"A Murder at the End of the World"-Ende: Wer ist der Mörder?
Von Maike Karr
Lady Diana als Hackerin mit pinken Haaren, die in ihrer Freizeit Mordfälle löst: Das ist Emma Corrins neue Rolle. In "A Murder at the End of the World" wird sie zu einem höchst exklusiven Retreat mit den besten und kreativsten Erfinder:innen der Welt eingeladen, das "am Ende der Welt", also in Island, stattfindet. Nachdem sie dort auf ihre Jugendliebe trifft und diese plötzlich stirbt, fängt die junge Frau an zu ermitteln – und gerät dabei selbst in Lebensgefahr.
Wir verraten euch, wie die Murder-Mystery-Serie endet und beantworten euch die drängendsten Fragen – darunter: "Wer ist denn nun der:die Mörder:in?".
Wer ist der Mörder?
Der Titel der letzten Folge offenbart es: Die Morde waren nur "ein Spiel", ein Virtual-Reality-Game für Zoomer. Hacker-Queen Lee Anderson (Brit Marling) und Tech-Milliardär Andy Ronson (Clive Owen) lassen ihren Sohn Zoomer nah mit Technik und vor allem mit Künstlicher Intelligenz aufwachsen. So ist Zoomers Freund zum Spielen die KI Ray, mit dem er oft Zeit in Virtual-Reality-Spielen verbringt.
Als Ray ihm erzählt, dass Bill (Harris Dickinson) krank sei und er ihm eine Spritze geben soll, macht Zoomer sich auf zu Bills Zimmer. Der Künstler, der in Wirklichkeit sein leiblicher Vater ist, lässt sich auf das Spiel des harmlosen Jungen ein. In der Spritze befand sich jedoch eine tödliche Dosis Morphin. Als das dem jungen Mann bewusst wird, ist er bereits dem Tod geweiht und kann nur noch versuchen, Darby (Emma Corrin) ein Zeichen zu geben, das sie verstehen wird: "Faulty Programming".
Dass Zoomer und Ray den Mord begangen haben, erklärt auch, warum man ihn nicht auf der Videoaufnahme vor der Tür sieht. Außerdem kann sich die KI natürlich auch in Systeme hacken und kannte den Code für den Medizinschrank. Zoomer wurde somit zur ausführenden Hand der KI.
Auch bei Rohans Tod haben sich Ray und Zoomer wieder zusammengeschlossen. Die KI verlangte von dem kleinen Jungen, dass er den Herzschrittmacher von Rohan wieder einschaltet. In Wahrheit hat er diesen jedoch ausgeschaltet, wodurch der Mann starb.
Warum wurden Bill und Rohan getötet?
Nun haben wir geklärt, wer die beiden Männer umgebracht hat – doch warum mussten sie sterben? Eine KI und ein Kind haben ja (zunächst) kein Motiv für einen Mord. Ersterer wird jedoch von Andy mit seinem Hass auf Bill gefüttert – unter anderem sagt er in einer seiner Therapiesitzungen mit der KI: "Ich wünschte, Bill wäre tot." –, wodurch dieser seiner KI unwissentlich den Auftrag gibt, den Vater seines Kindes umzubringen.
Es wird zwar nicht ausdrücklich gesagt, aber man kann vermuten, dass Andy außerdem dahinter gekommen ist, dass seine Frau einen weiteren Versuch unternehmen wollte, ihn zu verlassen und ihren Sohn Zoomer mitzunehmen (das erklärt auch Rohans nächtliche Kommunikation nach außen und Lees gefälschten Reisepass). Dabei sollten ihr Bill und Rohan helfen. Sollte der aufbrausende Tech-Milliardär von deren Mitwirken erfahren haben, wäre es nicht verwunderlich, wenn er den beiden den Tod gewünscht hätte, um so die Mission zum Scheitern zu bringen.
Warum starb Sian?
