"Der vermessene Mensch"-Trailer: Drama über Genozid in deutscher Kolonie
Von Maike Karr
Der Titel "Der vermessene Mensch" ist äußerst gut gewählt, denn der Trailer beginnt mit Wissenschaftlern (explizit nicht gegendert), die das sogenannte "primitive Volk" studieren und vermessen. Das ist jedoch noch nicht das Schlimmste ... "Der vermessene Mensch" zeigt den Genozid an den Menschen in Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia.
Seht euch hier den eindrucksvollen Trailer zu dem traurigen, aber wichtigen Stück deutscher Kolonialgeschichte an.
Worum geht's in "Der vermessene Mensch"?
Der Film erzählt von einem jungen Berliner Ethnologen, der in der Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ Anfang des 20. Jahrhunderts zum Zeugen des Genozids an den Herero und Nama wird und dabei auch die eigenen moralischen Grenzen überschreitet.
Film über Kolonialismus und Genozid
Es gibt leider nur wenige Filme, die sich mit einem solch gleichwertig wichtig und bedrückenden Thema der deutschen Geschichte auseinandersetzen. Der Kolonialismus ist und bleibt eine der düstersten Kapitel der Geschichte, nicht nur der deutschen. Der dabei entstandene Schaden an Ressourcen, das Auslöschen von ganzen Ethnien – bei der in dem Film thematisierten Genozid an den Herero und Nama starben laut der "Bundeszentrale für politische Bildung" schätzungsweise bis zu 100.000 Personen –, die Stärkung von Rassismus und vor allem psychologischen und finanziellen Folgen für die betroffenen Ethnien, Länder und Personen hält bis heute an.
Gerade deshalb ist es wichtig, dass dieser Teil der deutschen und Weltgeschichte nicht in Vergessenheit gerät und mit Hilfe von Filmen aufgearbeitet wird.
Wann erscheint "Der vermessene Mensch"?
Am 23. März kommt "Der vermessene Mensch" hierzulande ins Kino.