Filmkritiken

Im "Haus der geheimnisvollen Uhren" tickt eine magische Zeitbombe

Jack Black is back! Spätestens seit "School of Rock" (2003) ist klar, dass es sich bei dem Mann um die Idealbesetzung bei spannenden Kinoabenteuern für die ganze Familie handelt, bei denen auch die Eltern ihren Spaß haben sollen. "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" ist so ein Film. Ähnlich wie schon bei "Gänsehaut" (2015), in dem Black den Jugendbuchautor R.L. Stine gespielt hat, basiert auch dieser Teenie-Gruselfilm auf einer gleichnamigen Jugendbuchvorlage.

 

Zauberschüler im Spukhaus

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Im Mittelpunkt der abenteuerlichen Geschichte steht der etwa zwölfjährige Waisenjunge Lewis Barnavelt (Owen Vaccaro). Seine Eltern sind erst vor kurzem bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Er kommt nun zu seinem Onkel Jonathan ( Jack Black), der in einem gruseligen Haus in einer Kleinstadt lebt. Bald stellt er fest, dass es in dem Haus nicht nur seltsam aussieht – unzählige Uhren hängen überall an den Wänden – , sondern hier auch seltsame Dinge geschehen. Die Sache klärt sich aber rasch auf: Onkel Jonathan ist ein Hexenmeister und seine Nachbarin Mrs. Zimmerman eine noch viel begabtere Hexe. So einfach ist das.

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Nach der Schule wird Lewis nun auch in den magischen Künsten unterrichtet und lernt rasch einige Tricks. Doch der liebe Onkel Jonathan hat seinem neuen Schützling natürlich nicht alles verraten. Denn in dem Haus tickt eine magische Zeitbombe, die es zu entschärfen gilt. Jonathan und Mrs. Zimmerman arbeiten mit Hochdruck daran, kommen aber nicht wirklich weiter. Dann bricht Lewis beim Versuch, seinen fiesen Klassenkameraden Tarby (Sunny Suljic) zu beeindrucken, auch noch die einzige Regel des Hauses: Nicht mit dem bösen Buch der Totenwiedererweckung spielen. Aufgrund des jugendlichen Übermutes wird die magische Zeitbombe nicht entschärft, sondern erst so richtig scharfgemacht.

Harry Potter wäre das nicht passiert.

 

Gruselgeschichte vom Horror-Spezialisten

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Im Regie-Sessel von "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" hat diesmal – anders als bei "Gänsehaut" – ein echter Horror-Spezialist Platz genommen: Eli Roth hat sich seine Meriten mit Horrorfilmen wie "Cabin Fever" (2002), "Hostel" (2005), "Knock Knock" (2015) und zuletzt "Death Wish" (2018) verdient. Mit Filmen also, von denen man Kinder und Jugendliche eher fernhält. Und das merkt man dem Film immer wieder an. Denn Roth versteht es auch im Gruselformat für die ganze Familie hervorragend, langsam Spannung aufzubauen und in kurzen Schockmomenten zu entladen. Die Schaueratmosphäre der recht klassischen Gruselgeschichte wird aber auch von den hervorragenden Schauspielern getragen. Allen voran Cate Blanchett als eine "Creepy-Version" von Mary Poppins und Owen Vaccaro als eine zunächst etwas weinerliche, dann aber immer mutigere Version von Harry Potter (wobei die Buchvorlage aus dem Jahr 1973 stammt, also lange vor Harry Potter entstanden ist). Lediglich der Showdown fällt dann – gemessen am gekonnten Spannungsaufbau zuvor – wieder sehr klassisch aus. Aber das liegt wohl nicht an der spannenden filmischen Umsetzung von Roth, sondern eher an der Buchvorlage.

In Sachen cineastischer Nervenkitzel ist "Das Haus der geheimnisvollen Uhren" jedenfalls der nächste logische Schritt für Familien, deren Kinder von animierten Monstern aller Art nicht mehr aufgeschreckt werden.

 

Erwin Schotzger