Interview: Bibi und Tina 4 – Tohuwabohu total „Man sollte helfen, wo man kann“
film.at: Hallo, Lina und Lisa-Marie. Hast Du selber, Lina, seit Du Bibi spielst, ein Anwachsen Deiner magischen Kräfte im täglichen Leben gespürt – und wenn ja, könntest Du uns bitte gleich ein Beispiel dafür geben?
Lina Larissa : Ja klar, ist ja ein bekanntes Phänomen. Daniel Radcliff und Co haben im Laufe der Dreharbeiten auch magische Kräfte bekommen. Immer wenn ich Hunger habe, hexe ich mir einen Cookie und wenn die Bahn mal wieder streikt, fliege ich auf Kartoffelbrei davon. Das macht einiges leichter (lacht)
Habt Ihr schon mal Kinder getroffen, die den Zauberspruch „HexHex“ nicht kannten?
Lina Larissa : Ich denke, dass dieser Zauberspruch gerade unter Kindern in Deutschland sehr bekannt ist. Ich glaube HexHex, kennt hier wirklich fast jeder.
Ihr seid jetzt schon das vierte Jahr an denselben Drehort zurückgekehrt. Fühlt Ihr euch dort inzwischen heimischer, als bei euch zu Hause?
Lina Larissa: Mal wieder auf Schloss Falkenstein zu drehen, war natürlich auch im vierten Jahr etwas Besonderes. Es ist quasi der „Bibi und Tina“-Drehort schlechthin. Heimischer als in den eigenen vier Wänden fühlt man sich allerdings nicht.
Lisa-Marie Koroll: Wir haben dort viele tolle Tage verbracht und es ist auch hinter den Kulissen viel passiert, was uns alle zusammengeschweißt und verbunden hat.
Ist Detlev Buck so etwas wie ein Ersatzvater für euch geworden?
Lina Larissa: Buck ist ein wirklich toller Mensch mit viel Empathie. Es macht viel Spaß mit ihm zu arbeiten, und jedes Jahr erlebt man gefühlt einen neuen Buck - auch wenn die Frisur bleibt.
Sind übrigens eure Pferde auch von Jahr zu Jahr immer dieselben geblieben?
Lina Larissa: Sabrina war in allen 4 Jahren dieselbe Sabrina, was mich sehr gefreut hat, da ich mich super mit dem Pferd und auch der Pferdetrainerin verstanden habe!
Lisa-Marie: Auch unsere Pferde hatten übrigens für bestimmte Szenen Doubles, damit im Falle des Falles nichts schief läuft.
Diesmal geht es ja um sehr ernste Themen: Flüchtlingsschicksale, Zwangsheirat. Ändert sich dadurch nicht der bisherige Erzählton in den „Bibi & Tina“-Filmen radikal?
Lina Larissa: Nein, der Erzählton ändert sich kaum, schließlich haben unsere Drehbuchautoren sich allergrößte Mühe gegeben, den tiefgründigeren Stoff kind- und teeniegerecht zu verpacken.
Lisa-Marie: Wir sind einfach ein wichtiges Thema abgegangen, ohne die Kinder zu belehren oder zu ernst zu werden. Kinder und Jugendliche werden den Film noch einmal mit anderen Augen wahrnehmen, als ein Erwachsener es vielleicht tut. Es war Buck wichtig, etwas realer zu werden, ohne den „Bibi und Tina“-Zauber zu verlieren.
Habt Ihr keine Angst, dass jüngere Kinder, die den Film sehen, dann einen schlechten und falschen Eindruck von Albanern bekommen?
Lisa-Marie: Letztendlich löst sich alles zum Guten auf und der Onkel und die Cousins unterstützen Adea. Von daher machen wir uns da wenig Sorgen.
Lina Larissa: Ich glaube auch nicht, dass jüngere Kinder soweit denken - für sie wird das Herkunftsland der Menschen im Film wahrscheinlich nicht mal eine Rolle spielen. Und diejenigen, die schon älter sind, werden verstehen, wie es gemeint ist, und sich nicht denken, dass es eine Kritik an Albanern ist. So ist es sicher nicht aufzufassen!