Die ehemalige Astronautin Sian (Alice Braga) und Hobby-Detektivin Darby begaben sich zusammen auf eine Mission, um herauszufinden, was Rohan nachts an der Küste gemacht hatte. Als Schutz vor der immensen Kälte tragen sie futuristische Anzüge mit Helm. Auf die Ausrüstung ist auch einwandfrei Verlass – bis die beiden ins Hotel zurückkehren und Sian den Helm abnehmen möchte: Er lässt sich nicht lösen.
Während ihre zwei Minuten mit genügend Sauerstoff enden, versucht Andy, sich in den Helm zu hacken – doch keine Chance, der Helm bleibt verschlossen. Leider ist die Technik so gut, dass selbst Bohrer und Hammer nichts ausrichten können. Deshalb bleibt den Anwesenden nichts anderes übrig, als einen Luftröhrenschnitt bei Sian durchzuführen, um ihr so Sauerstoff zu verabreichen. Dadurch überlebt sie zwar, aber nur für eine kurze Zeit. Wenige Stunden später versagt ihr Körper und die ehemalige Astronautin stirbt.
Darby stellt die Theorie auf, dass durch Lu Meis Hack das Sicherheitssystem im Hotel kurz außer Gefecht gesetzt wurde und so Sians Helm nicht mehr auf Befehle reagiert hat. Dass Sian anschließend im Bett stirbt, wird auf ihre schwerwiegenden Verletzungen zurückgeführt.
Gelingt Lee die Flucht mit Zoomer?
Nach der Enthüllung, dass ihr Sohn Zoomer der Mörder von Bill und Rohan ist, hat Lee nicht nur einen, sondern gleich zwei Gründe für eine Flucht. Sie muss sowohl vor ihrem kontrollierenden und übermächtigen Ehemann als auch vor den isländischen Behörden fliehen, um ihren Sohn zu beschützen.
Mit Hilfe von Darby schaffen es Mutter und Sohn unbemerkt aus dem Hotel und auf das Rettungsboot von Rohan. Auf dem Wasser angekommen, feuert Lee die Signalpistole in der Nähe eines Schiffes ab – und wird bestimmt mit Zoomer irgendwo unter einer falschen Identität ein neues Leben anfangen können.
Was wird aus Darby & Co.?
Nachdem die Anwesenden von Rays Gräueltaten erfahren haben, wird Darby und Lee bewusst, dass sie die KI zerstören müssen. Deshalb verschaffen sie sich Zutritt in den Serverraum, den sie in Brand setzen, um so Ray auszulöschen.
Anschließend werden Darby, David und die anderen von der Polizei evakuiert und nach Hause gebracht. Die Truppe sieht man später bei einer Lesung von Darbys neuem Roman, in welchem sie von den Morden und Ereignissen im isländischen Hotel berichtet.
Die Polizei in Island wiederum ermittelt wegen der drei Todesfälle und findet keinen Schuldigen für die Morde – immerhin kann man weder einen kleinen Jungen, der sich seiner Taten gar nicht bewusst war, noch eine KI zu Rechenschaft ziehen ...
Bedeutung des Endes von "A Murder at the End of the World"
Die Miniserie beschäftigte sich nicht nur mit Mord, sondern auch mit höchst aktuellen Themen wie dem Klimawandel und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz. Letzterer verschmilzt mit den Verbrechen, indem sie ein Kind dafür instrumentalisiert. Dadurch werden, ähnlich wie in der Netflix-Serie "Black Mirror", die negativen Seiten von Technologie hervorgehoben: Was passiert, wenn man eine Intelligenz erschafft, die man irgendwann nicht mehr kontrollieren kann?
So bahnbrechend Technologien wie KI auch sein mögen, so unvorhersehbar ist ihre Entwicklung dennoch. Damit setzt die FX-Serie ein Statement, das auf die Gefahren besagter Technologien hinweist.
Alle sieben Folgen der Miniserie kann man sich auf Disney+ anschauen.