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"Damengambit": Die wahre Geschichte hinter dem Netflix-Hit

Im ständig wachsenden Streaming-Universum gibt es Shows, die einen zum Lachen bringen, die einen fast zu Tode erschrecken und jene, die einen durch die unglaublichen Leistungen der Protagonisten inspirieren. 

Der neueste Hit in diesem Genre ist das im November auf Netflix veröffentlichte "Damengambit“. Die Miniserie erzählt in sieben Folgen vom tragischen Leben des Schachgenies Beth. Ihre Geschichte beginnt in einem Waisenhaus, wo sie mit Beruhigungsmitteln vollgepumpt wird und dadurch eine Drogenabhängigkeit entwickelt, die aber auch ihr verstecktes Schachtalent zum Vorschein bringt. Beim Versuch, Schach-Großmeisterin zu werden, muss sie sich auch ihrer Sucht stellen. 

Bei dieser ungewöhnlichen Geschichte liegt die Frage nach dem Wahrheitsgehalt der Serie natürlich nahe.

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Gab es Beth Harmon tatsächlich?

Obwohl die Hauptfigur originell und glaubwürdig zugleich ist, basiert sie nicht auf einer realen Person. Die Netflix-Serie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Walter Tevis aus dem Jahr 1983.

Es scheint seltsam, dass es fast 40 Jahre gedauert hat, eine so beeindruckende Geschichte zu verfilmen. Es gab jedoch bereits mehrere Anläufe, unter anderem gab es ein Drehbuch von der Journalistin und Autorin Jesse Kornbluth, das von Heath Ledger hätte verfilmt werden sollen, der jedoch 2008 verstarb. Allan Scott hatte die Rechte an dem Stoff seit dem Jahr 1992 und arbeitete an der Adaption mit Ledger, bei der Ellen Page die Hauptrolle spielen sollte.

In der nun veröffentlichten Serie war Scott als ausführender Produzent tätig. Erst 2019, mehr als drei Jahrzehnte nach Veröffentlichung des Romans, rettete Netflix das Projekt mit Scott Frank, der das Drehbuch schrieb, Regie führte und als Produzent beteiligt war.

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Woher kommt die Geschichte?

Tevis, der ein Jahr nach der Veröffentlichung seines Buchs starb, sagte in einem "New York Times"-Interview, dass die Geschichte von Beth auf persönlichen Erlebnissen basiere. "Ich habe zuerst mit meiner Schwester und den Kindern aus der Nachbarschaft angefangen Schach zu spielen", sagte Tevis. "Ich habe einmal 250 Dollar Preisgeld gewonnen und bin in den Rang eines Klasse-C-Spielers aufgestiegen. Ich habe gut genug gespielt, um zu wissen, was ein gutes Spiel ist. Ich kann den durchschnittlichen Schachspieler schlagen, aber habe Angst, gegen die Jungs zu spielen, die am Broadway ihre Schachbretter aufstellen.“ 

Der Autor hat auch zur Drogensucht der Hauptfigur einen persönlichen Bezug: "Als ich jung war, wurde bei mir ein rheumatisches Herz diagnostiziert und ich bekam in einem Krankenhaus schwere Medikamente verabreicht. Aus dieser Erfahrung kam Beths Drogenabhängigkeit zustande.", sagte Tevis der "Times".

Er fuhr fort: "Ihre Figur zu schreiben war erleichternd. Teilweise war es auch schmerzhaft. Ich habe viel geträumt, als ich diesen Teil der Geschichte geschrieben habe, aber ich habe mir nicht erlaubt, nachsichtig mit mir zu sein." Insgesamt betrachtete Tevis "Damengambit“ als "eine Hommage an kluge Frauen". "Ich mag Beth wegen ihrer Tapferkeit und Intelligenz. In der Vergangenheit mussten viele Frauen ihr Können verstecken, heute ist das anders", erklärte er.  

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Wird es eine zweite Staffel geben?

Vermutlich nicht. Einerseits gibt es nur eine Buchvorlage, von der alle Handlungsstränge bereits in die Serie eingebaut wurden, und andererseits wurde "Damengambit“ stets als limitierte Serie vermarktet.

Macher Scott Frank hat bereits Erfahrung in diesem Format – und hat 2017 mit "Godless" sein Faible für in sich abgeschlossene Miniserien unter Beweis gestellt. Auch Produzent William Horberg scheint nicht viel von einer Fortsetzung zu halten. „Die letzte Szene fühlt sich passend an, um die Show zu beenden. Das Publikum darf sich den weiteren Verlauf der Handlung selbst ausdenken“, sagte er in einem Interview mit "Town&Country".