9 Gründe, warum ihr "Damengambit" auf Netflix nicht versäumen solltet
Von Franco Schedl
Schach, das Spiel der Könige, ist eine männliche Angelegenheit? Mit diesem Vorurteil räumt die neue Netflix-Serie „Queens Gambit“ – auf Deutsch „Das Damengambit“ – gründlich auf. In dieser fesselnden Adaption des Romans von Walter Tevis legt Anya Taylor-Joy als junges Schachgenie Beth Harmon einen steilen Aufstieg vom Waisenhaus in die internationale Schachszene hin.
Falls ihr noch nicht überzeugt seid: Wir haben 9 Gründe für euch, warum ihr euch diese Serie auf keinen Fall entgehen lassen solltet.
1. Die unglaublich gute Performance der Hauptdarstellerin
Anya Taylor-Joy hat nicht nur ein besonders einprägsames Gesicht, sondern ist auch eine Top-Schauspielerin. Das hat sie erstmals unter der Regie von M. Night Shyamalan bewiesen („Split“, „Glass“). Heuer war sie in der farbenfrohen Jane-Austen-Verfilmung „Emma“ zu sehen, und selbst der von Publikum und Kritik eher verhalten aufgenommene Teenie-Horror „New Mutants“ wurde durch ihr Mitwirken veredelt.
2. Die Darstellerin der jungen Beth
Die kleine Isla Johnston bringt uns auf berührende Weise das Leben der jungen Beth Harmon im Waisenhaus näher.
3. Bill Camp als Mentor der kleinen Beth
Bill Camp war unter anderem in „Birdman“ und „Joker“ zu sehen und ist ein versierter Nebendarsteller. Umso wichtiger ist hier seine Rolle, denn ohne ihn gäbe es kein künftiges Schach-Genie. In den ersten Folgen von „Damengambit“ nimmt Camp das Waisenkind unter seine Fittiche und bringt ihr das Schachspiel bei.
4. Ein seltener Auftritt von Marielle Heller
Normalerweise steht Marielle Heller eher hinter der Kamera, wie sie erst kürzlich durch das Biopic „Der wunderbare Mr. Rogers“ mit Tom Hanks bewiesen hat. Doch diesmal hat sie die Seiten zum Glück gewechselt und verkörpert auf witzig-einfühlsame Weise Beths Adoptivmutter.
5. Drehbuch und Regie durch Scott Frank
Als Drehbuchautor hat Frank bereits zwei Oscar-Nominierungen für „Out of Sight“ und „Logan“ aufzuweisen. Also hat er vom Schreiben eine Ahnung – doch auch als Regisseur kann er uns hier vollauf überzeugen.
6. Ein erwachsener Harry Melling
„Harry Potter“-Fans werden sich bestimmt an den Jungen erinnern, der Dudley Dursley gespielt hat. Hier tritt ein deutlich älter gewordener Henry Melling als Schachkönner in Erscheinung und sitzt Beth bei deren erstem professionellen Schachduell gegenüber. Selbstverständlich wird er vom Wunderkind besiegt und trägt seine Niederlage mit Fassung.
7. Das Set-Design ist eine Augenfreude
„Damengambit“ spielt mitten im Kalten Krieg: Die Handlung erstreckt sich von den 50ern bis in die Mitte der 60er-Jahre. Entsprechende Aufmerksamkeit wurde der Ausstattung gewidmet – und die detailverliebten Szenenbilder schaffen es, uns mühelos in diese längst vergangene Ära zu versetzen.
8. Modische Highlights
In Entsprechung zum Set sind auch die Kleidungsstücke der DarstellerInnen dank Kostümbildnerin Gabriele Binder modisch top und lösen womöglich einen Retro-Boom aus.
9. ...und selbstverständlich geht es um Schach
Hier dreht sich alles um das Schachbrett, seine Felder und Figuren – und man könnte dazu motiviert werden, sich selber mit dem faszinierenden Spiel zu beschäftigen. Dann hätte die Unterhaltungsserie zugleich auch einen Bildungsauftrag erfüllt.
Nachdem man all diese Gründe verinnerlicht hat, kann das "Damengambit"-Binge-Watching auf Netflix dann sofort beginnen.