Filmkritiken

"Ein Schatz zum Verlieben" auf Amazon Prime: McConaugheys Schatz-Jagd

Nicht nur Nicolas Cage hat eine Nase für Goldvorkommen, denn mit diesem Film erhält er Konkurrenz durch Schatzsucher Ben "Finn" Finnegan (Matthew McConaughey), der seit Jahren ungefähr 500 Millionen Dollar auf der Spur ist. In dieser Höhe wird nämlich die zu Beginn des 18. Jahrhunderts im karibischen Meer versunkenen Aussteuer der spanischen Königin beziffert.

 

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Schatzsuche mit der Ex

Seiner hingebungsvollen Detektivarbeit hat Finnegan Existenz und Ehe geopfert, doch als er endlich einen entscheidenden Hinweis auf die Koordinaten des märchenhaften Vermögens findet, ist auch seine erst seit sein paar Stunden von ihm geschiedene Frau Tess (Kate Hudson) wieder mit an Bord. Und zwar an Bord der Yacht des Milliardärs Nigel Honeycutt (Donald Sutherland) und dessen versnobter Tochter Gemma (Alexis Dziena), die Finn bereits als seine künftigen Financiers betrachtet.

 

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Patente Schurken

Leider erhält das findige Paar in der Schatz-Hatz Konkurrenz durch zwei skrupellose Burschen  – einer davon ist Finns früherer Mentor Moe Fitch (Ray Winstone), der andere ein Gangster namens Bigg Bunny (Kevin Hart).  Für beide Seiten läuft nicht alles wie geplant, und Tess gewinnt die Überzeugung, dass sich der Schatz womöglich gar nicht an der vermuteten Stelle befindet und so beginnt ein Wettlauf, bei dem der eine oder andere – Abenteuerkomödie hin oder her – endgültig auf der Strecke bleibt.

Weil Schurken in diesem Filmgenre aber nicht allzu böse sein dürfen, sondern eher schräg, geht die Gefahr von einem farbigen Ex-Rapper und Inselbesitzer sowie seinen meist vertrottelten Helfershelfern aus und der zweite vermeintliche Finsterling Fitch entpuppt sich überhaupt als ganz patenter Kerl.

 

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Scheidung als Ausgangspunkt

Da sich das Paar McConaughey / Hudson – wenn auch unter anderen Namen – bereits in der romantischen Komödie "How to Lose a Guy in 10 Days" ineinander verliebt hatte, zog Regisseur Tennant bei der neuerlichen Zusammenkopplung der beiden seinen Nutzen und stellte unverfroren fest: "Wir konnten die Ehe also komplett aussparen und gleich mit der Scheidung anfangen".

Nachdem somit überflüssiger Beziehungsballast bereits im Vorfeld entfernt wurde, stand den  Dreharbeiten vor der australischen Küste, die als Karibikkulisse herhalten musste, nichts mehr im Wege.

 

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Ein Dummchen als Lichtblick

Das fehlende Eheleben wird durch dialoglastige Fachsimpeleien über rekonstruiere Schiffsrouten und entsprechende Action wieder wett gemacht, denn McConaugheys Draufgängertyp verfügt über annähernd so viele Leben wie James Bond und holt sich alle paar Filmminuten eine andere blutige Schramme.

Kate Hudson nervt hingegen bei ihrem Bemühen, die Screwball-Dialoge möglichst glaubwürdig ans Publikum zu bringen, mitunter mit Manierismen, und Donald Sutherland bietet als bloße Staffage ein unbefriedigendes Bild in seiner Rolle.

Am besten kommt noch Nachwuchsdarstellerin Alexis Dziena als dunkelhaariges Dummchen zu Geltung, obwohl dieser Part an sich auch nicht gerade auf Originalität Anspruch erheben kann.

 

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Geniale Anfangs-Szene

Die beste Drehbuchidee wird im Grunde bereits zu Beginn präsentiert: Finn und sein Partner stochern während des Vorspanns den Meeresgrund ab, ohne zu bemerken, dass über ihnen das reinste Chaos ausgebrochen ist, weil ihr Boot in Flammen steht.

Selbst als das gesunkene Fahrzeug unmittelbar hinter ihnen aufschlägt, kriegen sie noch immer nicht mit, was um sie herum so vorgeht, sondern halten die aufgewirbelten Gesteinsmassen für Auswirkungen eines Seebebens. Nach dem Auftauchen wundern sie sich dann über das verschwundene Boot, solange, bis sie einen Blick nach unten werfen. Und außerdem hat der Zwischenfall jenes Relikt freigelegt, mit dem die ganze Geschichte erst so richtig in Gang kommt.

Diese Szene hat Witz und Tempo, wonach man im restlichen Film oft vergeblich Ausschau hält.

3 von 5  Booten auf dem Meeresgrund.

"Ein Schatz zum Verlieben" ist derzeit auf Amazon Prime verfügbar.

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