Filmkritiken

"Isle of Dogs": Wenn Hundeliebe Müllberge versetzt

Im Jahre 2038 verbannt der Bürgermeister der japanischen Stadt Megasaki City alle Hunde auf eine Müllinsel. Durch die mangelnde Essensversorgung kommt es zu regelmäßigen Revierkämpfen zwischen den ausgesetzten Hunden. Eines Tages landet der zwölfjährige Atari auf der Insel. Er ist auf der Suche nach seinem Hund Spots. Atari ist der Neffe des Bürgermeisters Kobayashi, weshalb seine Flucht zu einem Politikum wird. Mit Hilfe der Hunden King, Duke, Chief, Rex und Boss hofft er, seinen vierbeinigen Freund wieder zu finden.

Wunderschön

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Nach „Der fantastische Mr. Fox“ ist „Isle of Dogs“ der zweite Animationsfilm von Wes Anderson. Er bleibt seinem üblichen Erzählstil treu und legt großen Wert auf seine visuell makellosen Bilder. Von der ersten Sekunde an fühlt man sich hier in geborgenen Händen. Der Detailreichtum mit denen die Figuren und die Umgebung gestaltet wurden, lassen jede Einstellung wie ein Gemälde wirken. Anderson schafft es durch seine Inszenierung von süßen Hunden und deren skurrile Interkationen mit Menschen, der einfachen Geschichte einen besonderen Touch zu verleihen.

Vertraute Stimmen

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Auch wenn keine bekannten Gesichter auf der Leinwand zu sehen sind, dürften einem die Stimmen bekannt vorkommen. Die Figuren von " Isle of Dogs" wurden von Stars wie Bill Murray, Bryan Cranston, Liev Schreiber, Edward Norton, Jeff Goldblum, Yoko Ono und noch vielen mehr gesprochen. Auch Scarlett Johansson darf sich auf eine kleine Nebenrolle als Ex-Dressierhündin Nutmeg freuen.  Normalerweise sind wir nicht ganz so streng, wenn es um Synchronfassungen geht, doch wer sich „Isle of Dogs“ ansehen will, sollte dies unbedingt in der Originalfassung tun. Sprachen spielen in diesem Abenteuerfilm eine große Rolle, da die Amtssprache japanisch ist, Dolmetscher die Handlung teilweise simultan übersetzen und das Hundebellen als eine eigene Sprache fungiert.

Unlogisches Ende

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Trotz vielen kleinen Gimmicks, die Anderson eingebaut hat, fällt die Handlung im letzten Viertel in sich zusammen. Die Geschichte spielt zwar in einer fiktionalen Welt mit eigenen Regeln, doch wird selbst für Wes Andersons Verhältnisse zum Schluss sehr unlogisch. Der politische Konflikt dient als eine notwendige Maßnahme, um die Geschichte der verstoßenen Hunde zu erzählen, aber passt nicht in die Struktur des Films. Die Ereignisse passieren Schlag auf Schlag und brechen den Rhythmus der Erzählung. Ohne dieses Ende wäre „Isle of Dogs“ vermutlich einer der besten Filme des amerikanischen Regisseurs.

8 von 10 Häufchen