Filmkritiken

KNOCHENKLAPPERN IM FEUERSTURM

Stuntfahrer Johnny Blaze hat im ersten Teil seine Seele an den Teufel verkauft, um seinem krebskranken Vater das Leben zu retten, doch wer mit dem Teufel einen Pakt eingeht, sollte sich sicher sein, dass alles anders verläuft als geplant. Seitdem ist Blaze der Kopfgeldjäger Satans und verwandelt sich in ein loderndes Skelett, welches Bösewichten die Seelen aus dem Leib treibt und in die Hölle verbannt. Um der körperlichen Pein zu entfliehen, die jede Verwandlung mit sich bringt, hat sich Blaze ins einsame Osteuropa abgesetzt und vegetiert dort alleine, fern ab von jeglichen Schurken, dahin.

Eines Tages verschlägt es jedoch den Kampf-Priester Moreau zu ihm, der den Ghost Rider um Hilfe bittet: Der 12-jährige Danny und dessen Mutter Nadya werden vom Teufel höchstpersönlich verfolgt, weil sich der durch den Jungen unendliche Macht auf Erden verschaffen möchte. Zunächst weist Blaze das Hilfegesuch zurück, da er vom Verbannen des Bösen und nicht vom Helfen der Armen lebt, doch mit der Aussicht, von seinem Fluch befreit werden zu können, bringt ihn Moreau endlich zur Mitarbeit.

Vom Satan und seinen Kreaturen gejagt, wird die Rettung des Jungen für Blaze zu einem rasanten Verfolgungsspiel auf Leben und Tod, welches ihn immer wieder mit seiner eigenen Vergangenheit und der anderer Personen konfrontiert. Mehr möchte ich hier über die Geschichte gar nicht verraten, aber zumindest der Hinweis sei gestattet, dass das Gute wahrlich über das Böse siegen und der Ghost Rider in seiner alten Form nicht mehr zu sehen sein wird.

Teil 1 der „Ghost Rider“-Geschichte war ein für Hollywood typischer massentauglicher Blockbuster, der bei Fans des Marvel-Helden eher auf Widerstand und Kritik stieß. „Spirit of Vengeance“ bricht hingegen aus dem glattgebügelten Comic-Stil à la Spiderman & Co. deutlich aus und eckt mit frechen Sprüchen, ausgefallenen Animationen und trashigem Genre-Geballer an.

Nicolas Cage hat sich höchstpersönlich dafür eingesetzt, dem Ghost Rider eine härtere Fassade zu verpassen und sich vom Image des „charmanten“ Skeletts zu entfernen - was ihm auch gelungen ist. Von ausgefallenem Minenspiel kann man bei Cage eher selten berichten, doch in diesem Film stellt er mehr als einmal sein kleines Talent zum Gesicht-Verzerren unter Beweis. Manchmal artet es zugegebenermaßen in puren Wahnsinn aus, was aber wunderbar zur Rolle des Ghost Riders passt.

Für Fans des Comics wird sich der Film bezahlt machen, wer auf trashiges, mit Effekten gespicktes Action-Kino, gitarrenlastige Musik und coole Sprüche steht, wird hier auch nicht enttäuscht. Ich vergebe 8,5 klapprige Feuerknochen.

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