Filmkritiken

"Magic Mike's Last Dance": Hat's Channing Tatums Hüfte immer noch drauf?

Vor elf Jahren hat Channing Tatum zum ersten Mal die Hüllen fallen lassen und ZuschauerInnen auf aller Welt mit seinen verführerischen Lap Dances in seinen Bann versetzt. Dass Magic Mike auch noch nach all den Jahren seine Hüften in verführerische Schwingungen versetzen kann, beweist der 44-Jährige in seinem "Letzten Tanz".

Was der Film (und Tatums Hüfte) sonst so drauf hat, erfahrt ihr in unserer Filmkritik zu "Magic Mike 3". Was wir natürlich wissen wollen: Hat Steven Soderbergh einen würdigen Abschluss zur "Magic Mike"-Trilogie abgeliefert? 

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Worum geht's in "Magic Mike 3"? 

Mike Lane (Channing Tatum) hat seinen Job als Stripper an den Nagel gehängt und hält sich mit seiner Tätigkeit als Barkeeper über Wasser. Während seiner Arbeit lernt er die stinkreiche, wunderschöne und angespannte Maxandra Mendoza (Selma Hayek) kennen, die von seinen lebensverändernden Lap Dances gehört hat und bittet ihn um einen Auftritt. 

Wie sich herausstellt, sind die Gerüchte wahr und Mikes sexy Moves können wirklich Leben verändern, denn die Millionärin beschließt mit dem gutaussehenden und charismatischen Tänzer ein neues Projekt zu eröffnen: Magic Mike soll ihr renommiertes Theater in London wieder mit Leben füllen. Dabei soll er nicht selbst auftreten, sondern seine ganz eigene Vision als Regisseur umsetzen und seinen "letzten Tanz" inszenieren. Seinen ganz persönlichen erotischen Schwanengesang sozusagen, Dabei kommen ihnen jedoch nicht nur die Gefühle füreinander in die Quere ... 

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Feministisch, intellektuell, politisch korrekt? 

Wenn man "Magic Mike" hört, sind die oben genannten Wörter wohl nicht die ersten drei Begriffe, die einem in den Sinn kommen, doch genau das ist "Magic Mike 3" – oder besser: der Streifen strengt sich an, genau das zu sein.

An sich ist der Versuch, mit der Zeit zu gehen, gar nicht so falsch und auf jeden Fall ein netter Gedanke. Dich bei diesem Versuch wirkt "Magic Mike 3" dann dich zu ironisch, als das Ganze wirklich ernst nehmen zu können. 

Ein Beispiel: Eine handvoll Szenen sind mit einem Voice-Over versehen, das von Maxandras Tochter gesprochen wird, die einen Roman über das Geschehen verfasst. Dabei drückt sie sich so eloquent aus und quetscht so viele Fachausdrücke in einen Satz, dass man als Untermalung ganz andere Szenen erwarten würde als die eines Strippers und seiner Geschäftspartnerin, die eine Stripshow vorbereiten. Da kann man sich das Stirnrunzeln, aber auch das Lachen nicht verkneifen.

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Weitee Beispiele: In Mikes Show steht die Lust der Frau im Vordergrund. Auch die Selbstfindung von Maxandra wird erforscht. Zudem wird die Strippershow mit der Aufführungen eines klassischen Stücks Literatur verknüpft. Ein erfrischender Einfall, wenn man bedenkt, dass wir uns bereits im dritten Teil einer Stripper-Trilogie befinden und man das Rad nicht ständig neu erfinden kann. 

Ob es einem gefällt oder nicht: Es ist eindeutig, dass es sich Steven Soderbergh zum Ziel gesetzt hat, im finalen Teil der Trilogie einen feministischen Fokus zu setzen. Das spiegelt sich auch in dem Setting wieder, in dem "Magic Mikes letzter Tanz" stattfindet: ein ehrwürdiges und renommiertes Theater in London. Auch die Handlung selbst hat einen feministischen Touch. So steht in dem Spielfilm weniger Mike Lane und mehr Maxandra Mendoza im Fokus. 

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Selma Hayek dominiert als Maxandra

Dafür, dass der Film "Magic Mikes letzter Tanz" heißt, die Trilogie von dem titelgebenden Stripper handelt und sich der dritte Teil um Mikes Show dreht, stehen er und seine Wünsche erstaunlich wenig im Fokus. Sein Innenleben wird kaum zum Thema gemacht – stattdessen aber das von seiner Geschäftspartnerin und Liebhaberin Maxandra Mendoza umso mehr. Das scheint etwas unpassend. Und dürfte für viele Fans wohl enttäuschend sein. 

