Filmkritiken

Warum "Thor: Love & Thunder" der beste "Thor"-Film ist

Mit "Thor: Love & Thunder" ist der Gott des Donners der erste Avenger, der seinen vierten Solo-Film erhalten hat. Ein riesiger Erfolg. Herzlichen Glückwunsch! 

Dass der Film ebendiesen Meilenstein feiert, spürt man dem Meisterwerk mit jeder Filmminute an. 

Was man außerdem ab der ersten Sekunde spürt: Hauptdarsteller Chris Hemsworth und der Regisseur Taika Waititi sind inzwischen stark zusammengewachsen und wissen genau, wo sie mit dem Halbgott hinwollen. Diese Selbstsicherheit ist einer der vielen Gründe, warum der Marvel-Film so einen gigantischen Spaß macht. 

Lest hier, warum "Thor: Love & Thunder" der mit Abstand beste "Thor"-Film ist und warum er die absolut besten Eigenschaften von Marvel in sich vereint, und zu einem neuen Höhepunkt bringt. 

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"Thor: Love & Thunder": Batman gegen Thor 

Christian Bale tritt in der düsteren Rolle des Antagonisten von Gorr, dem Götterschlächter. Dieser wurde von seinem Gott im Stich gelassen und hat dadurch den Glauben an alle Götter verloren. Angetrieben durch den Tod seiner Tochter, sinnt er auf Rache und begibt sich auf einen blutigen Kreuzzug durch die Galaxie.

Da macht er auch nicht vor New Asgard und deren Gott Thor Halt. Da er dort keine Chance hat den Sohn Odins zu besiegen, verlagert er den Kampf auf sein eigenes Terrain, indem er die Kinder des Ortes entführt. Das erschwert die Gewinnchancen von Thor, Valkyrie und seiner Ex-Freundin Jane (Natalie Portman), die nun Mighty Thor ist, enorm. Da die anderen Mitglieder der Göttergemeinde schnell deutlich machen, dass sie mit diesem Kampf nichts zu tun haben wollen, sind sie in dieser galaktischen Schlacht auf sich allein gestellt. 

Als ob das noch nicht genug wäre, stellt sich schnell heraus, dass nicht nur das Schicksal von New Asgard, sondern der ganzen Galaxie auf dem Spiel steht ... 

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Galaktischer Stil: bunter, lauter, wilder, ... 

Marvel war schon immer sehr bunt und die galaktischen Filme rund um "Guardians of the Galaxy" und "Thor" stachen diesbezüglich nochmal besonders hervor. Doch "Thor: Love & Thunder" legt noch einmal eine Schippe obendrauf. 

Der SuperheldInnen-Film ist einfach sehr viel von allem – sehr bunt, sehr wild, sehr abgefahren, einfach sehr gigantisch. Ein wahres audiovisuelles Feuerwerk. 

Doch nicht nur visuell haut die Marvel-Produktion einen um. Auch die auditiven Elemente tragen ihren Teil dazu bei: Die rockige Musik aus den 80ern macht großartige Stimmung. In manchen Momenten verstärkt sie die vorherrschende Stimmung und bestimmt diese maßgeblich. In anderen Momenten ist sie das, was das Fass zum Überlaufen bringt und man nur noch heult vor lachen, weil die Musik auf eine solch parodische Art und Weise eingesetzt wird. 

Ähnlich wie "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" wandelt auch dieser Film auf einem schmalen Grat zwischen fantastischen Welten und düsteren Horror-Momenten, die so farbenentzogen sind, dass man sich selbst wie ein schwarzes Loch fühlt. Einfach ein galaktisches Zusammenspiel von purer Farbenfreude und der absoluten Abwesenheit von Farbe – und Freude. Ich wage sogar zu behaupten, dass man manche Szenen auch stumm schauen könnte, da das Visuelle pure Kunst ist, die es verdient hätten, alleinstehend wertgeschätzt zu werden. 

Insgesamt ein wahres Vergnügen für Augen und Ohren! 

Love & Thunder: Der wohl emotionalste Marvel-Film 

Es gibt Momente in dem Taika-Waititi-Film, in denen man meinen könnte, dass man eigentlich ein Liebesdrama mit Action-Szenen schaut. Das Element der "Liebe" ist omnipräsent und beschäftigt sowohl den Protagonisten als auch den Antagonisten. Dabei holt die Liebe aus ihnen jeweils das Beste und das Schlechteste heraus und ist im Endeffekt die Lösung zu dem ganzen Spektakel – was für ein Statement! 

Thors Gefühlswelt wird durch die plötzliche Rückkehr seiner Ex-Freundin und großen Liebe Jane mächtig aufgerüttelt. Auf einmal benimmt sich der sonst so selbstbewusste Superheld wie ein unbeholfener, verliebter Teenager, der nicht mehr weiß, wo unten und oben ist. Doch solche lustigen Momente weichen schnell den emotional aufgeladenen Szenen, in denen die beiden über ihre Vergangenheit und Zukunft miteinander sprechen. Dabei wird es aber schnell ernst, denn eine Zukunft gibt es für die beiden allem Anschein nach nicht. 

