Filmkritiken

IM BESTEN ALTER FÜR DIE MIDLIFE CRISIS

Die beiden können einander nicht leiden. Als er über eine Midlife-Crisis klagt, antwortet sie: "Wie alt will er denn werden? 150?!"

Wir haben es mit "Best Agern" um die sechzig zu tun. Galerist Frans, gespielt von Edgar Selge, ist dem Jugendwahn verfallen und wählt das Alter seiner Gespielinnen dementsprechend. Luise ( Iris Berben) hat ein schlimmeres Problem: Sie, die erfolgreiche Molekularbiologin, steht plötzlich vor der Pension und ohne Kind da. Mit 60 will sie daher eine späte Geburt wagen. Ihre Eizellen lagern bereits im Eisfach. Die Wahl des Samenspenders fällt aber ausgerechnet auf Frans’ Sohn.

Wie sich Luise und Frans näherkommen, hat durchaus Witz, auch wenn Berbens Spiel etwas Pfeffer aus den Dialogen nimmt. Unterhaltsam sind Luises Versuche, das Mutterdasein am lebenden Objekt (der Sprössling ihres Chefs) zu üben. Das Hauptproblem des Films: Es fehlt an Glaubwürdigkeit. Man hat ständig jene Iris Berben vor Augen, die in der Klatschpresse für "ewige Jugend" steht. Dass die Problemlagen älterer Frauen nachvollziehbar werden, befördert dies jedenfalls nicht.

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