Salma Hayek ist folgerichtig auch die treibende Kraft in diesem Film – sowohl auf positive als auch negative Weise. Die Schauspielerin hat eine unglaubliche Präsenz und verleiht ihrer Rolle eine Ausstrahlung, der man sich schwer entziehen kann.

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Ihre Figur befindet sich in "Magic Mike 3", trotz ihres feurigen Selbstbewusstseins, auf der zerbrechlichen Suche nach sich selbst und entdeckt dank ihrem Stripper-Freund den Glauben an sich selbst wieder. 

Doch Hayeks Figur verdrängt aufgrund ihrer Dominanz und Präsenz  immer wieder Channing Tatum aus dem Spotlight – ganz einfach aus folgenden Gründen: Maxandra hat einen lebendigen und überaus leidenschaftlichen Charakter, ihre Probleme werden stets thematisiert und Mike spielt nicht mehr als eine Rolle in ihrem Leben, ihrem Haus, ihrer Stadt und ihrem Theater. Der ganze Film ist sehr Maxandra-zentriert. Eine Salma-Hayek-Show. 

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Channing Tatum ist noch immer der Sexiest Man Alive

Und Tatum selbst? Der Schauspieler wurde dank seinem Hüftschwung in "Magic Mike" 2012 weltberühmt und prompt zum "Sexiest Man Alive" gewählt. In "Magic Mike's Last Dance" (ver-)führt er einem nochmal vor Augen, wieso er sich diesen Titel verdient hat. Die Moves sitzen noch, der Körper ist nach wie vor gestählt, Auch im dritten Teil ist unübersehbar, dass Tatum vor seiner Zeit als Schauspieler tatsächlich als Stripper tätig war.

Gäbe es eine Auszeichnung für den heißesten Tanz des Jahres, dann ständen mit Sicherheit gleich zwei Auftritte von Channing Tatum in diesem Film auf der Liste der Nominierten. Dafür muss der 44-jährige Schauspieler noch nicht mal (alle) seine Klamotten fallen lassen ... 

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Denn was überrascht: Während seiner Show ist Channing Tatum weder richtig nackt noch gibt es einen Kuss mit Salma Hayek. Nichtsdestotrotz hat man selten eine so heiße und leidenschaftliche Szene zwischen zwei Personen gesehen. Das ist schier unglaublich und alleine deshalb ist der Film einen (lechzenden) Blick wert. 

Dass diese Auftritte solch ein absoluter Hingucker sind, liegt nicht nur an dem männlichen Part, sondern auch an Salma Hayek und der unglaublichen Chemie zwischen den zwei Stars. Doch erst die hinreißende Inszenierung von Steven Soderbergh lässt die Tänze im richtigen Licht erscheinen. 

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Steven Soderbergh kehrt für Abschluss zurück

Steven Soderbergh hat bereits den ersten Teil inszeniert und hat nun für den finalen Teil wieder auf dem Regiestuhl Platz genommen – und das ist dem Film anzumerken. Es gibt zahlreiche Szenen, die auf ebenso zahlreichen Ebenen einfach nur ein absolutes Meisterwerk sind, sodass es eine richtige Freude ist, die Inszenierungen Soderberghs näher zu betrachten. 

Er findet in scheinbar normalen Momenten einen besonderen Blickwinkel, an dem er das Publikum teilhaben lässt und macht den Film zu einem einzigartigen Seherlebnis. Abgesehen davon fällt das faszinierende Spiel mit Licht und Farben immer wieder positiv auf. 

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Fazit 

Die Handlung ist stellenweise ziemlich vorhersehbar – doch ganz ehrlich: Wer schaut "Magic Mike" schon aufgrund der tollen Story? Und: Der Film versucht so sehr intellektuell zu sein, dass er immer wieder wie eine Parodie auf sich selbst wirkt.

Sowohl Salma Hayek als auch Channing Tatum brillieren in ihren Rollen: Hayek als leidenschaftliche Geschäftsfrau mit Herz und Channing Tatum als sexy Stripper mit Vision. Zusammen bringen die beiden das altmodische Theater zum Beben. Dabei ist nicht nur die Chemie zwischen den Stars, sondern auch Steven Soderberghs besondere Inszenierung von Vorteil. 

Kurz: Der Film erfüllt also genau die Erwartungen, die man als ZuschauerIn an ihn stellt. 

4 von 6 Sixx-Packs

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"Magic Mike letzter Tanz" ist ab dem 9. Februar im Kinos zu sehen.