Filmkritiken

"Monsieur Pierre geht online": Liebe in Zeiten des Internets

Der grantige Rentner Pierre (Pierre Richard), wird von seiner Tochter Sylvie (Stéphane Bissot) dazu gezwungen, sich einen Computer zuzulegen. Der erfolglose Schriftsteller Alex (Yaniss Lespert) soll ihm den Umgang mit dem Internet beibringen. Nach wenigen Tagen klickt sich Pierre wie ein Profi durch verschiedenste Dating-Seiten, indem er sich als Alex ausgibt. Als es zu einem Treffen mit seiner Internetbekanntschaft Flora kommen soll, muss sich Alex wiederum als Pierre ausgeben.

Wichtige Fragen

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Die romantische Komödie aus Frankreich stellt neben der leichten Inszenierung, wichtige Fragen über die Liebe im 21. Jahrhundert. Wie findet menschliche Kommunikation heutzutage statt? Wie wichtig ist das Alter einer Person, die man liebt? Von einer lustigen Anfangssituation entwickelt sich „Monsiuer Pierre geht online“ zu einem essenziellen Drama über die Liebe und Einsamkeit im Alter.

Zwei Welten

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Die Beiden unterschiedlichen Hauptfiguren repräsentieren zwei unterschiedliche Wertesysteme und zeigen, wie sehr sich Beziehungsformen in den letzten Jahrzehnten verändert haben. Ohne jegliche Wertung zeigt Regisseur und Drehbuchautor Stéphane Robelin die Flirtversuche der beiden Charaktere und verbindet das Beste aus zwei Welten. Die romantische Kennenlernphase aus Pierres Jugendzeit gibt es nicht mehr, doch für eine langfristige Beziehung braucht es dennoch mehr als ein tolles Profilbild gepaart mit einem schlauen Spruch.

Fragliches Ende

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Pierre wird vom großartigen Pierre Richard gespielt, der rein optisch eine unglaubliche Ähnlichkeit mit Michael Haneke hat, und leider durch die Zeichnung seiner Figur zur Sentimentalität gezwungen wird. Der tollpatschige Alex wird vom jungen Yaniss Desplert mit einer kindlichen Naivität verkörpert.

Die verschiedenen Handlungsstränge kommen zum Schluss all auf einen Punkt und sorgen für ein witziges und überraschendes Ende. „Monsiuer Pierre geht online“ stellt die Sorgen von zwei Generationen gegenüber und schafft es auf witzige Art und Weise, die Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten.

Özgür Anil