Wird "Der Untergang des Hauses Usher" fortgesetzt?
Von Manuel Simbürger
Bei Netflix sind die düsteren Mächte der Finsternis dieses Jahr nicht erst am 31. Oktober eingekehrt, sondern schon ein paar Wochen früher – und mit vollem Erfolg: Mike Flanagans neue Horrorserie "Der Untergang des Hauses Usher" rund um eine ebenso reiche wie dysfunktionale Familie eroberte im Nu die Netflix-Charts und ist weltweit in aller Munde.
Da fragt man sich natürlich: Wird es eine zweite Staffel von "Der Untergang des Hauses Usher" geben?
Die Ushers bleiben tot (wahrscheinlich)
Bisher hat Netflix so geschwiegen wie ein Grab, wenn es um eine mögliche Fortsetzung des Gruselhits ging. Doch wir brauchen eigentlich gar nicht auf ein Statement des roten Streaminggiganten warten, denn es lässt sich schon jetzt mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass "Der Untergang des Hauses Usher" nicht fortgesetzt wird. Auf eine zweite Staffel werden Fans also verzichten müssen.
Die Gründe dafür sind vielfältig: Zum einen ist "Der Untergang des Hauses Usher" a priori als achtteilige Miniserie ausgelegt, die auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe aus dem Jahr 1839 basiert. Die Story rund um die Familiendynastie Usher ist also fertig erzählt, was – Achtung, (Halb-)Spoiler! – auch das Serienfinale deutlich macht: Alle Familienmitglieder sind tot, die faust'sche Prophezeiung von Verna hat sich erfüllt.
Zum anderen ist Flanagan bekannt dafür, dass er nur Miniserien produziert, auch zwischen seinen Netflix-Hits "Spuk in Hill House" und "Spuk in Bly Manor" besteht im Grunde keine inhaltliche Verbindung, obwohl "Bly Manor" gerne als "Nachfolgeserie" von "Hill House" bezeichnet wird.
Und: "Der Untergang des Hauses Usher" war Flanagans allerletztes Projekt für Netflix, ab 2024 ist er für den Konkurrenten Prime Video tätig. Dass ein anderer Showrunner bei "Usher" übernimmt, ist mehr als unwahrscheinlich.
Genießen wir also den wild-poetischen Horrorritt der Ushers, solange er andauert. Es ist okay und in Zeiten des Hollywood'schen Fortsetzung-Wahns beinahe erfrischend, wenn Totgesagte auch tatsächlich mal tot bleiben.