Filmkritiken

MUSIKALISCHER UNRUHESTAND

Nein, bei „Quartett“ handelt es sich nicht um ein Kinderkartenspiel. Es geht hier zwar darum zu spielen, aber noch mehr darum: zu singen. Zu viert nämlich, im Quartett. Und wie es dazu kommt, erzählt ein Film, der in mehr als einer Hinsicht bemerkenswert ist. Es ist das Regiedebüt von Dustin Hoffman, und nicht unbeeindruckend, welchen Stoff er sich da ausgesucht hat.

Alte Menschen, die in einer Nobelresidenz für ehemalige Opernsänger und Orchestermusiker leben und ein Konzert anlässlich Verdis Geburtstag vorbereiten. Da proben und streiten, trällern und singen alle mit Verve, wenn auch nicht mehr so grandios wie in ihren Glanztagen. Die Neuankunft von Opernstar Jean (Maggie Smith) wirft dann Fragen auf: Wie wichtig ist es, einen Ruf zu verlieren? Was bedeutet ein Leben im Ruhestand? Gibt es den überhaupt für Künstler?

Inspiriert wurde die Geschichte von Daniel Schmids Doku „Casa Verdi“ über ein Altersheim in Mailand, das Verdi selbst gestiftet hat. Dustin Hoffman macht als Regisseur seine Sache passabel – ohne große visuelle Ideen lässt er das ambitionierte Starensemble Spaß an der Komödie haben. Viele echte Musiker spielen auch Rollen: darunter vor allem die große Gwyneth Jones.
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