"Celebrity Hunted" auf Amazon: Promis auf der Flucht
Von Lana Schneider
Amazon hat sich fürs Jahresende voller Serien-Highlights einen ganz besonderen Nervenkitzel einfallen lassen: "Celebrity Hunted".
In der Show begeben sich deutsche Prominente zehn Tage lang auf die Flucht vor ausgebildeten ErmittlerInnen, sogenannten Huntern. Auf dem Abenteuer haben sie lediglich 50 Euro pro Tag zur Verfügung und ein neues Handy – gute Planung ist hier Voraussetzung. Ziel ist es, nicht gefasst zu werden und nach zehn Tagen zu einem vorab definierten Ziel zu gelangen.
Das Format gab es bereits in Italien und Großbritannien, jetzt folgt die deutsche Version mit Box-Weltmeister Wladimir Klitschko und "GNTM"-Siegerin Stefanie Giesinger, sowie Zweier-Teams bestehend aus den Schauspielern Tom Beck und Axel Stein, Rapper Summer Cem und Schauspieler Kida Khodr Ramadan, Schlagersängerin Vanessa Mai und Ehemann Andreas Ferber und den Social-Media-Stars Melisa Kocak und Diana Bill. Eine gute Mischung aus allen Sparten der Unterhaltungsindustrie also.
"'Celebrity Hunted' erfüllt sämtliche Kriterien für eine gute Unterhaltungsshow: Ein innovatives Konzept, das es so noch nie in Deutschland gegeben hat, und eine qualitativ tolle Besetzung", freut sich Volker Neuenhoff, Entertainment-Leiter bei Amazon Studios Deutschland.
Ist es 2021 möglich, spurlos zu verschwinden?
Gedreht wurde die Realityshow im Juni 2021 – wie manche Stars bei der Pressekonferenz verrieten, würden sie sich teilweise schon seit 2018 mit dem Thema beschäftigen und Strategien planen.
"Wir hatten 1,5 Jahre, in denen wir uns vorbereiten konnten, aber es kamen immer wieder spontane Situationen, auf die man reagieren musste. Das waren riesige Herausforderungen. Ich hätte es nicht mit vielen machen können und mit Tom hatte ich einen Partner an der Seite, auf den ich mich verlassen kann", erklärte Axel Stein.
"Es war wirklich extrem nervenaufreibend. Es hat sich keiner so vorgestellt, dass das so real wird", ergänzte Tom Beck.
Wer bei der Show schlussendlich dabei sein würde, wussten die Teilnehmenden erst beim Drehstart. Kurz darauf trennten sich ihre Wege, denn gekämpft wurde nur alleine oder in den Zweier-Teams.
Als die Teams bei der Konferenz aufeinandertrafen, gab es vor allem viel Lob für die jeweiligen Leistungen. "Respekt, alleine hätte ich es nicht gemacht. Andreas und ich gehen seit Jahren gemeinsam durchs Leben, also war die Anfrage wirklich super. Man hat sich wie Bonnie und Clyde gefühlt", verriet Vanessa Mai.
Auch die Kreativität, wie manche die Hunter in die Irre führen konnten, wurde gegenseitig gelobt: "Die Finte von Stefanie in der ersten Folge war grandios, da kann ich nur den Hut ziehen", erklärt Stein anerkennend. "Ich war neidisch auf Wladimir. Aber ich glaube, ich kann für alle sprechen, wenn ich sage: Wir standen für uns und jeder hatte seine Route. Dass alles unterschiedlich war, ist auch das Geile daran", so Mai.
Profis auf der Jagd
Gejagt wurden die Promis von einem Team aus ErmittlerInnen, die in der Realität ebenfalls beruflich bei der Polizei, als ErmittlerInnen, ProfilerInnen oder IT-SpezialistInnen tätig sind. Das Spiel sollte nämlich eine so reale Fahndung wie möglich darstellen – auf öffentliche Kameras konnte bei den Ermittlungen allerdings nicht zurückgegriffen werden, weshalb jeweils kleine Produktionsteams mit den Stars unterwegs waren und Filmmaterial erstellt haben.
Dieses Material wurde anschließend je nach deutscher Rechtslage an die ErmittlerInnen weitergeleitet – soll heißen: Hätten ErmittlerInnen im wahren Leben die Möglichkeit, auf die umliegenden Kameras, Handys und Co. zugreifen zu können, dann wurden diese Informationen bei der Show auch tatsächlich an die Ermittelnden weitergegeben. Gäbe es rechtliche Eingrenzungen, wurden die Informationen nicht übermittelt.
Das Team der Hunter wurde von Dr. Erich Vad, dem ehemaligen Sicherheitsberater von Angela Merkel, geleitet. "Unter digitalen Bedingungen hinterlässt man immer Spuren. (…) Geheimdienste haben da in einem rechtlichen Rahmen Zugang – aber Hacker haben eben auch Zugang. Darüber muss man sich im Klaren sein", so Vad. Da wird beim Zusehen schnell klar: Das Spiel wird ernster als gedacht.
So ist die erste Staffel von "Celebrity Hunted"
Es ist zwar eine Realityshow, man hat aber eher das Gefühl, einen spannenden Thriller anzusehen, wenn man die Promis auf ihrer Flucht begleitet. Besonders beeindruckend sind die diversen Strategien der Teams: Während die einen fernab von jeglicher Zivilisation campen, gibt es andere, die mit dem Privatjet eines Fluchthelfers quer durch Deutschland fliegen. Und ohne viel verraten zu wollen: Wir könnten uns vorstellen, dass Wladimir Klitschko einen guten neuen James Bond verkörpern würde.
Neben dem Nervenkitzel der Show sorgen aber auch prominente Gastauftritte für Unterhaltung – so erwarten uns beispielsweise auch Joko Winterscheidt oder Rea Garvey bei "Celebrity Hunted".
Es handelt sich zwar um ein Spiel, trotzdem wird den Zusehenden schnell bewusst, wie transparent wir uns in der Weltgeschichte bewegen: Da eine Verkehrskamera, dort Kameras beim Bankomaten, Handys, die man sofort orten und abhören könnte, und und und.
Man kommt auch nicht umher sich zu fragen, wie man sich selbst auf der Flucht schlagen würde – und kommt vermutlich schnell zu dem Schluss, dass man keine Chance hätte, wenn man nicht gerade die Lässigkeit in Person wie Kida Khodr Ramadan und Summer Cem, so kreativ wie Stefanie Giesinger, so stark wie Wladimir Klitschko, so vorausplanend wie Melisa und Diana, und so belastbar wie Vanessa Mai und Andreas Felber, ist. Der Humor von Axel Stein und Tom Beck wäre sicher auch nicht schlecht in derart harten Zeiten.
Wenn die restlichen Folgen dieses überraschend hohe Spannungs-Level halten können, werden wir uns wohl auf weitere Staffeln freuen dürfen.
"Celebrity Hunted" ist ab 3. Dezember auf Amazon Prime Video zu sehen. Jeweils im Wochentakt starten zwei neue Folgen, das Finale ist ab 17. Dezember verfügbar. Hier geht's direkt zur Show.