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Happy! - Weihnachten als durchgeknalltes Trash-Spektakel

Schon in den ersten 20 Minuten stirbt Nick Sax zweimal – und er ist die Hauptfigur der neuen Syfy-Serie "Happy!". Das erste Mal bläst er sich mit zwei Pistolen den Kopf von den Schultern. Aber das war wohl nur ein Drogendelirium. Das zweite Mal war definitiv ein Herzinfarkt, aber letztendlich auch nur ein Nahtod-Erlebnis. "Happy!" beginnt zu Weihnachten und hat mit Besinnlichkeit nicht viel am Hut. Denn so durchgeknallt – im wahrsten Sinne des Wortes – geht es wohl auch weiter. Mit "Happy!" liefert der "Sharknado"-Sender Syfy einen absurden Trash-Mix aus "Crank" und "Ted" im TV-Format.

Blutiges Cop-Drama mit geflügeltem Einhorn

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"Happy!" basiert auf der gleichnamigen Comic-Vorlage von Grant Morrison. Die vierteilige Miniserie ist nicht das beste Comic, das der Star-Autor geschrieben hat. Aber es eignet sich durch seine banale Handlung gut für eine TV-Umsetzung im zurzeit populären psychedelisch-absurden Stil von Serien wie "Preacher" oder "American Gods" (ebenfalls Comic-Verfilmungen) oder Slasher-Komödien wie "Ash vs. Evil Dead" und "Stan against Evil". Der Regisseur der Pilotepisode ist dann passenderweise auch Brian Taylor, der gemeinsam mit Mark Neveldine das Adrenalin-geladenen Action-Spektakel "Crank" gemacht hat. In Happy!" hat er die Gelegenheit die überdrehte Action und den flapsigen Humor von "Crank" auf die Spitze zu treiben.

Trailer zur Syfy-Serie "Happy!"

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Nick (Christoper Meloni), ehemaliger Cop und drogenversiffter Auftragskiller, wacht nach seinem Nahtod-Erlebnis in einem Notarztwagen auf und wird fortan von einem kleinen blauen Einhorn mit Flügeln verfolgt, das nur er sieht. Nicht nur er, um genau zu sein: Das geflügelte Einhorn hört auf den Namen Happy und ist der imaginäre Freund eines kleinen Mädchens namens Hailey. Und Hailey braucht dringend Hilfe! Sie wurde von einem Verrückten in Weihnachtsmann-Montur entführt, der sie daran hindern will, erwachsen zu werden. Happy ist offenbar der Meinung, dass Nick ihre letzte Hoffnung ist. Doch Nick hat andere Sorgen als die Befreiung kleiner Mädchen auf Geheiß imaginärer Einhörner. Irgendwie verständlich. Aber Happy ist eine echte Nervensäge und besteht darauf, dass Nick seine geliebte Hailey rettet. Das führt dazu, dass Nick und sein neuer imaginärer Freund nicht gerade nett miteinander umgehen. Das alleine wäre schon absurd genug. Durch die Tatsache, dass Nick in seinem dauerversifften Zustand auch noch auf der Flucht vor dem Gangsterboss Blue (Ritchie Coster) und seinem Folterknecht Smoothie (Patrick Fischler) ist, bekommt diese Weihnachtsgeschichte zusätzlich eine blutrote Note.

Erwin Schotzger