In diesen Momenten wird aber auch deutlich, wie sehr der Prinz von Asgard in den letzten Jahren und (Solo-)Filmen gewachsen ist. Seine Vermenschlichung ist vollendet.

Angefangen von dem Gott des Donners, der nichts von der menschlichen Rasse versteht über die erste Liebesbeziehung mit einem Menschen bis hin zu dem Umgang des Verlusts seiner großen Liebe. Dieser Aspekt ist einer der bedeutendsten Punkte des Films. Ohne ihn würde Thor und der Spielfilm selbst an Bedeutung verlieren und schnell in der wunderschönen Action, die der Blockbuster bietet, versinken. Doch so geben die emotionalen, ernsten und menschlichen Momente dem Film ein Gewicht, durch das die harmonische und benötigte Balance des Films hergestellt wird: eine Balance zwischen wildem und galaktischem Action-Epos und einem gefühlvollen Liebesdrama, das uns den Helden näher bringt. 

"Thor: Love & Thunder" zeigt auch, wie nah Liebe und Hass, Licht und Schatten, oder besser gesagt bunt und schwarz-weiß, beieinander liegen. Die Kontrastfarben visualisieren diese scheinbar widersprüchlichen Gefühle auf eine wunderbar harmonische Art, indem sich hier für einen starken Kontrast zwischen der bunten Welt von Thor und der schwarz-weißen Welt von Gorr entschieden wurde. 

Außerdem ist die Wahl von Schwarz-Weiß in dem Sinne außergewöhnlich, dass man sie eigentlich nie in dem farbenfrohen MCU sieht. Ein äußerst mutiger Schritt, der sich auszahlt.

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Warum Thor das beste vom Marvel-Universum vereint - und das nochmal potenziert

Was macht einen Marvel-Film denn überhaupt aus? Die Filme sind voll mit:

  • Humor bis hin zur Selbstironie und Parodie 
  • Running Gags 
  • Wortspiele mit der Zielgruppe Millennial/ Gen Z 
  • düsteren SchurkInnen 
  • bombastische Action 

All diese Elemente weist der Film nicht nur auf, sondern bietet diese in solch einer – harmonischen – Fülle, dass sich daraus ein wunderbar stimmiger Film ergibt, der das beste aus dem Marvel-Universum vereint und eben deshalb stellvertretend dafür steht. 

Aber eines fragt man sich trotzdem: Ist es nur Zufall oder zeichnet sich hier ein neuer Trend ab, dass die neuen Produktionen des MCU viel düsterer sind als früher? So war ja bereits "Doctor Strange in the Multiverse of Madness" ein Film, der beinahe mehr Horror-Elemente als Action-/ Superhelden-Elemente enthalten hat. 

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Die Schwächen des MCU vereinen sich in "Thor: Love & Thunder" 

Doch eben gerade dadurch, dass der Blockbuster DER Marvel-Film ist, weist er auch dessen Schwachstellen auf. Der Film legt so viel Wert darauf lustig zu sein, dass die ernsten Szenen in manchen Momenten untergehen. 

Außerdem muss innerhalb kürzester Zeit eine gigantische und große Geschichte erzählt werden, sodass man das Gefühl hat, der Film überholt sich an manchen Stellen selbst und verliert an Glaubwürdigkeit. Dadurch entstehen einige Logiklücken, die sich hoffentlich in künftigen MCU-Projekten auflösen werden.

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Warum "Thor: Love & Thunder" der beste Thor-Film ist 

Ihr habt doch nicht gedacht, dass dieser Artikel ohne die Erwähnung geschweige denn Bewertung der Leistung Christian Bales auskommen würde, oder? Christian Bale als Bösewicht: Für manche, ist er DER Superheld. Hier verwandelt er sich in einen fiesen, von Liebe zerfressenen Bösewicht und beweist, dass er eine andere Form von düster spielen kann. Wenn man hört, dass Bale den Antagonisten mimen wird, weiß man schon, was einen erwartet: große Schauspielkunst, die einen mitreißen wird und genau das wird einem hier geboten. Insbesondere die Szenen zwischen Christian Bale und Chris Hemsworth haben es in sich, da man hier merkt, dass beide Darsteller ganz genau wissen, was sie tun und voll in ihrer Rolle sind. 

"Thor: Love & Thunder" ist ein wunderbarer Solo-Film, der pure Unterhaltung bietet und einfach Spaß macht. Er beweist, dass es die beste Entscheidung gewesen ist Taika Waititis Kreativität freien Lauf zu lassen. 

 

Fazit: 4,5 von 5 Hämmern. 

 

"Thor: Love & Thunder" läuft ab dem 06. Juli im Kino. Hier geht's zu den Spielzeiten.