Gleichberechtigung in Hollywood: Nur 5 von 449 Nominierungen Frauen
Von Maike Karr
Wenn uns diese Award-Season etwas gelehrt hat, dann, dass Hollywood nicht nur Fortschritte in Sachen Repräsentierung macht, sondern auch noch viel Aufholarbeit zu leisten hat. In diesem Jahr sind zwar zahlreiche BIPoC (Black Indigenous People of Colour) bei den größten Preisverleihungen wie den Oscars und den Golden Globes ausgezeichnet worden, hauptsächlich dank "Everything Everywhere all at Once".
Nichtsdestotrotz muss man eine bittere Pille schlucken, wenn man sich genderneutrale Kategorien wie beispielsweise "Bester Film", "Beste Regie" oder "Bestes Drehbuch" genauer ansieht. Lediglich "Die Aussprache" war als einziger Film einer Frau in den Kategorien "Bestes Drehbuch" und "Bester Film" bei den Oscars und den Golden Globes als Nominierungen vertreten (und konnte schließlich bei den Academy Awards zumindest einen Sieg für sich entschieden).
Dass Frauen bei Auszeichnungen immer wieder nicht berücksichtigt – man könnte fast schon sagen: hintergangen – werden, ist ein trauriger Umstand, der sich jedes Jahr aufs Neue wiederholt. Das beweist auch ein Lagebericht der Universität Berkeley aus dem Jahr 2022.
Nur 14 Prozent der Oscar-Nominierungen für Frauen
Obwohl die Academy Awards die angesehenste Preisverleihung der Welt ist, ist sie leider auch ein Paradebeispiel für die Benachteiligung von Frauen in der Filmindustrie. Von den Anfängen der Oscars von 1928 bis in die 2010er Jahre haben Frauen nur 14 Prozent aller Nominierungen in genderneutralen Kategorien wie Regie, Drehbuch, Film u.ä. in den letzten rund 100 Jahren erhalten.
Und wie schaut's in den letzten Jahren aus? Laut "Statista" dominiert von 2018 bis 2021 die Zahl der männlichen Nominierten in den genderneutralen Kategorien mit überwältigender (und erschreckender) Mehrheit.
Obwohl sich die Lücke ein wenig geschlossen hat und die weiblichen Nominierten von 23 Prozent auf 32 Prozent gestiegen sind, ist der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Nominierten immer noch viel zu groß, um auch nur anzuerkennen, dass erhebliche Fortschritte erzielt wurden. Von 1929 bis in die 2010er Jahre gingen nur 5 von 449 Nominierungen für die "Beste Regie" an Frauen. Erst kürzlich, im Jahr 2021, wurde Regisseurin Chloe Zhao als erst zweite (!) Frau für ihren Erfolgsfilm "Nomadland" zur "besten Regisseurin" gekürt .
Diese erschütternden Zahlen sollten wir ZuschauerInnen und die Beteiligten in der Filmindustrie als Weckruf sehen, um Frauen mehr zu fördern und ihre Arbeit anzuerkennen.