Filmkritiken

"Ghostbusters": Rückkehr der herumschwebenden Schleimbatzen

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Es musste ja einmal soweit kommen! Frauen sind nun in eine der letzten Männerbastionen eingedrungen, um den überaus maskulinen Beruf des Geisterjägers zu übernehmen. Die Aufregung darüber hat bereits vor Filmstart hohe Wellen geschlagen. Das ist nur allzu verständlich: Warum sollte denn Chauvinismus ausgerechnet vorm Reich des Übersinnlichen Halt machen? Die neue Variante der „Ghostbusters“ ist tatsächlich sehr feministisch, was man schon daran erkennt, dass als erster Geist gleich eine Frau in Erscheinung tritt (bei manchen den folgenden Spukgestalten ist die Geschlechtszuordnung aber nicht immer eindeutig möglich, da sie bei herumschwebenden Schleimbatzen wenig Sinn ergibt).

Neustart mit Cameos

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Die Geisterjägerinnen von 2016 stellen einen vollkommenen Neustart dar: in ihrer Welt hat es in den 80er Jahren offenbar kein Vorgängerteam in Sachen Spukbekämpfung gegeben. Wenn daher Bill Murray oder Dan Ackroyd kleine Gastauftritte absolvieren, spielen sie auch nicht die altvertrauten Doktoren Venkman und Stantz, sondern ganz neue Charaktere. Murray zum Beispiel sieht aus, als wäre er James Joyce persönlich und lässt sich als skeptischer Wissenschaftler auf drastische Weise von der Existenz der Geister überzeugen. Auch ein paar andere bekannte Gesichter sind über den Film verteilt und für eine ganz spezielle Wiedersehensfreude sorgt eine Sequenz, die noch im Abspann versteckt wurde. Als Remake ist der Film aber trotzdem einzustufen und nimmt starke Anleihen an der originalen Handlungsführung: viele Schauplätze und Gespenster werden uns bekannt vorkommen (sogar der berühmte böse Marshmallow Mann-Riese erhält einen passenden Nachfolger). Die Waffen wirken ebenfalls sehr vertraut, sind aber doch etwas handlicher geworden. Entwickelt wurden sie diesmal von der genialen Ingenieurin Jillian Holtzmann (einer ziemlich durchgeknallten und eher anstrengenden Kate McKinnon); Kristen Wiig spielt köstlich verkorkst eine verzweifelt um Seriosität bemühte Wissenschaftlerin, Melissa McCarthy bleibt unter Führung ihres Stamm-Regisseurs Paul Feig einfach sie selbst, und zur Vervollständigung des Quartetts wurde noch die schwarze Komödiantin Leslie Jones hinzugeholt, deren Hauptaufgabe im Sprücheklopfen besteht.

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Mit dieser starken Frauengruppe kann es zumindesteinMann aufnehmen. So viel Witz hätte man dem „Thor“-Darsteller Chris Hemsworth gar nicht zugetraut: wenn er als männliches Gegenstück zum Stereotyp eines Sekretärinnen-Dummchens für die Geisterjägerinnen arbeitet, hat er die Lacher stets auf seiner Seite - z.B. durch seine Erklärung, weshalb er eine Brille ohne Gläser trägt.

Vor diesem femininen Neustart der „Ghostbusters“ muss sich also niemand fürchten, da er auch für Männer beste Kinounterhaltung bietet.

7 von 10 Schleimduschen aus Geistermündern.

franco schedl

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UNSER BLU-RAY-TIPP: Ghostbusters I & II