versteht Suzanne, dass Mae von einer Sekte ausgebrochen ist. Doch sie ist nicht nur ein gewöhnliches Mitglied der TeufelsanbeterInnen, sondern eine Art Messias, nach dem die Sektenmitglieder wie verrückt suchen. Suzanne schafft es jedoch trotz aller Widerstände, Mae in die Gesellschaft zu integrieren, doch als das Mädchen weiße Blumen zugeschickt bekommt, verfällt sie wieder in ihre Psychosen.

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Offenes Ende

Am Ende der Serie plant die Sekte, Mae als Menschenopfer für den Teufel zu töten, doch in letzter Sekunde nimmt ihre leibliche Mutter die Bürde auf sich und Mae überlebt. In der finalen Szene sieht man Mae und Suzanne Thanksgiving feiern, doch sie sind nur zu zweit, da Suzannes Ehemann Peter Mae nicht in der Nähe ihrer Tochter haben möchte.

Durch einen Anruf von Detective Lopez erfährt Suzanne, dass Mae sich die weißen Blumen selber zugeschickt hat und nicht von der Sekte entführt wurde, sondern freiwillig zu ihr zurückgekehrt ist. Auch wenn Mae versucht, sich zu erklären, blendet Suzanne ihre Worte aus. Im letzten Bild der Serie sieht man ein Doppelporträt von Suzanne und ihrem Mann, wobei Mae ein Foto von sich selbst über das Gesicht von Peter geklebt hat.

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Schrei nach Aufmerksamkeit

Der Interpretationsspielraum für das Ende ist sehr groß. Es scheint jedoch wahrscheinlich, dass es sich bei der Beziehung zwischen Suzanne und Mae um eine Art Stockholm-Syndrom handelt, das durch die eigene tragische Vergangenheit von Suzanne getriggert wurde. Suzanne hat den Kontakt zu ihrer Familie und Gemeinschaft verloren, weil sie sich komplett für Mae aufgeopfert hat. Sie sieht sich selbst in dem jungen Mädchen, weshalb sie zahlreiche Grenzen in ihrer Ärztin-Patientin-Beziehung überschreitet.

Suzanne ist nicht mehr fähig, eine Distanz zu Mae zu wahren, da sie durch die Heilung des Mädchens glaubt, auch sich selbst heilen zu können. Mae wiederum scheint die Isolation von Suzanne von Anfang an geplant zu haben. Sie wollte eine Ersatzmutter finden, deren gesamte Aufmerksamkeit nur auf sie gerichtet ist.

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Limitierte Serie

Schauspielerin Emily Deschanel hat sich in einem "Collider"-Interview zum Ende geäusert. "Auch wenn sie versucht, ihr eigenes Trauma und ihre psychologischen Wunden zu verarbeiten, konnte sie sie nie vollständig heilen. Sie hat den Antrieb, Mae zu beschützen, weil sie denkt, damit sich selbst heilen zu können. Jede Person hat blinde Flecken, selbst eine Psychiaterin. Für uns ist das Problem einfach zu erkennen, doch sie ist so sehr in ihrer eigenen Psyche gefangen, dass sie die Gefahren nicht sieht. Wird Suzanne Mae vergeben? Das ist gut möglich. Sie sieht nicht das ganze Bild. Wann wird Suzanne ihre Therapeutin oder ihren Ehemann anrufen? Wie schnell wird sie sich wegen ihres Traumas Ausreden für Mae zurechtlegen und versuchen, sie zu verstehen?"

Es ist leider unwahrscheinlich, dass es endgültige Antworten auf diese Fragen geben wird, da "Devil in Ohio" eine limitierte Serie ist, von der es höchstwahrscheinlich keine zweite Staffel geben wird.