Habt Ihr im letzten Filmdrittel wirklich in Albanien gedreht?
Lina Larissa: Fast. Unsere letzte Drehwoche haben wir im wunderschönen Kroatien verbracht.
Hattet Ihr selber schon Kontakt zu Flüchtlingen? Wie ist die Lage bei euch in Deutschland zurzeit?
Lina Larissa: In der Schule hatten wir natürlich schon Kontakt mit Flüchtlingen, generell im ganzen Alltag. Die Lage möchte ich öffentlich nicht beurteilen, ohne mich genauestens informiert zu haben. Ich finde, man sollte helfen, wo man kann, wie es auch in unserem Film gezeigt wird.
Werdet Ihr z.B. auch eine gratis Filmvorführung für Flüchtlingsfamilien veranstalten?
Lisa-Marie: Das wäre eine tolle Aktion, leider liegt das nicht in unserer Hand.
Wie passen denn die Anspielungen auf Donald Trump in den Film?
Lisa-Marie: Ich finde, dass die Anspielungen wirklich toll gelungen sind. Immerhin distanzieren sich beide von der Thematik "Flüchtlinge".
Lina Larissa: Es wird sicherlich unterschiedliche Meinungen über diese Anspielungen geben, ich würde sagen, die Anspielungen und die Kritik sind mit dem Baustellenleiter/ Architekten Herrn Trumpf, welcher Graf Falko in die Verwirrung treibt, gut verpackt.
Die Filmmusik ist diesmal sehr vielfältig und multikulti. Welche Lieblingsnummern sind für euch dabei?
Wir finden den Abschlusssong „ Tohuwabohu“ toll!
Wann hat es beim letzten Dreh das größte Tohuwabohu gegeben?
Lina Larissa: Ich glaube, in Kroatien mit einem teils neuen Team zu arbeiten, war für alle eine kleine Herausforderung. Ein wirkliches Tohuwabohu gab es aber am Set, wie auch in den 3 Jahren zuvor, nicht wirklich.
Lisa-Marie: Etwas turbulent war es tatsächlich, als wir die Szene auf dem Gerüst gedreht und den Tanz performt haben. Die Hitze und die Anzahl der Komparsen waren eine kleine Herausforderung.
Wie waren denn eure Szenen mit Michael Ostrowski? Habt Ihr ihn überhaupt verstanden, mit seinem österreichischen Akzent? Und habt Ihr schon Filme mit ihm gesehen?
Lina Larissa: Ich denke, ich hatte ihn bestimmt schon einmal vorher im Fernsehen gesehen. Es war lustig mit ihm zu drehen! Er hat viele Späße auf Lager und ist ein wirklich toller Mensch.
Lisa-Marie: Stimmt, Michael ist ein großartiger Schauspieler. Tatsächlich habe ich ihn am Set von Bibi und Tina das erste Mal kennengelernt.
Was haltet Ihr überhaupt vom österreichischen Film?
Nur Gutes...
Diesmal war es wohl zum letzten Mal, dass Ihr in die Rollen von Bibi & Tina geschlüpft seid. Wie kommt Ihr damit klar und wie wird euer ‚Leben danach‘ aussehen?
Lina Larissa: Wir sagen uns, man sollte aufhören, wenn’s am schönsten ist. Der vierte Teil ist ein wirklich gelungener Abschluss und ich blicke gespannt in die Zukunft. Ich habe Bibi und Tina sehr viel zu verdanken und bin nun gespannt, was alles Neues passieren wird.
Lisa-Marie: Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen, die nun kommen werden. Zurzeit drehe ich zum Beispiel ein neues Kinoprojekt.
Seid Ihr auch privat beste Freundinnen geworden?
Lisa-Marie: Klar, Lina und ich verstehen uns auch privat sehr gut.
Lina Larissa: Lisa und ich sind auf jeden Fall Freundinnen geworden, meine besten Freunde habe ich allerdings hier bei mir zuhause.