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Die wahre Geschichte hinter der Netflix-Crime-Serie "Bad Vegan"

Netflix scheint zurzeit Gefallen an BetrügerInnen gefunden zu haben: Nach dem "Tinder-Schwindler" kam "Inventing Anna" und jetzt "Bad Vegan" – eine Doku-Serie über Gastronomin Sarma Melngailis, die 2004 den ersten veganen Food-Hotspot New Yorks eröffnete. Die Doku enthüllt skurrile Deals für ein unendliches Leben, Diebstahl und Melngailis Lügen über ihren veganen Lebensstil.

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Die Wahrheit hinter "Bad Vegan"

Begonnen hat alles mit Melngailis Restaurant "Pure Food and Wine", das Anfang der 00er-Jahre gefeierter Vegan-Hotspot war. Sogar Owen Wilson, Alec Baldwin und Bill Clinton sollen Stammgäste gewesen sein, wie die Doku berichtet. 

Die Unternehmerin lernte 2011 über Twitter Shane Fox aka Anthony Strangis kennen und lieben, wie "Vanity Fair" berichtet. Ein Jahr später sollen die beiden schon geheiratet haben. Spätestens ab diesem Zeitpunkt gingen die kriminellen Tätigkeiten los, die schließlich den vielversprechenden Erfolg zerstörten. 

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Warum Melngailis so schnell ihre Hochzeit feierte, ist ungewiss, in der Netflix-Doku werden beispielsweise Vermutungen geäußert, dass Erpressung der Grund dafür gewesen sein könnte. Strangis' Stiefmutter meinte im Interview mit "Vanity Fair" 2016 zumindest, dass sie nicht wüsste, was "eine Frau wie sie" in Strangis sehen konnte.

Strangis lebte vor seinem Leben in der Großstadt mit seinem Vater in einem Trailerpark in Florida. Dort soll er laut "People" seine erste Ehefrau Stacy Avery geheiratet haben. Als diese schwanger wurde, soll er sie bestohlen und verlassen haben, wie ihm Avery vorwirft. Sein Anwalt dementierte die Vorwürfe und bis heute gibt es keine Verurteilung in diesem angeblichen Fall.

Jedenfalls sicher ist, dass Strangis seiner Partnerin versprochen hatte, sie und ihren Hund unsterblich zu machen, wenn sie von ihm vorgegebene Tests bestehen würde. Zusammen arbeiteten sie daran, ihr Restaurant zu einem globalen Hit zu machen.

"Ich hätte unbegrenzte Ressourcen gehabt, um meine Marke weltweit zu vermarkten, hätte die Dokumentation machen können, die ich immer machen wollte – die eine, die endlich verändern könnte, wie Menschen anbauen. Ich hätte alle weltverändernden Dinge machen können, von denen ich heimlich geträumt habe. Ich könnte allen helfen, denen ich helfen will, und wäre dabei für immer jung", erklärt die Gastronomin in der Doku.

Das Geld kam von den Einnahmen ihres Restaurants – aber zusammen veruntreuten Melngailis und Strangis dieses und so sollen sie die MitarbeiterInnen um 1,6 Millionen US-Dollar (Stand heute: 1,45 Mio. Euro) betrogen haben. Wie "Vanity Fair" schreibt, soll über eine Million davon von Strangis in Casinos verprasst worden sein. 

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Nach einiger Zeit wurden MitarbeiterInnen misstrauisch, was schließlich zu einer Fahndung der Unternehmerin 2015 führte. Das Skurrile: Gefunden wurden Strangis und Melngailis, als sie eine Pizza und Chicken Wings – für eine hochgepriesene Veganerin schon ein ziemlich lustiger Fehltritt – in ein Hotel in Tennessee bestellten.

Wie "Forbes" damals berichtete, wurde das Paar unter anderem wegen Diebstahl, Betrug und Verletzung des Arbeitsrechts angeklagt. Melngailis wurde zu insgesamt zehn Monaten Haftstrafe und fünf Jahren Bewährungsstrafe verurteilt. Strangis wurde zu einem Jahr im Gefängnis und fünf Jahren auf Bewährung verurteilt. Zusätzlich musste er 840.000 US-Dollar an betrogene InvestorInnen zurückzahlen.

Was machen Melngailis und Strangis heute?

Das ehemalige Paar ließ sich laut "New York Daily News" 2018 scheiden. Melngailis betreibt jetzt den Blog Sarma Raw, wo sie unter anderem über ihre Geschichte schreibt. In einem Interview mit "New York Post" erklärte sie 2019, dass sie gerne wieder ihr Restaurant eröffnen würde. "Ich glaube, New York würde mich zurücknehmen."

Strangis' Bewährungsstrafe ist im Frühjahr 2022 zu Ende, weiteres über sein heutiges Leben ist nicht öffentlich bekannt.