Filmkritiken

"My Big Fat Greek Wedding 3": Familienchaos im Urlaubsparadies

Knapp 20 Jahre ist es her, dass Toula und Ian ihre Ehe auf einer pompösen griechischen Hochzeit besiegelt haben. Inzwischen hat sich vieles bei ihnen verändert. Im dritten Teil von “My Big Fat Greek Wedding” sind die beiden ein Herz und eine Seele, ihre Tochter Paris geht aufs College, Mutter Maria ist dement und Vater Gus tot.  

Um den letzten Wunsch des Patriarchen zu erfüllen, reist die Familie Portokalos in jenes griechische Dorf, in dem Gus aufgewachsen ist. In der Hoffnung, auf einer groß angekündigten Reunion die ehemaligen Freunde ihres Vaters kennenzulernen, um ihnen sein Tagebuch zu übergeben, quartiert sie sich im Dorf und nicht in einem Luxushotel ein – doch es kommt alles ganz anders als geplant ...

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Erster Teil ist ein Kultfilm

Der erste Teil von "My Big Fat Greek Wedding" gehört zu einem der erfolgreichsten Indie-Produktionen aller Zeiten. Mit einem Budget von 5 Millionen Dollar spielte die Komödie knapp 370 Millionen Dollar ein und wurde sogar für einen Oscar in der Kategorie "Bestes Drehbuch" nominiert. Der Film brachte das Genre der Culture-Clash-Komödie in den Mainstream, weshalb bald etliche (oft sehr unkreative) Kopien folgten. 

Erst 14 Jahre nach dem Original kam 2016 die erste offizielle Fortsetzung zu “My Big Fat Greek Wedding” in die Kinos. Dieser konnte zwar nicht an den Erfolg der Vorlage anknüpfen und erhielt fast ausschließlich negative Kritiken, doch schlug sich an den Kinokassen dennoch rentabel. 

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Urlaub in Griechenland

Der nun erscheinende dritte Teil bleibt in der Atmosphäre den vorherigen Filmen treu. Man bekommt eine gehörige Portion griechischen Urlaubsflair geboten. Köstliches Essen, atemberaubende Sandstrände, verträumte Dörfer und zahlreiche Tanzeinlagen stehen hier im Zentrum. Es ist ein Film für alle, die sich wieder zurück in ihren Sommerurlaub wünschen und sich dabei keinen Sonnenbrand holen wollen. 

Im Grunde ist “My Big Fat Greek Wedding 3”  dank Postkarten-Flair und traumhaften Bildern ein Griechenland-Werbevideo in Überlänge. Die Handlung selbst jedoch ist weder spannend noch besonders lustig. Hier und da bekommt man einen pointierten Dialog geboten, doch die großen Gags bleiben hier leider aus. 

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Regieanfängerin

Die Regie übernahm diesmal Nia Vardalos, die sowohl das Drehbuch schrieb als auch die Hauptrolle spielt. Vardalos' Regielaufbahn ist überschaubar. Ihre einzige Regiearbeit ist der Flop “I hate Valentines Day”, bei dem sie ebenfalls das Drehbuch schrieb und die Hauptrolle übernahm. Auch in “My Big Fat Greek Wedding 3” wird klar, weshalb sie sich besser auf ihre Talente vor der Kamera konzentrieren sollte. 

In der Eröffnungsszene klatscht einem sofort schlecht ausgeleuchtetes Stockfootage-Material von griechischen Speisen ins Gesicht. In weiterer Folge schafft es der Film nicht wirklich, sich in den Sommerurlaub fallen zu lassen. Die Kamera nimmt stets eine distanzierte und beobachtende Position ein, die vor allem in der Inszenierung von spielenden Kindern ihren Tiefpunkt erreicht. 

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Wer spielt in "My Big Fat Greek Wedding 3" mit?

Der Großteil des Casts aus den vorherigen Teilen tritt auch hier wieder auf. Nia Vardalos spielt Mutter und Ehefrau Toula, John Corbett ihren Ehemann Ian, Louis Mandylor den schrägen Bruder Nick, Elena Kampouris die Nietzsche lesende Tochter Paris und Lainie Kazan die alternde Maria. Der ehemalige N*SYNC-Star Joey Fatone wird mit seinem Gastauftritt an der Seite von Maria Vacratsis zu einem Retter in Not. Nur der verstorbene Michael Constantine und der inzwischen zum Shootingstar aufgestiegene Alex Wolff fehlten bei der Reunion. 

 

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Schwache Sommerkomödie

Auch wenn der Fokus nicht auf Charakterentwicklungen oder einer stimmigen Handlung liegt, muss man hier schon beide Augen zudrücken, um die Mankos nicht zu sehen. Sichtbare Mikrofonkabel und der willkürliche Einsatz von Voice-Over, mit dem die Geschichte erklärt werden soll, sind nur die Spitze des Eisbergs dieser schlicht und einfach schlampig inszenierten Sommerkomödie. 

Fans des Originals werden hier zwar auf ihre Kosten kommen, doch das Gefühl von sommerlicher Leichtigkeit und süßer Liebe will hier beim besten Willen nicht rüberkommen. “My Big Fat Greek Wedding 3” ist deshalb leider der schlechteste Teil der Filmreihe.

2 von 5 Sternen
 

"My Big Fat Greek Wedding 3" ist aktuell im Kino zu sehen. Hier geht's zum Kinoprogramm!