Berlinale 2023: Auch ÖsterreicherInnen wurden geehrt!
Die 73. Berlinale ist Geschichte, die Preise sind verteilt. Der Goldene Bär für den Besten Film ging am 25. Februar an die französische Psychiatrie-Doku "Sur l'Adamant" von Regisseur Nicolas Philibert (72).
Bei den Silbernen Bären gab es eine große Überraschung. Neben dem Großen Preis der Jury, über den sich der deutsche Regisseur Christian Petzold (62) für seinen Film "Roter Himmel" ("Afire") - der zweite Teil seiner Trilogie, die er 2020 mit dem Liebesdrama "Undine" begann - feuen durfte, wurde eine Achtjährige ausgezeichnet.
Achtjährige schreibt Geschichte
Den Silbernen Bären bekam die spanische Nachwuchsschauspielerin Sofía Otero für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Hauptrolle. Sie brillierte in "20.000 especies de abejas" ("20.000 Species of Bees") von Regisseurin Estibaliz Urresola Solaguren (38) als Kind auf der Suche nach der eigenen Identität. Nach Angaben der Filmfestspiele schrieb Otero damit als jüngste Berlinale-Preisträgerin Geschichte.
Auch ÖsterreicherInnen unter den PreisträgerInnen
Der Silberne Bär für die Beste Schauspielerische Leistung in einer Nebenrolle ging an die österreichische Künstlerin Thea Ehre (23) im Krimi "Bis ans Ende der Nacht" ("Till the End of the Night") des preisgekrönten Regisseurs Christoph Hochhäusler (für seinen Film "Dreileben - Eine Minute Dunkel" (2011) wurde der Münchner mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet). "Ich widme diesen Preis auf jeden Fall der Trans-Community - Leute, die mich unterstützt haben", sagte die 23-jährige Ehre der dpa. "Ich widme den Preis auch meinen Eltern, die mich immer supported haben, wie's eigentlich sein soll." Ihre Eltern seien die gewesen, "die mich so frei leben lassen haben, wie ich es wollte."
Sie hoffe, dass sich durch den Film "viele Menschen angesprochen fühlen und dass sie darüber nachdenken, wie sie mit Menschen umgehen", sagte Ehre später in einer Pressekonferenz. Sie wünsche sich mehr Sichtbarkeit für Transmenschen und ein Bewusstsein dafür, dass viele Transfrauen in prekären Situationen lebten, in Situationen, "die extrem toxisch und transfeindlich" seien.
In einer Nebenkategorie gab es einen weiteren österreichischen Erfolg. Der Film "Adentro mío estoy bailando (The Klezmer Project)" gewann den GWFF Preis für den Besten Erstlingsfilm. Es handelt sich um eine argentinisch-österreichische Koproduktion von Leandro Koch und Paloma Schachmann. Die österreichische Regisseurin Selma Doborac wurde mit dem Caligari-Filmpreis für ihren Film "De Facto" ausgezeichnet.
Kultur-Staatssekretärin Andrea Mayer gratulierte den österreichischen Preisträgerinnen, allen voran Thea Ehre. "Die diesjährigen heimischen Beiträge stehen wie selten zuvor für den vielfältigen und breiten Kosmos der österreichischen Filmbranche. Allen Künstlerinnen und Künstlern, die mit ihren außerordentlichen Werken und Leistungen die internationale Präsenz des österreichischen Films festigen und stärken, gilt mein großer Dank ", schrieb sie am späten Samstagabend in einer Aussendung.
Weitere Preise
Mit dem Silbernen Bär Preis der Jury wurde "Mal Viver" ("Bad Living") von João Canijo ausgezeichnet. Der Silberner Bär für die Beste Regie ging an Philippe Garrel für "Le grand chariot" ("The Plough"). Den Silbernen Bären für das Beste Drehbuch erhielt Angela Schanelec für "Music". Und mit dem Silbernen Bären für eine Herausragende Künstlerische Leistung wurde Hélène Louvart für die Kamera in "Disco Boy" von Giacomo Abbruzzese prämiert.
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin 2023 fanden vom 16. bis 26. Februar statt. Schauspielerin Kristen Stewart (32) fungierte als Jury-Präsidentin.