Filmkritiken

"Lightyear"-Kritik: Für wen ist das "Toy Story"-Spin-Off?

Am Donnerstag, den 16. Juni, startet "Lightyear" im Kino und erweckt die berühmte "Toy Story"-Figur wieder zum Leben. Der Besitzer der Spielzeuge, Andy, hatte nämlich einen Lieblingsfilm namens "Lightyear". 

Wir verraten euch, für wen der Film besonders geeignet ist. 

Zuallererst einmal: Darum geht es in "Lightyear": 

Buzz Lightyear (im Deutschen gesprochen von Tom Wlaschiha) strandet mit seiner Kollegin Alisha Hawthorne und anderen Astronauten aufgrund eines gescheiterten Fluchtversuchs auf einem feindlichen Planeten. Um von dort zu entkommen, muss er ein Hyper-Geschwindigkeits-Serum entwickeln. Das Problem dabei: Immer, wenn er einen Probeflug wagt, reist er in die Zukunft, sodass er irgendwann ohne sein Team da steht und sich mit AmateurInnen als KollegInnen zufrieden geben muss.

Fortan bestreitet Buzz die Mission mit Hilfe seines neuen Teams und seines Therapie-Roboter-Hundes. Dabei muss er nicht nur gegen die Monster des Planeten, sondern auch gegen seine eigenen Leute vorgehen. Ob ihm das gelingen wird, weiß nur die Unendlichkeit des Alls ...

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Für wen ist "Lightyear" etwas?

Mit anderen Worten: Lohnt sich der Film sowohl für "Toy Story"-Fans als auch für Kinder der heutigen Zeit oder "Toy Story"-Neulinge? Im Kurzen: Ja. Im Langen: Es ist kompliziert. 

Es gibt viele Gründe, warum der Film wie gemacht ist für Kinder. Es gibt aber auch viele Gründe, warum er wie gemacht ist für die OG-"Toy Story"-Fans. Fangen wir mal bei den Kindern an:

Warum "Lightyear" der perfekte Film für Kinder ist

1. Man muss nicht die "Toy Story"-Reihe gesehen haben, um auch so Spaß an "Lightyear" zu haben. Denn der Film funktioniert auch ohne Vorwissen.

2. Der Film ist leicht verständlich. Nicht nur, weil man kein Vorwissen braucht, sondern weil er zum Beispiel viele Wiederholungen verwendet. So kommt man sich bei Lightyears Probeflügen mit der Hyper-Geschwindigkeit so vor, als würde man "Und täglich grüßt das Murmeltier" ansehen. Es kommen auch charmante Repetitionen vor, in denen den Figuren ein eigener Charakter verliehen werden soll. Dabei funktionieren diese wie ein "Callback", eine Art Insider innerhalb des Films. Um ein paar Beispiele zu nennen: Rookie Diaz spielt immer wieder an seinem Stift herum und Izzy versucht ständig die Sätze von Buzz zu beenden, so wie ihre Großmutter das immer getan hat.

3. Es gibt aber auch einen weiteren Grund, warum "Lightyear" leicht zu verstehen ist. Man findet in dem Pixar-Streifen immer wieder "Foreshadowings". Gemeint sind damit Momente, Sprüche, oder ähnliches, die schon erahnen lassen, was gleich als Nächstes passieren wird. Hierzu zählt zum Beispiel die wenig überraschende Offenbarung, dass die Truppe, auf die Lightyear gestoßen ist, eben nicht aus Profis, sondern viel mehr aus Amateuren besteht. 

Dass man als ZuschauerIn immer mal wieder die nächsten Schritte der Handlung errät, hat eine Art "relief"-Effekt. Man fühlt sich "schlau". Gerade dieser Punkt wird Kindern wohl bei dem Film gefallen, da sie so immer wieder ein Aha-Erlebnis haben. 

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4. Diese "einfache Handlung" wird dem Film aber auch ab und zu zum Verhängnis. So lassen sich Logikfehler finden, die darauf zurückzuführen sind, dass der Film es sich schlichtweg zu einfach macht – mit der Lösung von Problemen zum Beispiel, die sich Moment oft schnell und einfach gestalten. Doch gleich darauf warten schon die nächsten übergroßen GegnerInnen auf Lightyear und sein Team. Genau hier setzt auch ein Kritikpunkt an: Der Film überzeichnet Lightyear immer wieder und legt ihm so viele Hindernisse wie möglich in den Weg, die er alle letzten Endes besiegt, um ihn als den übergroßen Helden zu inszenieren. Ein bisschen weniger Heldenhaftigkeit wäre hier aber mehr gewesen.

5. Der Film hat auch eine "Moral von der Geschicht'": Kinder lernen hier zum Beispiel, dass man zu seinen Entscheidungen stehen sollte sowie, dass man manche Fehler begehen muss, um daraus zu lernen.

6. Nicht zuletzt bietet "Lightyear" für Kinder auch Identifikationsfiguren (man denke hier an den Roboter-Hund mit seinen Knopfaugen). Aber auch in das Amateur-Team kann man sich hineinversetzen, da sie eben keine perfekten HeldInnen sind, Fehler begehen und sich schlichtweg noch in der Entwicklung befinden. 

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Darum ist "Lightyear" auch etwas für Erwachsene

Hier sind natürlich die vielen "Toy Story"-Anspielungen zu nennen, die die ZuschauerInnen wieder in die eigene Kindheit versetzen, wie etwa die legendären Buzz-Lightyear-Sprüche "Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter", "Buzz Lightyear eilt zur Hilfe" und viele mehr. 

Doch auch der Imperator Zurg, der in der "Toy Story"-Reihe den wiederkehrenden Antagonisten mimte, taucht im Spin-off auf und liefert einen Fan-Service der ganz besonderen Art, indem er zum Beispiel seinen sonderbaren Namen endlich erklärt. 

Als dann schließlich Buzz Lightyear im Grand Finale seine Flügel auspackt und damit die Mission erfolgreich beendet, schweben auch die Fans auf Wolke Sieben. 

Abgesehen von den zahlreichen "Toy Story"-Anspielungen wartet der Film zudem mit richtiger SciFi-Action auf, die sich sehen lassen kann und somit ebenfalls ZuschauerInnen abseits des berühmten Pixar-Universums anspricht: Das All, Zeitreisen, Astronauten, Roboter ... Fans des Genres, die mal ein etwas anderes Werk sehen möchten, könnten hier auf ihre Kosten kommen.

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Fazit: 

Der Pixar-Animationsfilm "Lightyear" ist ein Filmvergnügen für Groß und Klein. Die Großen werden sich an den zahlreichen Anspielungen auf die "Toy Story"-Filme erfreuen und sich wieder wie ein Kind fühlen. Die Kleinen erwartet ein verständlicher, kindergerechter SciFi-Film, mit humorvollen und liebevollen Momenten, die voller Action und Spannung stecken und mit der passenden Menge Emotion gespickt sind.

Über kleinere Mängel wie Logikfehler, einen über-inszenierten Helden und vorhersehbare Wendungen kann man unter den genannten Gesichtspunkten hinwegsehen.

Wir vergeben: 75 % Hyper-Geschwindigkeit.

"Lightyear" erscheint am 16. Juni im Kino.