"Madame Aurora und der Duft von Frühling": Ab in die Menopause

Aurora ( Agnes Jaoui) ist 50, Mutter von zwei Töchtern und Single. Als sie unter Stimmungsschwankungen und Hitzewallungen leidet ist ihr klar -  sie kommt in die Wechseljahre. Mit ihrer besten Freundin Mano (Pascale Arbillot) macht sie sich über die Beziehungen ihrer Töchter lustig und versucht das Singleleben mit Humor zu nehmen. Als sie eines Tages ihren Jugendfreund Totoche (Thibault de Montalembert) wieder sieht, kommen alte Gefühle wieder hoch. Beflügelt von der neu entfachten Liebe, kündigt sie ihren Job und beschließt wieder ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Nachricht, dass sie bald Oma wird, kann sie deshalb nur mit „jetzt schon?“ beantworten.

Publikumshit

„Madame Aurora und der Duft von Frühling“ hat ein ganz klares Zielpublikum: Frauen mittleren Alters. Die Komödie wurde in Frankreich zum Publikumshit und dürfte auch über die Landesgrenzen hinaus ein Erfolg werden. Das Erfolgsrezept von Regisseurin Blandine Lenoir ist eine Kombination aus unausweichlichen biologischen Konflikten gepaart mit humorvollen Dialogen. Die alltägliche Tragik erdet die Figuren und gibt der Geschichte einen Facettenreichtum, der zum Nachdenken anregen soll.

Schenkelklopfer

Leider ist die Komödie in der zweiten Hälfte zu sehr von ihrem eigenen Humor überzeugt und schießt mit den Schenkelklopfern übers Ziel hinaus. Dabei bleibt die Erzählung immer sehr brav und tritt in kein wirkliches Fettnäpfchen. Sex einer 50 jährigen Frau soll als gewagt gelten, wird hier aber ebenso prüde dargestellt, wie darüber gesprochen wird.

Leichte Kost

„Madame Aurora und der Duft von Frühling“ ist hochkarätig besetzt und hat mit Agnes Jaoui in der Hauptrolle eine starke Persönlichkeit die den Film trägt.  Die Komödie eignet sich gut für einen gemeinsamen Kinoabend mit Freundinnen, aber gerät beim Abendessen danach vermutlich schon wieder in Vergessenheit.

7 von 10 Hitzewallungen