Filmkritiken

"Dumm und Dümmehr" auf Netflix: Neue Dummheiten von Jim & Jeff

Im Vergleich zu den beiden ist das andere alte Kind Mr. Bean geradezu ein braver Junge und vor allem ein Einzelgänger, während Lloyd und Harry, dieses amerikanische Max & Moritz-Duo, einander unbedingt brauchen, um zu Bestform aufzulaufen.

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Dummheit ohne Altersgrenze

Zum Glück unterliegt Dummheit keiner Altersbeschränkung, weshalb Jim Carrey und Jeff Daniels (der immer mehr wie Otto Waalkes aussieht) problemlos dort weitermachen können, wo sie vor 20 Jahren aufgehört haben. Als Freundespaar Lloyd Christmas und Harry Dunne haben sie sich auch jenseits der 50 ein kindliches Gemüt bewahrt und sind bestens geeignet, ihre unvorbereiteten Zeitgenossen durch rüde Scherze in den Wahnsinn zu treiben.

Warum die Zwei so lange nichts von sich haben hören lassen, wird gleich in den ersten Filmminute geklärt: Durch einen gnadenlos lang durchgehaltenen Gag hat sich Llody nämlich selber ruhiggestellt. Nun ist er allerdings wieder voll da und mit allen Körperöffnungen einsatzbereit.

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Wenig Originalität

Originalität kann man den regieführenden Farrelly-Brüdern diesmal allerdings nur bedingt bescheinigen, denn sie sind in die Fortsetzungs-Falle gegangen und haben sich eine Geschichte ausgedacht, bei der sie nur die alte Vorlage etwas modifizieren mussten, aber ansonsten ganz nahe am Original geblieben sind.

Erneut geraten unsere beiden unbedarften Chaoten in kriminelle Verwicklungen: War es 1994 ein Koffer voll Lösegeld, werden sie diesmal durch ein kleines Päckchen, dessen Inhalt angeblich ein Vermögen wert ist, auf Trab gehalten. Sie fahren mit ihrer kostbaren Fracht quer durchs Land, man trachtet ihnen wieder nach dem Leben, was allerdings für den Bösewicht kein gutes Ende nimmt, Harry dient beim großen Finale erneut als menschliche Zielscheibe, das FBI kann ebenfalls in letzter Minute einen Auftritt absolvieren und im allerletzten Moment kommen weibliche Verlockungen auf unsere beiden Dussel zu, mit denen die allerdings nicht viel anzufangen wissen. So weit, so alt und so lustig, – denn von diesem Humor kann man einfach nicht genug kriegen!

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Nachwuchstalent

Neu ist immerhin die entzückende Rachel Melvil: in der Rolle eines verwirrten jungen Mädchens qualifiziert sie sich als vielversprechendes Nachwuchstalent in Sachen Dummheit, was allerdings keine Kunst ist, da offensichtlich Harry (oder war es doch eher Lloyd?) als ihr Vater zu gelten hat. Auch eine bis zur Unkenntlichkeit - aber in Würde - gealterte Kathleen Turner zeigt, was sie komödiantisch noch so alles drauf hat.

Der deutsche Filmtitel macht nicht umsonst Lust auf „Mehr“! Hoffentlich sehen wir die zwei großartigen Dumm-Köpfe nicht erst zu einem Zeitpunkt wieder, wenn sie dem mentalen Vorschulalter endgültig entwachsen sind.

3 von 5 Carrey-Grimassen.

"Dumm und Dümmehr" ist derzeit auf Netflix verfügbar.