"Terminator: Dark Fate" auf Disney+ Star: Action und Explosionen
"The Terminator" ist wohl einer der kultigsten Actionfilme der 80er-Jahre. Wie viele Actionfilme dieser Dekade von "Rambo" über "Predator" und "Robocop" bis zu "Stirb langsam" begründete das Original von James Cameron im Jahr 1984 ein Kino-Franchise, das eher vom Kultstatus des großartigen ersten Films lebt als vom kommerziellen Erfolg an den Kinokassen.
Doch der Retro-Trend in Hollywood macht's möglich: Nach "Rambo: Last Blood" und "Predator - Upgrade" kommt nun "Terminator: Dark Fate" ins Kino. Leidgeprüfte Fans des ersten "Terminator"-Films werden jetzt wahrscheinlich ausrufen: Nicht schon wieder! Denn das "Terminator"-Franchise überzeugte zwar im Jahr 1991 mit einer ziemlich guten Fortsetzung von Meisterregisseur James Cameron selbst: "Terminator 2 – Der Tag der Abrechnung" war mit weltweit knapp 520 Mio. eingespielten Dollar der erfolgreichste "Terminator"-Film aller Zeiten. Aber was danach kam, war eine ziemlich bescheidene Performance: inhaltlich und kommerziell.
Direkte Fortsetzung der ersten beiden Teile
"Terminator: Dark Fate" will an den Kultstatus der ersten beiden Filme anknüpfen und ignoriert daher einfach die Handlung der drei Vorgängerfilme "Terminator 3" (2003), "Terminator: Salvation" (2009) und "Terminator: Genisys" (2015). Das geht schon einmal in eine gute Richtung. Größte Hoffnung auf eine (diesmal wieder) würdige Fortsetzung gibt aber die Rückkehr von "Terminator"-Erfinder James Cameron. Den Regiesessel hat er zwar "Deadpool"-Regisseur Tim Miller überlassen, aber als Produzent und bei der Entwicklung der Story war Cameron wieder deutlich stärker involviert.
Das macht sich bei "Terminator: Dark Fate" vor allem durch einen geradlinigen Action-Plot bemerkbar. Die Geschichte spielt sich innerhalb von 48 Stunden in der Gegenwart ab (von kurzen "Flashbacks" abgesehen). Auf eine verwirrende Zeitreise-Story wird verzichtet. Cameron und Miller besinnen sich auf die Stärken des ersten Teils: Action, Action und noch einmal Action.
Apokalypse nur aufgeschoben
Die Apokalypse ist nicht eingetreten. Aber der fatale Angriff der intelligenten Maschinen wurde nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Sarah Connor (Linda Hamilton) hat dafür aber einen sehr hohen Preis bezahlen müssen. Im Jahr 2019 jagt sie Terminatoren, wo immer sie auftauchen. Dass sie noch immer auftauchen, lässt aber ein düsteres Schicksal für die Menschheit erwarten.
Irgendwann in der Zukunft wird eine Künstliche Intelligenz (KI) ein Bewusstsein erlangen und die Menschheit als Bedrohung betrachten. Wie Sarah später erfährt, war es (oder wird es) diesmal nicht Skynet sein, sondern eine KI, die für militärische Zwecke entwickelt wurde. Manche lernen eben nie.
Schluss mit Sarah Connor
Geändert hat sich nur, dass die Terminatoren jetzt nicht mehr hinter Sarah Connor her sind. Wie sich ziemlich rasch herausstellt, hat es der neuartige Terminator der Bauart REV-9 (Gabriel Luna) nun auf die junge Mexikanerin Dani Ramos (Natalia Reyes) abgesehen.
Doch auch diesmal haben es seine menschlichen Gegenspieler in der Zukunft geschafft, eine Beschützerin in die Vergangenheit mitzuschicken: Grace (Mackenzie Davis) ist sogar technologisch verbessert, eine Art Cyborg. Gegen den Terminator REV-9 hat sie dennoch keine Chance. Sie kann ihn lediglich aufhalten und mit Dani so schnell wie möglich die Flucht antreten. Dabei bekommen die beiden Frauen tatkräftige Unterstützung von Sarah Connor (Linda Hamilton). Und natürlich taucht im Laufe der Flucht auch noch ein freundlich gesinntes T-800er-Modell (Arnold Schwarzenegger) auf.
Es folgen zwei Stunden spektakuläre Action mit atemberaubenden Kampfszenen, bombastischen Explosionen und halsbrecherische Verfolgungsjagden zu Erde, Luft und Wasser. Auch im Sinne des "Back to Basics"-Ansatzes hätte es dem Film sicherlich nicht geschadet, wenn der in Hollywood offenbar obligatorische CGI-Overkill im Finale ein wenig reduziert worden wäre.
Atemberaubendes Dream-Team
Das Dream-Team aus zwei Neuen und zwei Alten ist damit perfekt. Linda Hamilton ist einfach nur cool. Mit ihren 63 Jahren überzeugt sie immer noch in ihrer Rolle als knallharte Kämpferin gegen die Killermaschinen aus der Zukunft. Natalia Reyes, ihre Nachfolgerin als Zielobjekt der Terminatoren, muss noch an Profil gewinnen. Aber Hamilton hat ihre Rolle als Sarah Connor ja auch erst im zweiten Teil zur Action-Ikone ausgebaut.
Arnold Schwarzenegger ist einmal mehr ein nostalgisches Extra, das – aus unserer Sicht (aber hier scheiden sich die Geister der "Terminator"-Fans) – nett, aber nicht unbedingt notwendig ist. Das hat die großartige TV-Serie "Terminator: The Sarah Connor Chronicles" eindrucksvoll bewiesen. Das Action-Highlight des Dream-Teams ist eindeutig Mackenzie Davis als Grace, die hier eine ähnliche Rolle hat wie Kyle Reese (Michael Biehn) im ersten Teil. Davis (nicht Schwarzenegger) liefert sich atemberaubende Kämpfe mit dem nahezu unbesiegbaren Terminator. Teilweise übernimmt sie auch die Badass-Rolle von Sarah Connor, vor allem aber trägt sie die einfühlsamen Momente des Films.
Fazit: "Terminator: Dark Fate" ist ein spektakulärer Actionfilm und eine gelungene Fortsetzung der ersten beiden Filme von James Cameron. Ob es – wie Cameron (im Falle des kommerziellen Erfolges des neuen Films) angedeutet hat – eine weitere "Terminator"-Trilogie braucht, ist freilich fragwürdig. Das "Back to Basics"-Konzept funktioniert bei "Dark Fate" sehr gut, aber eine neue Trilogie würde etwas mehr als spektakuläre, aber letztendlich immer gleiche Verfolgungsjagden und Explosionen brauchen. Also etwas anderes als das Original. Und damit würde alles wieder von vorne beginnen.
"Terminator: Dark Fate" ist derzeit auf Disney+ Star verfügbar.