"Athena": Making Of blickt hinter die Kulissen des Netflix-Films
Von Oezguer Anil
Seit dem 23. September ist "Athena" auf Netflix verfügbar. Die französische Produktion erzählt von Unruhen in den Pariser Vorstädten, nachdem ein Jugendlicher vermeintlich von einem Polizisten getötet wurde. Die drei Brüder des Verstorbenen finden unterschiedliche Wege, um mit ihrem Schmerz umzugehen. Während der Soldat Abdel versucht, Ruhe in die Lage zu bringen, verliert sich Moktar im Sumpf der Kleinkriminalität und Karim führt einen Mob gegen die Polizei an.
Als Regisseur fungierte Romain Gavras. Der 42-jährige Franzose führte bereits Regie bei Musikvideos von Kanye West, M.I.A. und Justice. Sein Sinn für ästhetische Bilder ist auch in "Athena" spürbar. Die Inszenierung beruht großteils auf langen Plansequenzen, die unauffällig zusammengefügt wurden. In einem knapp 40-minütigen Making Of ist nun die Entstehung des Megaprojekts zu sehen.
Viel Stil, wenig Inhalt
In einem Statement sagt Gavras: "In einem gewöhnlichen Film kann man Szenen durch Schnitte Energie verleihen. Wir hatten jedoch den Anspruch, einen intensiven Film zu machen, in dem wir von Anfang bis Ende Spannung erzeugen wollten. Wir wollten keine langweiligen Momente. Das war uns vor allem in der ersten Szene wichtig, wo wir in einer Polizeistation beginnen, dann in einen Van steigen und schließlich in den Plattenbausiedlungen ankommen."
Im Making Of ist zu sehen, wie Kameramänner mit Drahtseilen durch die Luft geschleudert werden, um atemberaubende Aufnahmen zu kreieren, jedoch wirkt das Endergebnis im fertigen Film zu überladen. Jede Szene wird als Attraktion inszeniert, wodurch der Inhalt des Films in den Hintergrund rückt. Es mag zwar imposant sein, eine 12 Minuten lange Plansequenz zu inszenieren, aber bei "Athena" wirkt das ganze leider mehr wie ein Musikvideo, als wie eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den sozio-politischen Problemen in den Pariser Vorstädten.
"Athena" ist jetzt auf Netflix verfügbar.