Filmkritiken

"Wie kommen wir da wieder raus?": Pandemisches Weihnachtschaos

Tag und Nacht kämpfen die Chirurgin Wanda und ihr Ex-Mann Harald in der überfüllten Notaufnahme um das Überleben von Covid-Patient:innen und wünschen sich nichts sehnlicher, als ein friedliches Weihnachtsfest mit der Patchworkfamilie. Die Suche nach dem geeigneten Weihnachtsmann, der ökologische Fußabdruck des Weihnachtsbaums, die diversen kulinarischen Unverträglichkeiten und die neuentdeckte Geschlechtsidentität der kopftuchtragenden Tochter verwandeln das Fest der Liebe jedoch schnell in eine Nacht des Chaos'.

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Worum geht es?

Nach ihrer 2018 erschienenen Komödie “Womit haben wir das verdient?” bringt Eva Spreitzhofer mit “Wie kommen wir da wieder raus?” nun die Fortsetzung in die Kinos. Während im ersten Teil noch das Spannungsfeld zwischen Feminismus, Islam und Rassismus ausgelotet wurde, liegt diesmal der Fokus auf einer Gesellschafft, die im Zuge der Covid-Pandemie immer stärker auseinandergedriftet ist. Der Vater organisiert Corona-Demos, Menschen marschieren mit Russlandfahnen und Kuhglocken durch die Wiener Innenstadt und die Partnerin eines Arztes glaubt, mit Energietherapien Impfschäden zu heilen. Willkommen im pandemischen Europa! 

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Neben der Covid-Pandemie spielen vor allem Debatten rund um den Klimawandel und das Aufbrechen von binären Geschlechternormen eine zentrale Rolle. Auch wenn sich die Familienmitglieder vorgenommen haben die heiklen Themen nicht anzusprechen, drängen sie sich unweigerlich auf. Durch die zahlreichen unterschiedlichen Figuren knallen konträre Weltanschauungen aufeinander, wodurch manchmal ein konstruktiver Dialog entsteht, meist aber ein Schreiduell losgetreten wird. 

Spreitzhofer hat sich mit dieser Dichte an polarisierenden gesellschaftspolitischen Fragen viel vorgenommen. Sie schafft es jedoch, die Handlung gekonnt auf das Weihnachtsfest in einer Wohnung zu verdichten und so ein rasantes Kammerspiel zu kreieren. Mit klugen Pointen und leichtfüßigem Humor werden heikle Themen witzig aufgearbeitet, wodurch “Wie kommen wir da wieder raus?” zu einem Ventil für aufgestaute gesellschaftliche Konflikte wird.  

Da es kaum inhaltliche Überschneidungen gibt, kann man hier ohne Probleme in die neue Geschichte einsteigen, selbst wenn man den ersten Teil der Komödie nicht gesehen hat.

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Wer spielt in  "Wie kommen wir da wieder raus?" mit?

Neben Caroline Peters in der Hauptrolle brilliert hier das Who-is-Who der österreichischen Film- und Kabarettszene vor der Kamera. Mit Simon Schwarz, Marcel Mohab, Marina Lackovic (Malarina), Pia Hierzegger, Michael Ostrowski und Hilde Dalik bekommt man eine Vielzahl an bekannten Gesichtern zu sehen. Vor allem Dalik ist in ihrer Rolle als esoterische Heilpraktikerin von einer neuen Seite zu sehen. 

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 “Wie kommen wir da wieder raus?” ist eine bissige Gesellschaftssatire, die trotz der Kritik an politisch überkorrekten Debatten eine klare Haltung zeigt und sich nicht auf Kosten Schwächerer lustig macht. Eine Weihnachtskomödie mit Herz und Hirn!

4 von 5 Sternen