Filmkritiken

"Nocturnal Animals": Ein eleganter Thriller

Susan Marrow (Amy Adams) ist eine Kunstdealerin, die einer wohlhabenden und elitären Familie entstammt und in LA, das scheinbar perfekte Leben führt – selbstverständlich ist das eine oberflächliche Beurteilung, denn wie sich schon in den ersten Filmminuten bemerkbar macht, trügt der Schein vom großen Glück.

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Eines Tages bekommt Susan den von ihrem Ex-Mann verfassten Roman „Nocturnal Animals“ zugesandt, mit der beigefügten Notiz, der Text sei ihr gewidmet, gefolgt von der Bitte, ihn zu lesen. Geschickt wird nun der Plot des Buches mit der eigentlichen Handlung verwoben, was eine zum Teil verwirrende aber dennoch sinnvolle Erzählung ergibt, bei der die Grenzen von Fiktion und Realität regelmäßig ineinanderfließen. Der Zuseher begibt sich gezwungenermaßen auf die Suche nach der Wahrheit und bekommt diese trotz Irrwegen letztlich recht deutlich zugetragen. Zudem ist die Geschichte dramaturgisch sowie schauspielerisch nicht nur spannend, sondern auch sehr geschmackvoll umgesetzt. Mit beiden Hauptfiguren fühlt man intensiv mit und obwohl es leicht wäre, Susan Marrow zu hassen, schafft Amy Adams es mit ihren traurigen Augen ihrer Figur eine Tiefe zu verleihen, die sie zu einer empathisch zugänglichen Person macht. Der Film handelt letztlich von zentralen Themen wie Loyalität, Stärke und Schwäche, sowie dem Unvermögen, sich über anerzogene Werte hinwegzusetzen.

In der retrospektiven Reflexion lernt man die unzähligen Details, die der Autor und Regisseur geschickt in seine Geschichte eingearbeitet hat, kennen, was den Film zu einem sehr schlüssigen und spannenden Erlebnis macht.

Katrin P. Fröstl

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