Filmkritiken

Materialschlacht in 3D

Für "Avengers – Age of Ultron" haben die Disney-Studios ihre Fantasy-Formel "Es war einmal …" gegen "Es wird einmal …" getauscht – und das bedeutet Krieg in einer nicht näher definierten Zukunft. Das Marvel-Superheldenteam kämpft diesmal gegen ein künstlich geschaffenes Superhirn, das den Weltfrieden garantieren sollte, aber offenbar genug hat von den Menschen und daher die Erde zur Gänze zerstören will.

Märchen trifft Science-Fiction: Die Helden kämpfen mit Hammer und Schwert, tragen digitale Ritterrüstungen und verschanzen sich in einer elektronisch überwachten, mittelalterlichen Festung. Das neue "Avengers"-Abenteuer ist eine Materialschlacht in 3D, mit mehr Spezial-Effekten als alle bisherigen Folgen zusammen. Dem Publikum bietet es Eskapismus pur und Verhaltensforschern einen Grund mehr, um vor der "Infantilisierung" Erwachsener zu warnen. Ein Zustand, der die Rezensentin des Films offenbar schon erfasst hat, denn sie hat sich bei "Avengers: Age of Ultron" gut unterhalten. Was nicht nur an der Überfülle an Spezialeffekten liegt, sondern auch an den durchwegs guten Schauspielern – von Robert Downey, Jr. (Iron Man), Mark Ruffalo (Hulk), Scarlett Johansson (Black Widow), Chris Hemsworth (Thor), Jeremy Renner (Hawkeye) – bis Stellan Skarsgård und Tom Hiddleston. Die von Actionhelden gewohnte Ein- bis Zweisilbigkeit wird mit Klassiker- und Bibel-Zitaten erweitert.

Auch das pädagogische Element kommt nicht zu kurz. Wenn einem Helden im Eifer des Gefechts ein "S...-Wort" entfährt, wird er von den Fantasy-Kollegen ermahnt. "Schön sprechen!" lautet die Parole der "Avengers".

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