"A Killer Romance": Hat es den Fake-Profikiller wirklich gegeben?
Von Franco Schedl
Der neue Film von Richard Linklater mit Hauptdarsteller Glen Powell ("Wo die Lüge hinfällt", "Top Gun: Maverick") läuft gerade in unseren Kinos an. Darin wird eine unglaubliche Geschichte erzählt, die doch einfach nicht wahr sein kann – oder etwa schon?
Tatsächlich basiert die Story des Uniprofessors, der sich sozusagen nach Dienstschluss in einen falschen Profikiller verwandelt, auf echten Begebenheiten. Wir klären euch daher über die wahre Geschichte auf, die hinter "Hitman - A Killer Romance" steckt. Doch zunächst fassen wir einmal den Inhalt des Films kurz zusammen.
Darum geht es in "A Killer Romance"
Psychologie-Professor Gary Johnson (Glen Powell) führt ein eher unaufgeregtes Leben an der Universität, nur sein neuer Nebenjob beim New Orleans Police Department sorgt für Abwechslung: Als vermeintlicher Killer dient er als Lockvogel, um seine Auftraggeber hinter Gitter zu bringen. Gary zeigt überraschendes Talent darin, sich für jeden seiner Kunden maßgeschneiderte Killer-Persönlichkeiten auszudenken und zu verkörpern. Für Garys erstes Treffen mit der attraktiven Madison (Adria Arjona), die ihren gewalttätigen Ehemann um die Ecke bringen lassen will, denkt er sich die Figur des abgebrühten Killers Ron aus. Doch plötzlich wird es kompliziert: Madison gefällt ihm sehr und zum ersten Mal versucht Gary, jemanden vor dem Gefängnis zu bewahren.
So kam das Projekt "Hit Man – A Killer Romance" zustande
Während der Pandemie erhielt Richard Linklater einen Anruf von seinem Freund und Kollegen Glen Powell. Der fragte ihn, ob er den Magazinartikel mit dem Titel "Hit Man" über einen Typ namens Gary Johnson gelesen hätte. Damit meinte er einen Beitrag des Autors Skip Hollandsworth in "Texas Monthly". Der Regisseur kannte den Artikel aus dem Jahr 2001 tatsächlich, denn der Autor war ebenfalls ein Freund von ihm. Linklater fand die Story absolut faszinierend und hatte im Lauf der Jahre immer wieder nachgedacht, einen Film daraus zu machen, doch erst durch diesen Anruf kam alles ins Rollen.
Powell erinnert sich: "Es gab eine Passage am Ende des Artikels, in der Gary Johnson diese Frau traf, die versuchte, ihren Ehemann umzubringen. Johnson schaute sie an und dachte bei sich: ‚Sie ist ein Opfer der Umstände und ich möchte ihr helfen.‘ Ein Kerl, der anderen etwas vorspielt, wurde auf seine eigene Menschlichkeit zurückgeworfen. Diese Beziehung entpuppte sich als Schlüssel für den gesamten Film."
Wer war der reale Gary Johnson?
Wie aus dem "Hit Man"-Artikel hervorgeht, war der echte Johnson in Houston tätig. Dort schuf sich der Mann im Dienst der Polizei eine Identität als Profikiller, der angeblich bereits über 60 Menschen auf dem Gewissen haben sollte. Durch ein geradezu oscarreifes schauspielerisches Talent konnte dieser Lockvogel über die Jahre hinweg mehr als 70 Verhaftungen in die Wege leiten.
Johnson war in allen Vierteln der Stadt unterwegs, um potentielle Klienten (in seinem Fall: Klienten für's Gefängnis) aufzutreiben und konnte sich ans jeweilige Milieu perfekt anpassen – egal, ob er als eleganter Geschäftsmann auftrat oder als bodenständiger Bursche aus der Provinz. Außerdem ließ er gerne durchblicken, dass er Mafia-Kontakte habe und verbreitete auch die Behauptung, früher Scharfschütze gewesen zu sein. Da drängt sich eigentlich die Frage auf, weshalb Linklater den so talentierten Gary Johnson nicht gleich für die Hauptrolle in seinem Film engagiert hat. Falls er tatsächlich daran gedacht haben sollte, war das leider nicht mehr möglich, denn Johnson starb 2022.
Die Grundvoraussetzung wurde also im Film beibehalten und aus einer kleinen Episode, die im Artikel nachzulesen war, ist dann die eigentliche Handlung entstanden.
Wo ist "A Killer Romance" zu sehen?
"A Killer Romance" läuft derzeit in unseren Kinos. Hier geht's zu den Spielzeiten!