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Arte-Doku über Johnny Depp: vom Jugendidol zum exzentrischen Megastar

Er spielte die Außenseiter, die Antihelden – und Jack Sparrow, den bekanntesten Piraten der jüngeren Filmgeschichte. Johnny Depp, kürzlich 60 geworden, ist zweifelsohne einer der größten Hollywood-Stars, zugleich einer, bei dem sich mit dem Ruhm auch Skandale häuften. Regisseur Régis Brochier versucht in der Arte-Dokumentation "In den Augen von Johnny Depp" hinter die Fassade des vielschichtigen Schauspielers zu blicken und lässt zugleich dessen Karriere Revue passieren.

Was die Dokumentation (zu sehen am Sonntag um 22.05 Uhr und bis 11. Oktober in der Arte-Mediathek verfügbar) besonders sehenswert macht, sind alte Interview-Ausschnitte. Das Archivmaterial lässt Johnny Depp in den verschiedenen Phasen seiner Karriere zu Wort kommen. Er blickt auch selbst zurück auf seine Anfänge als Schauspieler. Eigentlich hatte er als Gitarrist einer Punk-Band auf der Bühne gestanden, als er über seinen Kumpel Nicolas Cage Anfang der 1980er-Jahre eher zufällig zur Schauspielerei kam. Er habe eben seine Miete zahlen müssen, begründete er das damals.

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Nach einigen kleineren Rollen wurde er 1987 mit der Serie "21 Jump Street" zum Jugendidol. Eine Rolle, die er selbst befremdlich fand. 2013 sagte er in einem Interview, er habe das Gefühl gehabt, in seinem Leben habe es eine radikale Wende gegeben, aber er habe das Steuer nicht in der Hand gehabt. Teenie-Star und umschwärmter Schönling zu sein, war für Depp letztlich auch eine Rolle - eine, die er nicht spielen wollte.

1990 stand er in der Musical-Parodie "Cry-Baby" von John Waters erstmals in einer Kino-Hauptrolle vor der Kamera. Ein Film, der Außenseiter in den Fokus rückt. Es folgte die erste Zusammenarbeit mit Regisseur Tim Burton in der poetischen Tragikomödie "Edward mit den Scherenhänden". Von da an ging es Schlag auf Schlag: "Gilbert Grape – Irgendwo in Iowa", "Ed Wood", "Dead Man", "Donnie Brasco", "Charlie und die Schokoladenfabrik". Inspiriert fühlte sich Depp von Hollywood-Größe Marlon Brando.

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Mit der "Fluch der Karibik"-Reihe landete er auch kommerziell im Hollywood-Olymp. Mit dem überragenden Erfolg der Piraten-Filme blieben für Johnny Depp andere Kinoerfolge aus. Auch das Privatleben des Stars geriet immer mehr aus den Fugen. Nach der langjährigen Beziehung mit der Französin Vanessa Paradis, mit der er zwei Kinder hat, heiratete er seine Kollegin Amber Heard. Die Scheidung geriet zur öffentlich ausgetragenen Schlammschlacht. Wohin wird sein Weg Johnny Depp führen? Zuletzt stand er wieder öfter als Musiker auf der Bühne.