MACHO-MÄNNER UND SCHWULE IN PINK
Von Alexandra Seibel
Die Absicht ist gut, die Botschaft klar: Toleranz und Menschenrechte gegenüber unseren schwulen und lesbischen Mitbürgern und Mitbürgerinnen im tendenziell homophoben Ex-Jugoslawien. Tatsächlich wurden noch 2010 die Teilnehmer der Gay Parade in Belgrad von Neonazis angegriffen.
Anlass für Regisseur Srdjan Dragojević, mit seiner drastischen Hetero-Homo-Komödie auf diese Missstände aufmerksam zu machen und damit einen Publikums-Hit zu landen.
Ausgerechnet ein Super-Macho, Kriegsveteran und Vater eines Neo-Nazis soll eine Security-Truppe für die Schwulenparade in Belgrad organisieren.
Dragojević mobilisiert jedes nur denkbare Schwulenklischee, um seine Komödie krachen zu lassen: Schwule lieben Pink, spreizen beim Schnaps Trinken den kleinen Finger und fallen in Ohnmacht, wenn man sie nur anpustet.
Stimmt schon, auch die Machos und die Tussi-Frauen kommen völlig überzogen daher und klar, all diese Stereotypien auf die Spitze getrieben, produzieren oft auch etwas Witziges. Trotzdem: bei allen guten Absichten bleibt diese Methode des krassen Klischees doch zweifelhaft.KURIER-Wertung: *** von *****