Filmkritiken

"On the Rocks" im Kino: Bill Murray als gescheiterte Vaterfigur

Laura (Rashida Jones) führt ein nahezu perfektes Leben. Sie hat zwei bezaubernde Töchter und arbeitet als Autorin in einem hippen Stadtteil in New York. Die Balance zwischen liebevoller Mutter und Karrierefrau kriegt sie auch einigermaßen gut hin, doch da gibt es eine Sache, die sie unerlässlich beschäftigt: ihr Ehemann Dean (Marlon Wayans). In letzter Zeit verbringt er immer mehr Zeit in der Arbeit und nach seiner letzten Arbeitsreise fand sie sogar einen weiblichen Kosmetikbeutel in seinem Koffer. Die Tatsache, dass seine neue Arbeitskollegin Fiona (Jessica Henwick) einem Topmodel gleicht, macht die ganze Sache für sie natürlich nicht leichter. Laura kontaktiert ihren Vater Felix (Bill Murray), um seine Einschätzung der Lage zu hören. Der Playboy mit Affinität für schnelle Autos beginnt seinen Schwiegersohn auszuspionieren und greift dabei zu Methoden, bei denen sogar die CIA vor Neid erblassen würde.

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New York, New York

On the Rocks“ ist eine als Vater-Tochter-Geschichte getarnte Buddy-Komödie. Hier treffen zwei völlig unterschiedliche Charaktere aufeinander, die dasselbe Ziel haben und sich deshalb zusammenraufen müssen. Die beiden Amateurspione verfolgen den scheinbar hinterhältigen Ehemann quer durch New York, so dass man ganz nebenbei zum Kinobesuch auch noch eine Tour durch die Stadt mitbekommt. An jeder Ecke sind hier Anekdoten und nostalgische Erinnerungen versteckt, die auch der Beziehung zwischen Laura und ihrem Vater Tiefe verleihen.

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Ikone

Zu Beginn weiß man noch nicht so ganz, in welche Richtung „On the Rocks“ gehen könnte. Die Handlung verläuft in den ersten 20 Minuten eher schleppend, aber sobald Bill Murray die getönten Scheiben seines Wagens herunterlässt und uns strahlend aus dem Rücksitz zuzwinkert, verfliegen jegliche Bedenken. Diesmal ist die Filmikone in der Rolle eines in die Jahre gekommenen Lebemanns zu sehen, der es noch immer nicht satt hat, jungen Frauen hinterher zu jagen und seine Tochter zu bevormunden. „On the Rocks“ ist seine dritte Zusammenarbeit mit Regisseurin Sofia Coppola, die 2003 mit „Lost in Translation“ ihren Durchbruch feierte.

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Kunst trifft Kommerz

Inzwischen hat die Regisseurin eine gewisse Routine in ihrer Inszenierung bekommen, weshalb „On the Rocks“ zu den besten ihrer bisher sieben Spielfilme gehört. Das Projekt gibt den Startschuss für die Zusammenarbeit zwischen der Produktionsfirma A24 und Apple, die in Zukunft eine Reihe an originalen Filmen auf den Markt bringen wollen. A24 hat sich in den letzten Jahren zu den spannendsten Plattformen für Independentfilme in den USA entwickelt und bringt Jahr für Jahr neue Talente zum Vorschein. Nach dem Kinostart ist "On the Rocks" auf AppleTV verfügbar.