Filmkritiken

"Vier zauberhafte Schwestern": Bunter Zauberreigen ohne Tiefgang

Wissen Sie, welche Heimlichkeiten sich Ihre Kinder untereinander zuflüstern? Bestimmt nicht alle, und das ist in den meisten Fällen auch besser so. Das denken sich auch die jungen Protagonistinnen in diesem Film, denn sie umgibt ein magisches Geheimnis, von dem ihre Eltern auf keinen Fall erfahren dürfen: Die Schwestern Flame (Laila Padotzke), Marina (Hedda Erlebach), Flora (Lilith Julie Johna) und Sky (Leonore von Berg) – und ja, sie heißen wirklich so! – stammen nämlich von einer Linie großer Magier ab und haben somit selbst besondere Fähigkeiten.  Und hier beginnt auch die Geschichte von „Vier zauberhafte Schwestern“.

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Vier Schwestern und vier Elemente

An ihrem neunten Geburtstag erhält auch Sky, die jüngste im Bunde, ihre Zauberkräfte. So können nun alle vier Mädchen, gemäß ihren exotischen Vornamen, jeweils eines der vier Elemente kontrollieren, manipulieren und auch jede Menge Blödsinn damit anstellen. Hand aufs Herz – wer von uns hätte sowas als Kind nicht gerne gekonnt? Doch der magische Friede ist nur von kurzer Dauer: Die fiese Zauberin Glenda (Katja Riemann) taucht auf und versucht, Streit zwischen den Mädchen zu säen, um selbst an ihre Kräfte zu kommen. Damit sie die Bösewichtin mit den knallpinken Haaren bezwingen und ihr Zuhause retten können, müssen Flame, Marina, Flora und Sky nun mehr denn je zusammenhalten. Ob das gut gehen kann?

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Überdosis Girlgang

Regisseur Sven Unterwaldts Komödie basiert auf der Bestsellerreihe „Sprite Sisters“ von Sheridan Winn, die weltweit zahlreiche Fans mit ihren Mädchenbüchern begeistert. Das Schlagwort „Mädchen“ ist auch für die Leinwand-Adaption  essentiell: Die vier Heldinnen sind allesamt so girly, dass dem geneigten Zuseher fast schon der Glitzer aus den Augen staubt. Modische Statements und das richtige Outfit sind mindestens genauso wichtig wie Zauberkräfte, erste Verliebtheit und das dazugehörige Gestammel darf dabei nicht fehlen – und natürlich haben die vier Schwestern gesangliches und tänzerisches Talent, mit dem sie als Girlpop-Band alle Wettbewerbe ihrer englischen, kleinen Heimatstadt (denn ja, dort gibt es scheinbar regelmäßig Musik-Contests!) für sich entscheiden können. Oder könnten, würden ihnen nicht Streit und Gezicke manchmal in die Quere kommen. Es werden also so ziemlich alle Mädchen-Klischees bedient, die man sich wünschen kann.

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Girlpop von Disney

Die Handschrift von Disney ist schnell deutlich: Schon nach zehn Minuten wird das erste fröhliche Girlpop-Lied angestimmt – und es bleibt klarerweise nicht bei einem. An Ohrwürmern, die von Liebe und Freundschaft singen (denn offenbar haben Mädchen in diesem Alter nichts Anderes im Kopf, zumindest nicht in diesem Film) mangelt es ebenso wenig wie an bunten Blumen, die das alte englische Landschloss, in dem die vier Schwestern mit ihren Eltern hausen, umranken. Als Papa Colin Cantrip stolpert ein patscherter, aber durchaus liebenswerter Gregor Bloéb durch den Film, auch Mama Ottalie Cantrip alias Doris Schretzmayer hat nicht viel mehr Ahnung von den magischen Wundersamkeiten in ihrem eigenen Haus. Schon komisch, wenn nur die Kinder über den Geheimgang im Keller Bescheid wissen, aber in der Welt von Sheridan Winn ist es eben so.

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Platte Dialoge, schöne Message

Eine echte Schwäche des Films sind die kindgerechten, aber leider öfters recht platten Dialoge, obwohl die vier jungen Hauptdarstellerinnen ihre Rollen sonst sehr solide rüberbringen. Viel Tiefgang sollte man sich bei „Vier zauberhafte Schwestern“ also nicht erwarten. Der Film ist hübsch anzusehen und hat auch witzige Momente, bleibt in Summe aber harmlos und mit wenig Substanz. Die Lieder gehen ins Ohr, die Texte sind familiengerecht und spiegeln Mädchenträume wieder – diese sind leider nur sehr simpel. Als Kernbotschaft des Films bleibt aber der Zusammenhalt der Schwestern, der stärker ist als alle Hindernisse und ihnen hilft, über sich hinauszuwachsen. Und das ist am Ende zumindest eine schöne Botschaft.

2 ½ von 5 verzauberten Fröschen.