Filmkritiken

"Lina Loos": Frau sein zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Lina lernt Adolf Alfred Loos 1902 kennen und nimmt seinen etwas voreiligen Heiratsantrag an. Sie gelten als eines der fortschrittlichsten Paare ihrer Zeit und alles scheint perfekt, bis zu dem Zeitpunkt als Lina, die von der ganzen Stadt bewundert wird, es nicht mehr aushält, den ganzen Tag zuhause auf ihren Mann zu warten, während er seinen Träumen als Architekt nachgeht. Sie verliebt sich in den Schüler Heinz Lang und die beiden beginnen eine Affäre. Zwischen den zwei Männern hin und her gerissen, muss sich Lina entscheiden.

Schwierige Rahmenbedingungen

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Der gesamte Film wurde in nur 14 Tagen gedreht, was weit weniger als die Hälfte einer gewöhnlichen österreichischen Kinoproduktion beträgt. In diesem beschränkten Rahmen hat es Walter Wehmeyer mit seinem Team geschafft, in fast ein Dutzend Locations zu drehen und große produktionstechnische Hürden zu überwinden. „Lina“ ist ein sehr ambitionierter Film, doch leider merkt man ihm das geringe Budget und den daraus resultierenden Zeitdruck an. Die Szenen wirken durch die mäßige Ausstattung und den hölzernen Dialogen unglaubwürdig, weshalb man nie richtig in den Film hineinfindet.

Lina Loos bietet viel Stoff für einen spannenden Film, jedoch müsste dieser anders aussehen als „Lina“. Wenn man bedenkt, welches Budget historische Filme in Österreich normalerweise haben, dann wird einem sehr schnell klar, warum Wehmeyers Film nicht in der oberen Liga mitspielen kann. Es wäre wohl besser gewesen, die Rahmenbedingungen zu akzeptieren und einen kleineren Film zu machen, der ohne alte Züge und pompöse Kleider auskommt.

Özgür Anil