MICHAEL OSTROWSKI ALS HELD DER ARBEIT
Von Alexandra Seibel
Michael Ostrowski als Held der Arbeit in den steirischen Stahlwerken für eine österreichische Komödie eine eher ungewöhnliche Rolle. Eigentlich pflegen ja die Briten wie Regie-Altmeister Ken Loach die Tradition des Arbeiterfilms. Doch Andreas Schmied siedelt sein Filmdebüt im steirischen Fabriksmilieu an und lässt dort die Belegschaft in Streik treten. Mit Hilde Dalik als resoluter Blondine und Gewerkschaftsanwältin wirft er noch eine Brise Screwball-Comedy in den Mix. Und lässt Dalik gegen Ostrowski in den geschlechterüblichen Schlagabtausch treten.
Gerade im Detail schlägt Schmieds klassenbewußte Romantic Comedy immer wieder witzige Funken. Ostrowskis bewährt lakonischer Schmäh produziert dialektsichere Komik egal, ob in ernsthafter Stammtischdebatte oder im Abseitsstreit mit dem Fußballschiedsrichter. Als Patrick Angerer bestreitet er ein bescheiden-beschauliches Provinzleben, obwohl ihm das Herz immer noch wegen der Ex-Freundin ( Dalik) schmerzt. Diese ist ihm ins feindliche Wien abhanden gekommen, wo auch noch andere Gegner sitzen. Manuel Rubey, zum Beispiel, der in seiner Rolle als gelackter Investorenvertreter mit geschmeidiger Wiener Zunge der Provinz entgegen hält. Nicht immer erfolgreich, allerdings und auch dieser Konflikt produziert lustige Momente.
Insgesamt aber bleibt Schmieds schematische Komödie in ihrer absehbaren Gut-Gegen-Böse-Mechanik stecken. Trotz beflügelter Dialoge kommt es nie zu jenem beschleunigten Gag-Feuerwerk, das gelungene Screwballs mit sich bringen. Und auch das Herzerwärmende geht mit dem Publikum allzu gefällig auf Kuschelkurs.